Ventilschaftdichtungen wechseln

  • Hallo Mini-Schrauber,
    hat schon mal einer von euch die Ventilschaftdichtungen im Zusammengebauten Zustand gewechselt???
    Zusammengebaut bedeutet, Zylinderkopf soll nicht abgenommen werden.

    Bin für jeden nützlichen Hinweis danlbar. Fragen, warum ich das mache, habe ich mir auch schon selbst gestellt.

    Gruß Thomas

    :cool: Minifahrn is wie wennze fliechs :cool:

  • Eine möglichkeit wäre: (würd ich aber nicht machen)weis auch nicht ob es funktioniert :D :D :D

    -Kerzen rausschrauben
    -Druckluftanschluss mit passendem Gewinde M14x1,25 anfertigen
    und in den Zylinderkopf einschrauben
    -Zylinder unter Druck setzten
    -und los gehts

    mfg chris ;) ;)

  • Nein, bei einem Minimotor habe ich es selbstverständlich noch nicht gemacht...

    Jedoch denke ich, daß das auch beim Mini gut machbar ist. Früher wurde sowas bei den ersten Golf / Sciroccos viel und gerne gemacht. Im besagten VW Zylinderköpfen ist schmierungsbedingt (gleitgelagerte Nockenwelle, Tassenstößel) sehr viel Öl im Umlauf. Beim Betrieb "stehen" die oberen Enden der Ventilführungen mit den Ventilschaftabdichtungen geradezu im Öl. Die damaligen VeSchADi verhärteten schnell und gerne, so "fraßen" die Motoren oft nur dadurch viel Öl, "blaue Fahne" etc. Mittlerweile sind diese Probleme seltener geworden und das angesprochene Reparaturverfahren ungebräuchlicher.

    Zu der Reparatur eignet sich ein Motor umso besser, je senkrechter die Ventile zum Kolbenboden stehen. Ventiltrieb wird demontiert. Es wird immer ein Zyl nach dem anderen gemacht. Zyl auf OT. Mit mit geeignetem Werkzeug oder Vorrichtung oberen Ventilteller niederdrücken. Ve-Haltekeile entfernen. Entspannen. Ve-Feder kann abgenommen werden. VeSchaAbDi entfernen. Neue mit Montagevorrichtung aufsetzen. VeFü, FeTe u HaKe wieder montieren. Die Montage kann bei Motoren schwierig werden, die im OT zu großen Abstand zwischen KoBo und Ve-Teller haben, da das Ve um dieses Maß absinkt. Dafür gibt es Druckanschlüsse mit Zündkerzengewinde, die per Druckluft die Ve in Schießzustand halten.

    Allerdings dürfte die Sache beim Mini eher witzlos sein, da im Mini ZylKo kaum Öl im Umlauf ist. Daher wird der Mini an dieser Stelle auch keinen relevanten Ölverbrauch aufweisen. Falschluftzug am EV wäre ein Argument... doch damit dadurch eine nichtvernachlässigbare Menge einströmt, muß die EV-Führung schon derart stark verschlissen sein, also dann muß der Kopf eh runter. Und zwar dringend. Weil das AV samt Führung dann bestimmt noch viel schlimmer aussieht.

    Viele Grüße
    John

  • So, Ventilschaftdichtung hat sich erledigt. Nachdem ich hier was über Kipphebelwelle gelesen hatte, hab ich mir das mal bei meinem genauer angeschaut. Da ich die Kipphebelwelle demontiert hatte, musste ja an die Ventile kommen, hab ich gleichzeitig die Zylinderkopfdichtung einseitig entspannt. Man mag da geteilter Meinung sein, ich habe den Kopf dann ganz abgebaut. Wie sich später herausstellte, war dies auch die richtige Wahl. Durch Georg K. aus Wesel, von ihm hab ich bis jetzt immer nur die richtigen Antworten auf meine unendlichen Fragen bekommen, bin ich zum Motorenservice Weiß in Duisburg (http://www.motorenservice-wei%c3%9f.de) gekommen. Kann ich nur empfehlen. Nach kurzem Anruf heute morgen um 10:40 Uhr konnt ich sofort hinfahren und um 12:17 Uhr war mein Kopf fertig. Fertig bedeutet. Ventile raus, Kopf gereinigt, Kopf geplant (war ganz schön krumm, zwischen zweitem und drittem Zylinder kam es nach Aussage des Mechanikers zu einem Kompressionsaustausch), Ventile geschliffen, Ventilsitz poliert und vorm Zusammenbau neue Ventilschaftdichtungen aufgezogen.

    Gruß Thomas

    :cool: Minifahrn is wie wennze fliechs :cool:

  • Da staune ich nur - so schnell und fix mal eben ein Zylinderkopf überholt worden...

    Werd meinen (Zweit) Zylinderkopf vom Hornet dort auch mal hinschicken, bisher hab ich mit einem Betrieb bei München gearbeitet. Dort dauert es bis zu einer Woche bis so ein "Sonderkopf" vom Mini fertig iss - die sind dort immer extrem unhöflich gegenüber Kunden die nicht ihrem Vorstellungsschema entsprechen.
    Und ne Frau die 'nen Zylinderkopf bringt und abholt ist extrem unüblich... (schick meine Freundin für solche Sachen vorbei, sie kommuniziert einfacher und leichter)

    Grüsse
    Malte

    *oehm* Link oben iss tod...?

    Member SHFC (Secret Hydrolastic Fan Club) :D

  • Der Wechsel der Ventilschaftdichtung ist auf diese Weise problemlos möglich, allerdings ist (wie alles beim Mini) etwas fummelig. Man muß allerdings folgendes beachten:
    Nach dem Abbau der Kipphebelwelle müssen die freien Zylinderkopfbolzen wieder angezogen werden, am einfachsten passende Nüsse unterlegen.
    Der Zylinder, wo man die Dichtungen wechseln will, muß exakt im OT stehen, sonst besteht die Gefahr, daß ein Ventil hineinfällt. Den OT findet man am sichersten, wenn man den benachbarten Zylinder mit Druckluft ca. 8 bar in den UT dreht.
    Zum Spannen der Ventilfedern eignen sich z.B. die sog. Krähenfuß-Schlüssel, man muß ggf. was beilegen, wie im Bild die Mutter von der Zündspule.
    Wenn alles fertig ist, die Zylinderkopf-Muttern in der richtigen Reihenfolge mit 7Nm +0,5Nm anziehen.
    Ich habe es so schon 2x gemacht, es hat nie Komplikationen gegeben.
    Frohes Schaffen!


  • Also, ich käme jetzt nie auf die Idee eine Kipphebelwelle zu demontieren, egal wozu, ohne den Kopf ganz runter zu nehmen und die Kopfdichtung zu tauschen. Wenn der Kopf einseitig entspannt wird, reißt sich die Dichtung los und dann wird das nie mehr wieder dicht.
    Für mich ist das Murks vom feinsten!
    Wenn man schon mal Probleme mit Ölverbrauch am Kopf hat, dann sollte man den Kopf soweiso gleich runter machen und wirklich nachschauen, wo der Ölverbrauch her kommt. Im Regelfall wird man dann sowieso verschlissene Ventilführungen und resultierend daraus schlechte Sitze vorfinden, oder eine undichte Kopfdichtung, oder..... dann rentiert sich die richtige Baustelle sowieso.

    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

    Einmal editiert, zuletzt von Norton (29. Mai 2015 um 10:04)

  • Norton hat's ziemlich auf den Punkt gebracht. Ich hab auch schon mal Ventilschaftdichtungen im eingebauten Zustand gewechselt, mit Druckluft im Brennraum. Und ohne die Kipphebelwelle zu lösen. War aber eine ziemliche Fummelei mit selbstgebauten Werkzeugen zum Federteller runterdrücken. Und letztendlich sind dann meist doch die Führungen verschlissen, so das der Tausch wenig bis gar nicht bringt.

    Und den Kopf zu demontieren ist bei einem OHV-Motor ja recht übersichtlich, im Vergleich zu OHC Motoren...

    Grüße
    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • mit der kipphebelwelle ist so ne sache. als wir die bei nem sprite demontierten, hatten wir leider wasser im öl und umgekehrt. der kopf wird ja durch die kipphebelwellenbolzen gehalten. durch die einseitige entspannung musste dann hinterher der kopf runter + neue kopfdichtung. ICH würde also auch gleich den kopf mitmachen und mir mal alles genau ansehen.

  • Wenn die Kopfdichtung nach 2maligem Wechsel der Ventilschaftdichtungen bis heute über 220tkm gehalten hat, kann ich ja nicht viel falsch gemacht haben. Und verschlissene Ventilführungen?
    Ich habe den Eindruck, daß hier einfach zu viele Oberlehrer angemeldet sind...

  • Wenn die Kopfdichtung nach 2maligem Wechsel der Ventilschaftdichtungen bis heute über 220tkm gehalten hat, kann ich ja nicht viel falsch gemacht haben. Und verschlissene Ventilführungen?
    Ich habe den Eindruck, daß hier einfach zu viele Oberlehrer angemeldet sind...


    Einer der Herr Oberlehrer hat bei 124000km Ventilführungen rausgeschmissen, die dem Herrn Oberlehrer NICHT mehr gefallen haben. An dem Motor des Herrn Oberlehrers waren die Honspuren in den Zylinderbohrungen noch zu sehen und anschließend hat der Motor des Herrn Oberlehrer auf 6000km einen halben Liter Öl gebraucht! Das hat dem Herrn Oberlehrer danach GUT gefallen.
    Hättest Du Schlaumeier gleich beim ersten mal den Kopf anständig gemacht, hättest Du die Abschirmkappen auch kein zweites mal wechseln müssen! Wenn man nicht mal kapiert, woher das eine oder andere Problem überhaupt herrührt, macht es auch keinen Sinn am Symptom rumzudoktern! Die kaputten Schaftdichtungen stammen nämlich von ausgenudelten Führungen. Warum sollten die sonst kaputt werden?
    Wer andre Leute Oberlehrer nennt, kann sich auch Schlaumeier nennen lassen!
    Und bloß weil man den Strahl gehabt hat, daß das sogar zweimal funktioniert hat, heißt das das noch lange nicht, daß es auch bei jedem andren jedes mal gut geht. Wenn dann die Kopfdichtung durch ist und der Motorschaden ansteht, will es wieder keiner gewesen sein. Da war halt noch eine gute alte Originaldichtung drin, ob jede andre Zubehördichtung das mitmacht.....

    Gruß vom Herrn Oberlehrer.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

  • Norton: :thumbs_up: :biggrin:

    Ich kann nur sagen, ich hab in den letzten 12 Monaten so fünf bis sechs Köpfe zerlegt, und bei allen waren die Führungen so, das dadurch deutlich Öl verbraucht wurde. Mal mehr, mal weniger. Und der eine, bei dem ich die Ventilschaftdichtungen testweise bei eingebauten Zustand getauscht hab, hat danach immernoch Öl gebraucht. Eben weil die Führungen fertig waren.

    Und der Zeit, die ich mit der Fummelei verbracht habe hätte ich den auch runternehmen können. Dann muss man allerdings auch mit dem "Risiko" leben können, das sich daraus Mehrarbeit im Form von Führungen wechseln ergibt.

    Grüße
    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • Man kann eben in der Zeit, in der man irgendwas zwei und drei mal macht, die Sache eben auch ein mal anständig machen.
    Wechselt man die Führungen, fräst und korrigiert man auch die Sitze. Jeder der das mal gemacht und den Motor später auch gefahren hat, bereut das sowieso nicht. So ein Motor mit einem solcher maßen überholten Kopf geht auch ganz anders, weil neu gefräste und korrigierte Sitze einen Kopf viel besser strömen lassen. Das schlägt sich halt so nebenbei auch auf Drehmoment und Leistung und dem thermischen Haushalt nieder. Dicht abschließende Auslaßsitze lassen einen Motor eben auch einen kühlen Kopf behalten.

    Gruß. Martin.

    Jung sein ist doch keine Frage des Alters!

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