Wie werden die vorderen Radlager gewechselt?

  • Hallo zusammen,

    Ich möchte meine vorderen Radlager wechseln, ´92 SPI , ich habe mit der suche viel detailwissen gefunden, aber leider keine anleitung was ich machen muss damit ich erst mal an die dinger ran komm und wie ich sie rausbekomme.

    Meine Fragen:

    - Was muss ich wie und in welcher Reihenfolge abschrauben um an die Radlager zu kommen?

    - Was muss ich beachten?

    - Was muss ich noch wechseln?

    Vielen dank schon mal.

    Gruss Stefan

  • Als Erstes ein Werkstatthandbuch kaufen! Dort steht alles genau beschrieben.
    Zu Beachten:
    Was noch gewechselt werden soll kann Dir keiner sagen. Die Lagerschalen müssen stramm in den Achsschenkel gehen. Wenn sie herein fallen muss der Achsschenkel erneuert werden. Der äußere Achsstumpf darf KEINE Einlaufspuren aufweisen. Wenn ja > UNBEDINGT erneuern!
    Achsmutter wieder auf 260 Nm anziehen. Wenn nötig aufs nächste Splintloch!

    Martin

    Minibesitzer seit 9/97

  • Als erste mal der Hinweis, zum richtigen Nachschlagewerk und wer keine Schraubererfahrung hat, sollte die Finger von solchen Arbeiten lassen. Ebenso übernehme ich keinerlei Haftung für die Richtigkeit meiner Beschreibung.

    1. Splint aus Kronenmutter entfernen Mutter lösen (ca. 300 Nm deshalb sollte Person auf die Bremse treten)
    2. Radmuttern lösen, Fahrzeug aufbocken und Rad demontieren. Das Fahrzeug nicht nur auf dem Wagenheber stehen lassen!
    3. Bremssattel demontieren und an der Zugstrebe festbinden, damit der Bremsschlauch, der nicht gelöst wird, nicht abknickt.
    4. Kronenmutter demontieren, Sicherungsring entfernen und den Antriebsflansch mitsamt der Bremsscheibe abziehen (evtl. wird ein Abzieher benötigt).
    5. Spritzblech demontieren und Kugelbolzen der Spurstange mit geeignetem Werkzeug ausdrücken.
    6. Kugelbolzen des Achsschenkels ausdrücken und dann von der Antriebswelle abziehen.
    7. Radlager wechseln und in umgekehrter Reihenfolge wieder einbauen.

    Es empfiehlt sich das alles mit einer Digitalkamera zu dokumentieren, damit können plötzlich auftretende Fragen während des Zusammenbaues oder die richtige Lage der Lagerschalten selber beantwortet werden. Zudem muß der Hinweis von Mini-Martin unbedingt Folge geleistet werden, sonst hält die Reperatur nur 1000 KM. Einlaufspuren im Achsstummel von weniger als 0,1 mm sind NICHT zu vernachlässigen. Also austauschen!!!
    Es empfiehlt sich ebenfalls die Kronenmutter und den Sicherungsring auszutauschen. Die Lagerschalen bekommst Du entweder mit einem passenden Abzieher aus dem Achsschenkel, oder Du nimmst einen Durchschlage und klopfst die vorsichtig raus, ohne den Sitz zu beschädigen. Die Lagerschalen eindrücken geht sehr gut mit einem passenden Rohr und einer Gewindestange und einer großen Eisenplatte. Ich hab mir da halt was gebat, was dann mittels einer Mutter zusammendrückt und die Lagerschale einpreßt. Geht aber auch mit nem Rohr und vorsichtigen Hammerschlägen auf das Rohr.

    Nun ist es doch mehr geworden, als ich eigentlich dazu schreiben wollte.

    Michael

  • Vielen dank schon mal, ich denke mit der beschreibung werde ich es hinbekommen.

    Ich bin im Besitz eines WHB im PDF Format. Leider konnte ich da nichts wirklich finden was auf Radlager ausbau passte. Schraubererfahrung hab ich auch, ich frage halt lieber bevor ich etwas auseinandernehme und es dann vielleicht nicht mehr zusammen bekomme.

    gruss Stefan

  • Die radlager bestehen doch aus schrägen Walzenlager, ist es da nich flasch die einfach mit 260Nm anzuziehen? Sollte man sie nich nur sofest anziehen, dass kein Spiel mehr vorhanden ist?
    (und davon abgesehen, macht es doch schon ganzschön was aus, wenn man die Mutter bis zum nächsten Splintloch anzieht, ich hatte zumindest das Problem, dass das Splintloch grade verdeckt war und die Mutter schon bombenfest).

    Gruß André

  • Zitat von Chihuahua

    Die radlager bestehen doch aus schrägen Walzenlager, ist es da nich flasch die einfach mit 260Nm anzuziehen? Sollte man sie nich nur sofest anziehen, dass kein Spiel mehr vorhanden ist?
    (und davon abgesehen, macht es doch schon ganzschön was aus, wenn man die Mutter bis zum nächsten Splintloch anzieht, ich hatte zumindest das Problem, dass das Splintloch grade verdeckt war und die Mutter schon bombenfest).

    Gruß André


    Die Radlager vorne sind einfache Lager:
    http://minimotorsport.de/etk_detail.asp…lnummer=GHK1140

    es ist kurz vor fünf vor halb:

  • Zitat von Chihuahua

    Die radlager bestehen doch aus schrägen Walzenlager, ist es da nich flasch die einfach mit 260Nm anzuziehen? Sollte man sie nich nur sofest anziehen, dass kein Spiel mehr vorhanden ist?
    (und davon abgesehen, macht es doch schon ganzschön was aus, wenn man die Mutter bis zum nächsten Splintloch anzieht, ich hatte zumindest das Problem, dass das Splintloch grade verdeckt war und die Mutter schon bombenfest).

    Gruß André

    Und was hast du dann gemacht? Hoffentlich nicht die Mutter gelockert??!!?
    Ja es sind schräge Walzenlager und die müssen auf jeden Fall mit mindestens 260 Nm angezogen werden. Einfach nur spielfrei hält nicht lange. Wenn das Splintloch verdeckt ist auf nächste Splintloch festziehen. Das Radlager nimmt dadurch keinen Schaden, ganz im Gegenteil, es hält dann wenigstens.;)

    Martin

    Minibesitzer seit 9/97

  • Zitat von Chihuahua

    Die radlager bestehen doch aus schrägen Walzenlager, ist es da nich flasch die einfach mit 260Nm anzuziehen? Sollte man sie nich nur sofest anziehen, dass kein Spiel mehr vorhanden ist?
    (und davon abgesehen, macht es doch schon ganzschön was aus, wenn man die Mutter bis zum nächsten Splintloch anzieht, ich hatte zumindest das Problem, dass das Splintloch grade verdeckt war und die Mutter schon bombenfest).

    Gruß André

    Das Radlagerspiel wird einerseits durch den Sitz der äußeren Lagerring, sowie durch einen Distanzring zwischen den inneren Lagerringen vorgegeben.
    Daher macht es keinen Unterschied im Bezug auf das Lagerspiel, wie hoch das Anzugsdrehmoment ist.
    Durch das hohe Drehmoment werden Antriebsflansch, die beiden inneren Lagerringe sowie der Distanzring fest auf dem Lagerzapfen des Antriebswellengelenks verschraubt, damit sich da nichts verdrehen kann.
    Und dieses ist sehr wichtig!!!
    Andernfalls könnte sich etwas lösen und dann die inneren Lagerringe mitdrehen, was wiederum zum Verschleiß des Antriebsflansches sowie des A-Wellengelenks und in Folge dessen zu vorzeitigem Exitus der Lager führt.
    In diesem Fall ist dem Werkstatthandbuch unbedingt Folge zu leisten.

    Gruß, Diddi

  • Zitat von HOT

    Das Radlagerspiel wird einerseits durch den Sitz der äußeren Lagerring, sowie durch einen Distanzring zwischen den inneren Lagerringen vorgegeben.
    Daher macht es keinen Unterschied im Bezug auf das Lagerspiel, wie hoch das Anzugsdrehmoment ist.
    Durch das hohe Drehmoment werden Antriebsflansch, die beiden inneren Lagerringe sowie der Distanzring fest auf dem Lagerzapfen des Antriebswellengelenks verschraubt, damit sich da nichts verdrehen kann.
    Und dieses ist sehr wichtig!!!
    Andernfalls könnte sich etwas lösen und dann die inneren Lagerringe mitdrehen, was wiederum zum Verschleiß des Antriebsflansches sowie des A-Wellengelenks und in Folge dessen zu vorzeitigem Exitus der Lager führt.
    In diesem Fall ist dem Werkstatthandbuch unbedingt Folge zu leisten.

    Gruß, Diddi


    Genau

    Und aus eigener Erfahrung, 210 Nm reichen definitiv nicht. Bei mir war da halt gerade ein Splintloch. Das hat dann mal gerade 1000 KM gehalten und dafür war dann der Flansch auch noch hinüber. Also großen Drehmomentschlüssel besorgen, einer tritt auf die Bremse und der zweite dreht mal mit 260 Nm und dann aufs nächste Splintloch. Dann hält das.

    Michael

  • hmm...hab die nur so mit 100Nm angezogen, trat bis jez aber noch kein Spiel auf, bin ca. 250km jetzt so gefahren. Kann ich die dann jetzt einfach auf 260Nm anziehen oder gibt es da jetzt schon Probleme?

    Gruß André

  • Ich befürchte aber die habe schon was weg.
    Du kannst ja nochmal alles demontieren und den Achsflansch begutachten. Wenn absolut keine Riefen vorhanden sind, dann war es Glück und alles ist im Lot.
    Wenn Du Dir die Arbeit schenken willst, ziehe nach und fange das Beten an. Wenn Du nach 5000 KM immer noch kein Spiel hast, wird es wohl gutgegangen sein. Wenn dann doch Spiel vorhanden ist, kannst Du den Achsflansch gerade mitbestellen.
    Ich persönlich würde nachschauen, man schläft dann einfach besser. Zudem würde ich dann zumindest auch gleich das Radlager wieder tauschen, sicher ist sicher.
    Auf jeden Fall würde ich keine 10 Meter so weiterfahren.

    Michael

    Der da auch schon einiges an Lehrgeld bezahlt hat.

  • Sacht mal,

    Distanziert hier eigentlich irgendjemand die Radlager auch aus?

    Oder nimmt jeder die mitgelieferte Distanzhülse, steckt die zwischen die Radlager und gut?

    Und nehmen wirklich alle diese 250Nm Anzugsmoment?

    Oder bin ich etwa der einzigste ... :confused:

    Grüße Sascha

    LIFE IS SHORT - LIVE FAST!


  • Wenn du vernüpftige Lager bekommst, ist diese Distanzhülse speziel auf dem Lagersatz abgestimmt, sprich die Lager wurden ausgemessen.

    Die einzelnen Lagerhälften würdest du auch beim Lagerhändler erheblich günstiger bekommen, das nützt dir aber nichts da du sie nicht ordentlich ausmessen kannst!

    ich habe die noch nie mit Drehmoment angezogen, bin mir aber recht sicher, das das Drehmoment höher ist, da immer mit einem Ringschlüssel und darauf rumhüpfend angezogen

    Gruß Peter

    a fool with a tool is still a fool

    PS schraube und fahre seit 85 Minitechnik

  • Welche Schlüssel grösse nehmt ihr? ich hab sie mit nem 36 sehr leicht aufbekommen, der ist aber etwas zu gross. Brauche ich ein Englisches mass oder reicht ein 34 oder 35 Schlüssel oder Nuss?


    Gruss Stefan

    PS: die Radlager sind raus. -Danke-

  • Sollte 1 3/8" sein, wenn ich mich nicht irre. Bitte unbedingt eine passende Nuss nehmen! Immerhin 250 Nm... und eine rundgedrehte Kronenmutter nützt niemandem was!

    Anm.: Für den 1275 GT (also auch Scheibenbremse) gibt es eine Vorgabe von 207 Nm und dann bis zum nächsten Splintloch. Hält auch genauso lang oder kurz...

    Viel Erfolg...

    Gruß, Frank

    [I]Member of

  • 34mm klingt gut dann kann ich die Nuss zusammen mit dem Drehmomentschlüssel bei einer bekannten Werkstatt ausleihen, passt der 34mm genau oder nur fast?

    Ich hab jetzt mal im ebay nach Zoll Werkzeug gesucht. Lohnt es sich so was zu kaufen wenn man gutes "deutsches" Werkzeug hat?

    Gruss Stefan

  • ...gibt es für gutes Geld.Baumarktware kostet genausoviel wie es

    taugt:Wenig.Bei zölligen Werkzeug verhält es sich genauso,oder?

    Die Firmen die gutes "deutsches" Werkzeug produzieren,haben auch Zölliges

    im Angebot.Wer Billig kauft,kauft zweimal,oder dreimal.

    Gruß Peter

    Nüchtern betrachtet ,

    war es besoffen besser. :thumpsup:

  • Zitat von steber

    34mm klingt gut dann kann ich die Nuss zusammen mit dem Drehmomentschlüssel bei einer bekannten Werkstatt ausleihen, passt der 34mm genau oder nur fast?

    Ich hab jetzt mal im ebay nach Zoll Werkzeug gesucht. Lohnt es sich so was zu kaufen wenn man gutes "deutsches" Werkzeug hat?

    Gruss Stefan

    Das dachte ich auch mal und habe in meinem Umkreis alle Werkstätten (ca.12 Stück)abgegrast, incl. Landmaschinen. Und keiner hatte ne 34 Nuß. Ich habe beim Händler meines Vertrauens eine 1 5/16" bestellt. Die braucht man auch an anderer Stelle noch.
    Und dann kommt der große Ärger, wenn Du eine neue Kronenmutter bestellst, bzw. nen neuen Achsflansch, da ist die neue dabei, kann es sein, daß Du plötzlich doch den 34 er brauchst, weil 1 5/16" zu klein ist. Die blöde Mutter gibt es in Metrischer- und Zollausführung. Und nun wird auch klar, daß 34 etwas größer ist und wenn Du mit ca. 300 Nm arbeiten mußt, sollte das schon richtig passen. Wer Ärger vermeiden will, kauft passendes Werkzeug.
    Man stelle sich vor, die Kronenmutter ist mit ca. 300 Nm festgezogen und rund. Das macht dann richtig Spaß.

    Michael

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