Hallo!
Ich bin neu hier, auch wenn ich schon längere Zeit mitlese. Bislang interessierten mich in erster Linie die Beiträge, die etwas mit dem Kampf gegen die braune Pest zu tun haben. Das deshalb, weil Minis offensichtlich noch mehr rosten als unsere Ente und unser Citroen Visa. Die Berichte bieten mir also gute Anregungen für meine eigenen Arbeiten. Ich mag Minis zwar gut leiden, habe und hatte bislang aber keinen eigenen. Da es hier einige Leute gibt, die mir sehr kompetent erscheinen, erlaube ich mir einfach mal, hier meine Nicht-Mini-Fragen zu posten.
Nun aber zum eigentlichen Thema:
Es scheint gar nicht so selten zu sein, dass jemand einen anderen Motor, vorzugsweise wohl von Honda, in seinen Mini baut. Dabei ist mir bei einigen Dinge nicht ganz klar, wie das genau funktioniert. So wie ich das vertehe, gibt es 3 Varianten.
- Fremdmotor wird an das Original-Getriebe angeflanscht
- Fremdmotor und Fremdgetriebe, die Antriebswellen werden modifiziert
- Fremdmotor und Fremdgetriebe als Mittelmotor mit selbst gebauten!? Radaufhängungen
Mich interessieren insbesondere die ersten beiden Varianten.
Wenn man nun so einen Fremdmotor an ein anderes Getriebe schrauben will, ist es wohl üblich mit Adapterplatten zu arbeiten, um Motor und Getriebe zu verbinden und die beiden Wellenstümpfe in die relativ zueinander richtige Position zu bringen. Nur - wie werden der motorseitige Wellenstumpf und der Gegenpart am Getriebe miteinander verbunden? Dass beide zufällig die gleiche Verzahnung und den gleichen Durchmesser haben und dann auch noch deren Länge passt, ist wohl äußerst unwahrscheinlich!?
Der Einbau eines Fremdmotors, inkl. Fremdgetriebe erscheint mir da schon einfacher - ich frage mich aber, ob sich tatsächlich aus zwei verschiedenen Antriebswellen, also aus einer, die am Radträger passt und einer am Getriebe passenden, so einfach eine auf beiden Seiten passende fertigen lässt!? Schließlich muss sie rund laufen und sowohl Festigkeit als auch Härte sollten danach halbwegs passen. Gibt es Firmen, die so etwas machen? Per Google bin ich nicht fündig geworden.
Wenn man eine andere Bremsanlage verbaut und vielleicht auch noch den Radträger modifiziert, um andere Bremsscheiben verbauen zu können - was sagt der TÜV dazu? Wie kann man ihm belegen, dass z. B. die neu angebrachte Halterung für die Bremszange über eine ausreichende Festigkeit verfügt?
Überhaupt "Festigkeit" und Fahreigenschaften - was will der TÜV (und auch das eigene Gewissen) sehen, um nachvollziehen zu können, dass z. B. die Radaufhängungen die evtl. vorhandene Mehrleistung auf Dauer verkraften? Auch das Fahrverhalten kann sich bei +200 Km/h gegenüber den originalen z. B. 130 Km/h dramatisch verschlechtern.
Und, zum Schluss, was ist bezüglich Abgas- und Geräuschverhalten zu beachten? Wenn man z. B. einen Honda-Motor mit Kat in ein vormals katloses Fahrzeug einbaut, dürfte das Abgas wohl kein Problem sein. Was ist aber z. B. mit einem Motorrad-Motor? Wenn man einen Motor mit Kat einbaut - bekommt man dann auch die bessere Schadstoffklasse eingetragen?
Hintergrund für meine umfangreiche Fragerei ist der, dass zum Einen unserem Entenmotor langsam die Puste aus geht, zum Anderen das Damoklesschwert der "Umweltzone Ruhrgebiet" über uns hängt. Auch wenn ich selbst wohl zu den Wenigen gehöre, die das im Prinzip nicht schlecht finden, so wäre das für uns und unsere Autos natürlich eine Katastrophe. Außerdem sind die beiden Fahrzeuge für eine eventuelle Ausnahmeregelung für Autos mit H-Kennzeichen noch deutlich zu jung. Ich selbst habe zwar noch ein modernes Auto, meine Freundin fährt mit der Ente und dem Visa aber bei schönem Wetter zur Arbeit. Außerdem fahren wir mit den Autos auch gelegentlich am Wochenende. In jedem Fall wäre es sehr blöde, wenn wir mit den Autos nicht mehr fahren dürften.
Nun ist die Überlegung eben, zumindest in eines der beiden Fahrzeuge einen anderen Motor einzubauen. Einen anderen Motor (evtl. + Getriebe) ordentlich einzubauen und die ganze Elektrik in Ordnung zu bringen, liegt im Rahmen meiner Möglichkeiten und Fähigkeiten. Die obigen Punkte müsste ich ggf. aber von einer Fachwerkstatt erledigen lassen - wenn es so eine Firma gibt, die solche Dinge (gut) macht!? Außerdem sind die meisten Motoren, egal ob von einem Motorrad oder einem PKW, ein gutes Stück stärker als die originalen 27 oder 34 PS der Ente, bzw. des Visas. Der kleinste, halbwegs moderne, PKW-Motor wäre der des Daihatsu Cuore mit 42 PS und Euro 2.
Ich bedanke mich schon jetzt auf Eure Antworten!
Gruß, Oliver