Zylinderkopf grundsätzlich nach Demontage krumm?!?

  • Bei meinem 1000er Bj 91 hat sich die Kopfdichtung verabschiedet, meinen aktuelen Z-Kopf möchte ich gegen einen Zylinderkopf mit fast neuen Ventilen (2000Km), der allerdings schon einmal geplant wurde (wie stark weis ich leider nicht,) ersetzen.

    Um sicher zu gehen das der Kopf noch "Plan" ist hab ich ihn eben zu einem Betrieb gebracht der die Teile bearbeitet.
    Auf meine Frage ob man festellen könnte ob der Kopf noch i. O. ist, sagte mir der gute Mann das diese Köpfe generell nach Demontage geplant werden müssten!

    Stimmt diese Aussage oder dient sie nur der Umsatzoptimierung?

    MfG

    Robert


    Ps. Wie weit kann man den Kopf ohne Probleme runter schleifen? Habe gelesen das die Kipphebelwelle dann "verstellt" werden müßte...

  • ich würde empfhelen grundsätzlich nach einer Demontage zu überprüfen (Haarlineal) ob der Kopf krumm ist

    Gleiches würde aber für den Block gelten .....

    15.08.04 On the road again... der "Kleine" :D

  • Das dachte ich mir ja auch, aber weil ich nicht so das "Augenmaß" habe, brachte ich das Teil zum Profi damit der das Lineal mal fachmännisch anlegt...

    Naja, bleibt nur noch die Frage wieviel vom Kopf runter kann, oder gibt es das keine Pauschalantwort drauf???

  • Hallo,
    das Gerücht, dass nach dem planen die Kipphebelwelle untergelegt werden müsste, habe ich irrtümlicherweise verbreitet :(
    Aber dank eines echten Experten konnte das widerlegt werden.

    Die Kipphebelwelle muss nur dann vermessen/angepasst werden, wenn die Ventilsitze sich in der Höhe geändert haben oder eine andere ( Hochhub- ) Kipphebelwelle verwendet wird.

    Mein Motorenbauer hat gesagt, dass Alu-Köpfe immer geplant werden müssen, Gussköpfe immer überprüft werden müssen.

    Wie weit man einen Kopf noch planen kann, siehst du an der Krümmerseite des Kopfes. Dort befindet sich in der Mitte eine Stufe. Bis dort sollte man mindestens planen können.
    Man muss auch unterscheiden, ob dein neuer Kopf nur zum "gerademachen" geplant wurde (~ 0,1mm ) oder zum Verdichtung erhöhen (0,5-1,5mm).

    Um wg. der Verdichtung auf Nummer sicher zu gehen, kannst du bei den ersten Probefahrten die Zündung etwas zurücknehmen und lauschen, ob der Motor "klingelt". Wenn nicht, die Zündung wieder schrittweise auf Normalstellung drehen. Falls der Motor trotz grosser Zündverstellung Richtung "spät" klingelt, muss der Verteiler angepasst werden.

    Viel Erfolg
    Olaf

  • --In 100% aller Fälle muß der Kopf nach der Demontage geprüft werden.

    --In mindestens 80% aller Fälle kommt man ohne ein Planen des Kopfes aus.

    --In sehr vielen Fällen wird versäumt, die Stehbolzen des Motors zu entfernen, den auf Planheit zu prüfen u n d ob der 1. Gewindegang der Stehbolzen aus dem Block hochgezogen ist. Wichtig, weil dann angesenkt werden muß !

    --Nur in den Fällen, wo Symptome des Motors ignoriert werden, wie diese einer defekten Kopfdichtung mit Überhitzung, nur dann ist mit Verzug zu rechnen.

    Generalisierte Aussagen, wie die des "muß sowieso immer" sind entweder ein Zeichen von Unkenntnis oder der wenig elegante Versuch der Beutelschneiderei.
    Was ist davon nun schlimmer?

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Wie bereits gepostet gehen hier unsere Erfahrungen deutlich auseinander.

    Selbst ein vermeintlich ebener Kopf (Haarlineal) zeigt auf der Planschleifmaschine zu 99% ein gänzlich anderes Tragbild.
    Das sieht man sehr schön, wenn der Schleifkopf bei den ersten Gängen Bereiche der Dichtfläche nicht berührt.

    Es ist natürlich jedem Heimschrauber selbst überlassen für 30-50 EUR weniger Einsatz dieses Risiko zu spielen und eine Wocher später erneut die Kopfdichtung zu wechseln.

  • Zitat von Andreas Hohls


    ...
    --In sehr vielen Fällen wird versäumt, die Stehbolzen des Motors zu entfernen, den auf Planheit zu prüfen u n d ob der 1. Gewindegang der Stehbolzen aus dem Block hochgezogen ist. Wichtig, weil dann angesenkt werden muß !
    ...


    Wie habe ich das mit dem Stehbolzen hochziehen zu verstehen, und was bedeudet "angesenkt"? Stehe da gerade auf der Leitung, Sorry! :(


    Welche Ursachen können den im Algemeinen zum durchbrennen der Z-Kopfdichtung führen, prinzipiell doch nur Dinge die den Motor überhitzen oder?
    Nehmen wir jetzt einfach mal unplane Flächen und Wasserververlust herraus, mir fällt da nur noch eine falsch eingestellte Zündung dazu ein, wann würde sich so etwas bemerkbar machen, unmittelbar oder erst nach einer bestimmten Benutzungszeit.:confused:

    Der Motor hatte ca. 110.000 km runter, habe ihn drechlzahlmäßig nicht sonderlich belastet, ab und zu mal bis zu 4500 rpm.:headshk:

  • Für den Bereich den man am Haarlineal NICHT erkennt ... aber doch die Schleifmaschine was weg nimmt ... für den Bereich reicht eine neue Kopfdichtung allemal!!!!

    Sorry .... wir bauen hier keine F1 Motoren....

    15.08.04 On the road again... der "Kleine" :D

  • Zitat von Minirobse

    Wie habe ich das mit dem Stehbolzen hochziehen zu verstehen, und was bedeudet "angesenkt"? Stehe da gerade auf der Leitung, Sorry! :(

    Wenn du die Stehbolzen aus dem Block schraubst und mit dem Skalpellmesser die Reste der alten Dichtung entfernst, wirst du merken dass die Klinge im Bereich der Stehbolzengewinde manchmal hängenbleibt. Dann siehst du evtl. auch, dass dort das Gewinde etwas ausgebrochen oder nach oben gewölbt ist. Alle Stehbolzen-Gewindebohrungen müssen deshalb angefast werden mit einem 45°-Senker. Anschliessend die Bolzen wieder "handwarm" einschrauben.

    Gruß
    Olaf

  • Zitat von Minirobse

    Wie habe ich das mit dem Stehbolzen hochziehen zu verstehen, und was bedeudet "angesenkt"? Stehe da gerade auf der Leitung, Sorry! :(

    wenn die Mutter zu fest angezogen wird, kann sich entweder der Kopf verformen (zusammendrücken) oder die Mutter versucht den Stehbolzen aus dem Block zu ziehen. Da es unwahrscheinlich ist, dass der Kopf zusammengedrückt wird .. bleibt nur Stehbolzen

    Optisch kannst Du Dir das son bischen wir einen benutzen Flschenkorken vorstellen.

    Ansenken heist, dass mit einem Kegelsenker dieser "Grad" wieder entfernt wird, so dass der Kopf auch in dem Bereich wieder plan ist.

    In dem Fall würde ich auch neue Stehbolzen nehmen...

    15.08.04 On the road again... der "Kleine" :D

  • Die wesentlichen Fragen zum Ansenken wurden ja bereits behandelt.

    Hinzuzufügen ist einfach noch zum Verständnis, daß eben die Güte der Stehbolzen der Materialgüte des Gußes überlegen ist. Somit gibt auch das Gußmaterial zuerst auf und läßt sich nach mehrmaligem Anziehen oder nach zu starkem Anziehen nach oben aus der Silhouette hervorziehen.
    Darauf liegt die Kopfdichtung dann auf und kann natürlich den Anpreßdruck in die Mitte des Blockes/Kopfes nicht mehr in Gänze übertragen.

    Daher ist es ein guter Weg, bei allen AT- oder Tuningarbeiten die Stehbolzensacklöcher anzusenken.

    Eine Dichtung ist grob gesprochen ein Verschleißartikel, der irgendwann seine zugesicherte Eigenschaft und Qualität einbüßt.
    Somit ist das Erneuern solcher Dichtungen ein regelmäßig zu erwartender Servicevorgang.
    Auf Grund heute besserer Materialien als früher, trifft das später ein, als vor 40 Jahren, ist aber nicht in Gänze zu vermeiden.

    Und wer die Kommunikationsweise seines MINIs und dessen Motors versteht, der wird bei den ersten Signalen reagieren = mit sehr begrenzter Drehzahl oder garnichtmehr fahren und beim Austausch der Dichtung wenig Arbeit haben.

    Wer nicht........................

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Zitat von Olaf Lampe

    Alle Stehbolzen-Gewindebohrungen müssen deshalb angefast werden mit einem 45°-Senker.

    Noch mal hochhol...
    ist das korrekt? 45° erscheint mir recht "spitz", hätte rein vom Gefühl eher einen 90° Senker genommen.

  • Zitat von HAZARD

    Noch mal hochhol...
    ist das korrekt? 45° erscheint mir recht "spitz", hätte rein vom Gefühl eher einen 90° Senker genommen.

    er meint auch den 90°-Senker... ;)

    2x45 sind ja 90..
    Er hat es halt mit der 45°-Phase in Verbindung gebracht...

    Gruß Alex


    EDIT: hmm ich muss mri abgewöhnen für andere zu reden.... :rolleyes:

  • Au weia - da kommen ja mal wieder Sachen hoch.

    Besonders deutlich nördlich von Oldenburg scheint man ja Erfahrungen zu machen, wie sonst nur Mulder und Scully.

    Ein kleiner Preisvergleich könnte die Entscheidung für den Amateur hier einfacher machen.

    Je nachdem, wie gut man den Motorenbauer kennt, bekommt man für den Preis eines Haarlineals drei Köpfe geplant.

    rules are for the interpretation of wise men and the obedience of fools

  • ich hab in meiner Laufzeit genug Kopfdichtungen getauscht (fast immer nur einmal pro Fahrzeug) und sehe das Hauptproblem nicht in Krummen Köpfen sondern in sehr schlecht eingestellten Motoren

    wenn der Motor schlecht eingestellt ist hab ich erheblich andere Druckverhältnisse und Temperaturen

    ich habe bestimmt über 20 Kopfdichtungen gemacht und wirklich nie einen Kopf planen lassen
    1 war der Kopf mal Plan und Guß verbiegt nicht einfach so, sondern verspannt sich eher, da er mal patiell zu warm geworden war, das entspannt sich aber auch nach längerer Zeit wieder
    2. der Kopf auch minimal sich durchs anziehen verbiegt und anpasst

    die Stehbolzenlocher ansenken sehe ich als absolut sinnvoll an, und mache es mittlerweile selbst auch immer, meist mit nem 13er Bohrer

    sehr wichtig ist natürlich auch das absolut sauber gearbeitet wird und beide Dichtflächen ordentlich gereinigt werden


    ich will nun nicht ausschließen, das im exttemfall doch mal ein Lopf geplant werden muß, aber bin mir recht sicher das es vieeel zu oft gemacht wird (und wenn der vor dem Planen verspannt war, ist er danach mit sicherheit irgendwann krumm)

    ich persönlich nehme auch immerwieder gerne die Asbestdichtungen, setze diese aber mit Permabont ein


    Klar ist alles ein verschleißteil, aber eine Kopfdichtung sollte meines Erachtens immer weit über 100.000 Km halten, auch Kolben sind ja verschleißteile

    Gruß Peter

    a fool with a tool is still a fool

    PS schraube und fahre seit 85 Minitechnik

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