Außenschweller schweißen

  • Hallo zusammen,

    ich habe heute den rechten Außenschweller meines 90er Mayfair herausgetrennt. Hatte vor Wochen ein Loch in den Schweller geschnitten und regelmäßig Caramba-Rasant auf die Einschweißmuttern der Hilfsrahmenschrauben gesprüht. Daher ließen sie sich auch problemlos herausdrehen. Sonst hätte ich bei dieser Gelegenheit neue Muttern einschweißen können. Reine Vorsichtsmaßnahme!

    Beim ersten Anhalten des Original-Ersatzschwellers fiel mir auf, daß zwischen dem Rohr der Wagenheberaufnahme und dem Kragen des am Schweller angeschweißten Verstärkungsblechs ein umlaufender Spalt von etwa 3mm entsteht. Wird das 4-Kant-Rohr überhaupt mit dem Schweller verschweißt oder nur elastisch abgedichtet? Oder muß vielleicht noch ein zusätzliches Blech dazwischen?

    Der Abstand der originalen Schweißpunkte an der seitlichen Naht lag gerade mal bei 18mm. Ist das denn wirklich nötig? Insbesondere, weil am Bodenblech nur ein(!) Schweißpunkt zwischen jeweils zwei benachbarten Ablauflöchern zu finden war. Hat jemand positive TÜV-Erfahrungen mit schrauberfreundlicheren Werten. Ich hatte so an 25-30mm gedacht. Auch, um im Ernstfall die Verbindung noch einmal sauber trennen zu können.


    Gruß Martin

  • Hallo Martin,

    Abstand Punktschweißung midnestens 15 mm.

    Formel:
    Punktabstand = 3 x Lochdruchmesser x Blechdicke in mm

    Literatur mit TÜV Vorgaben (am besten sichtbar unterm Arm tragen bei TÜV Termin ;) ;) ;) :

    Korrosionsreparaturen an PKW
    Verlag TÜV Rheinland
    ISBN 3-88585-034-6

    http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...4504497-0428501

  • die wagenheber aufnahmen wird mit dem schweller verschweisst (kleine stepnähte) wenn der spalt zu gross ist ,blech anklopfen

    -25 mm abstand zu den schweisspunkten ist laut faustformel für lochpunktschweissung richtig und kannst du ruig so machen

    original sind dort presspunktschweissungen die gerne schon mal enger geschweisst werden

    zwischen den abläufen (unten) würd ich auch mehrere schweisspunkte setzen (einer ist zu wenig) evtl ähnlich wie faustformel für oben und dann schauen wies am besten hinkommt ,evtl lieber einer mehr als zu wenig ;)

    die schweller sind desshalb soo verschweisst weil sie mit dem einstig ein teil geben was erst stabiel ist wenn es zusammengeschweisst wird ,dadurch entsteht ein profiel dass dann stabiel genug ist um die kraft aufzunehmen

    bildlich gesehen als ob du mit dem fuss von oben auf dem einstig stehst ,geht ohne unteren schweller nicht ;) mit richtig zusammengeschweissten schweller und einstig geht es sogar wenn der schweller noch nicht am unterboden verschweisst ist ,die schweisspunkte dort nehmen dann mehr die verdrehungskräfte der einheit auf (torsion)


    Aha mr grease hat die richtige formel gefunden :D
    wenn du dich danach richtest kannste eigentlich nix falsch machen ;)

  • Hallo Volker,

    danke für die Hinweise. Die von Markus abgebildete Broschüre wurde mal in einem OT-Markt-Sonderheft empfohlen. Wollte ich mir vor Beginn der Mini-Restauration auch besorgen. Ist aber leider nicht mehr zu bekommen. Laut Buchhandlung ist eine Neuauflage in Vorbereitung. Wahrscheinlich gibt es dann wieder ne' neue Formel für den Punktabstand!? Vieleicht "Lochdurchmesser x 1,5 x Blechstärke"??? Dann kann ich ja gleich durchziehen. Aber das ist ja auch nicht erlaubt...

    Also beim TÜV schwanken die Aussagen zwischen: "keine Ahnung", "ist egal", "10mm(!!!)", "wer schweißt denn heute überhaupt noch (???)" und zuletzt "25mm sind gut". Dieser Prüfer war mir dann auch gleich äußerst sympatisch.

    Meine Angabe des originalen Punktabstandes am Bodenblech war übrigens nicht korrekt. Habe beim Aufräumen noch ein Abfallstück des alten Schwellers gefunden. Zwischen den Abläufen befinden sich 3 Punkte mit 4-5cm Abstand. War halt bei dem ganzen Rost in Rückenlage mit Spänen in den Augen nicht so gut zu erkennen.

    Ich werde wahrscheinlich etwas Mut zum Risiko zeigen, mit 25mm schweißen und die Abdeckleiste ankleben. Wie gesagt, ich möchte das ganze später auch nochmal zerstörungsfrei trennen können. Wenn es Probleme gibt, dann kann ich ja noch nen' Punkt dazwischen setzen.

    Kann mir jemand sagen, wo ich die TÜV-Broschüre bekomme? Unser TÜV kennt das Ding gar nicht.

    Ach ja, und zu dem anderen Problem...
    Anklopfen des Schwellers bringt leider nichts, weil das Loch im Original-Ersatzschweller etwas zu groß ist. Beim Heraustrennen habe ich ein paar rostige Überreste entfernt, die aussahen, als wären sie mal ein Zusatzblech zwischen Wagenheberaufnahme und Schwellerverstärkung gewesen. Stimmt das? Wenn nicht, bastel ich halt eins...

    Gruß auch an Mr.Grease

    Martin

    P.S.
    Meine LIDL-Tastatur leidet auch unter Buchstabenverlust. Muß jeden Text kontrollieren. Gibt demnächst ne' ordentliche Tastatur.

  • noch mal zu dem lochabstand beim punktschweissen

    es gibt da noch ne kompleziertere rechnung drüber die auch die länge der zu schweissenden sachen mit einbezieht (aufteilung der schweisspunkte nach materialstärke und länge unter berücksichtigung von kräften und belastungen)

    im endefeckt kommt immer raus dass man den abstand nicht unter 30mm machen sollte .......

    bei lochpunktschweissungen auf langen längen solllte man durch übermässige punkte den verzug beachten (hierbei wäre ein zu geringer abstand sogar nicht so gut) also nicht weit unter 15mm

    bei presspunktschweissungen sieht das anders aus dort würde ich auf jedenfall enger schweissen und der blechverzug ist sehr gering

    es kommt halt immer drauf an was geschweisst wird und wo
    desshalb ja auch das beispiel mit dem schweller oben am einstig verschweissen und unten am bodenblech......

    auf kompletter länge gesehen vertragen die schweisspunkte einen grösseren abstand und der verzug wird gering gehalten
    am bodenblech hat man nur die möglichkeit zwischen den ausbuchten zu schweissen dort würd ich die punkte enger setzen (auch wenn es dort 15mm unterschreitet hatt man dort kaum verzug zu befürchten und man hatt ein par gute punkte die stabiel halten ........dort würd ich die punkte nicht "ausmessen" sondern aufteilen ,jeweils einen punkt sehr nahe an der ausbuchtung und dann noch ein paar in den zwischenräumen .......

  • Zitat

    Also beim TÜV schwanken die Aussagen zwischen: "keine Ahnung", "ist egal", "10mm(!!!)", "wer schweißt denn heute überhaupt noch (???)" und zuletzt "25mm sind gut". Dieser Prüfer war mir dann auch gleich äußerst sympatisch.

    stimmt :D wenn du dir mal das titelbild von dem buch anschaust ....
    ein freund von mir hatte mal genau so die federdome von nem opel kadett repariert und ist nicht durch den tüv gekommen weil der prüfer sagte dort dürfe man überhaubt nicht schweissen und erst recht nicht punktschweissen sondern wenn dann wolle er nähte dort sehen
    er ist dann zu nem anderen tüv gefahren und dort war der prüfer begeistert von der arbeit und hatte sofort die plakette erteilt ......... :confused:

    is schon manchmal komisch wie verschieden die ausagen sind :D

  • So, ich glaube jetzt haben wir einen guten Kompromiss...

    An der Seite 25mm Punktabstand und unten ebenso. Die originalen 50mm am Bodenblech sahen auch wirklich etwas sparsam aus.

    Aber erstmal muß noch Rostschutz rein. Ich "untersuche" gerade die Verträglichkeit Von BOB (Presto), Erbedol-1K-Rostgrund (Büchner) und Priomat-Schweißprimer (Spies/Hecker).
    Habe bis jetzt mit BOB und Erbedol beste Erfahrungen gemacht. Unter anderem sind die vor 10 Jahren "gebobten", damals schon stark verrosteten MB-Wagenheberaufnahmen meines Ex-Autos heute trotz Winterbetrieb noch einwandfrei. Und der Wagen wird bei einem Minimum an Pflege demnächst 20 Jahre alt.
    Was will man mehr!?

    Bis jetzt sieht das Ergebnis an den Versuchsblechen echt gut aus. Selbst nur der Schweißprimer auf BOB(vorher gut durchgetrocknet, ca. 5Std.) ergibt eine erstaunlich kratztfeste Oberfläche. Will noch sehen, wie sich das ganze beim Schweißen verhält. Natürlich kommt auf die Schweißkanten kein BOB.

    Habe auch schon mal das von OT-Markt empfohlene Inox-Spray (Technolit) ausprobiert. Aber die Anhaftung an dem von mir verwendeten Karosserieblech war nicht wirklich gut, auf altem Materiel hingegen deutlich besser.

    So, schluß für heute.
    Morgen früh geht's weiter mit Entrosten. Mal sehen, ob wenigstens die zweite 8.99EUR-Flexx durchhält. Ich denke zum Trennen und Schleifen sind die Dinger gut. Aber bei stundenlangem Betrieb mit der Zopfbürste braucht man schon Asbesthandschuhe. Hält ein Markengerät wohl so einer Belastung stand? Ich will meine kleine Orig.-Flexx nicht auf's Spiel setzen.

    Gruß Martin

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