Bleizusatz?!

also der Bleizusatz dient in erster Linie zum Schutz der Ventilsitze. Demanch ist der wichtigste Punkt:

Hast Du einen Kopf mit eingepressten Ventilsitzen oder einen "alten" Kopf, bei denen der Ventilsitz direkt in den Kopf eingearbeitet ist ? Bei ersterem: Kein Zusatz, bei letzterem Zusatz ..

Nun aber der entscheidene Punkt... darf man Bleizusatz ( ist da eigentlich noch Blei drin ..?) bei Fahrzeugen mit KAT benutzen ? Unbedingt mal Herstellerangaben prüfen (und Deinen Wagen). Bleitetraethyl zerstört den KAT (dafür dürfte es dann aber eh zu süpät sein ....)

Leistungssteigerung und Bleizusatz ..
Bleitetraethyl wurde damals auch als Mittel zur Steigerung der Klopffestigkeit verwendet. (Wie z.B. Bezol auch ... ARAL hat das damals so gemacht und den Slogan geprägt "alles SUPER", allerdings hat das Bezol zu zahlreichen Motorschäden durch durchbrennen von Kolben geführt....) Sprich Erhöhung der Oktanzahl. Die höhere Oktanzahl ist für leistungsgesteigerte Motoren durchaus interessant. ABER meines Wissens sind die heutigen Mittel nicht dazu bestimmt, die Oktanzahl zu erhöhen !

Demnach wäre es ratsam auf klopffesteren Sprit zurückzugreifen! Sprich Super Plus oder gar Optimax

ist noch der originalkopf drauf? dann sollte es bleifrei gehen...

ist ein tuningkopf drauf? dann haben wir vermutlich ein problem, denn viele tuningkoepfe werden nur in verbleit geliefert. die bleifreiumruestung gibt es meistens nur auf anfrage zu zusaetzlichen kosten. nun ratet mal wo die meisten schrauber in diesem fall geld spare ("bleifrei? brauch ich nich! soll nur schnell sein..."). so ein kopf auf einem wagen mit kat verursacht dann natuerlich gewisse probleme...

Hab gerade eine Flasche Castrol TBE vor mir stehen:

Zitat

Castrol TBE ersetzt die scmierende Wirkung des Bleis und schützt zuverlässig vor Ventilverschleiß. Außerdem als wirksamer Ventilreiniger für alle Benzinmotoren, auch mit Katalysator, hervoragend geignet.

Die Flasche kostet zwischen 5-6 Euro und reicht für 250 Liter Sprit.

Also rein mit dem Zeug, die Ventile werden es danken!

In der aktuellen "Motor Klassik" steht in der Abteilung Technik dazu auch ein Kommentar. Der sagt so ungefähr das Gegenteil von dem, was hier gesagt wurde. Angeblich wären die meisten Bleiersatzmittel nur zur Erhöhung der Oktanzahl gedacht und nicht unbedingt für den Schutz der Sitzringe.

Der Rat des Weisen ist, Ventilspiel kontrollieren, ein halbes Jahr ohne Zusatz fahren, Ventilspiel wieder kontrollieren. Wenn es nicht mehr wurde, kann man auf den Zusatz verzichten, da nur ein kleiner Teil der verbleiten Motoren aufgrund des Materials anfällig für erhöhten Verschleiß ist.

Ob der Mann auch die Kosten für den neuen Zylinderkopf übernimmt, weiß ich nicht.

Meine Meinung: Better save than sorry!

Gruß, Ronald

Das hab ich zum Thema in der Technothek auf http://www.mini-mania.tv gefunden:

Zitat von der Technothek auf Mini-Mania

Bleiersatzstoff

Immer wieder ist es Thema, ob Bleiersatzstoff notwendig ist, wie er funktioniert, und ob er Katalysatoren schädigt.
Kunde Christoph Kowalczyk wollte es genau wissen und wandte sich an ARAL. Die folgende Antwort von ARAL machte eine Nachfrage nötig. Die interessanten Antworten von ARAL hier nun in der Folge.

Vielen Dank für Ihre interessanten Fragen, die wir Ihnen nachfolgend beantworten:

Aral Bleiersatz enthält als Wirksubstanz eine Metall-(Kalium) Verbindung, die wirksam das „Einfressen“ von Auslassventilen in zu weiche Ventilsitze verhindert. Wie alle metallhaltigen Kraftstoffzusätze ist auch dieses Produkt nicht für dauernden Einsatz in Fahrzeugen mit einem Katalysator geeignet. Ein vereinzelter Zusatz (jede 4. bis 5. Tankfüllung) von Aral Bleiersatz in der angegebenen Dosierung dagegen beeinträchtigt den Kat nicht.

Bei Fahrzeugen, die bereits mit gehärteten Ventilsitzen ausgestattet sind, ist die Zugabe eines Bleiersatz-Additivs nicht erforderlich, würde allerdings nicht schaden. Verschleiß im Motor würde allerdings durch den Bleiersatz nicht beeinflusst. Es ist eine falsche und sehr weit verbreitete Annahme, dass das Einfressen der Ventile in zu weiche Ventilsitze durch die schmierende Wirkung des Bleis oder der Bleiersatzadditive verhindert würde. Der Effekt ist ein anderer: Die Bleialkyle die früher im verbleiten Benzin enthalten waren und nun die Bleiersatzadditive reagieren mit winzigsten Mengen elementarem Eisen welches bei den hohen Temperaturen im Brennraum am weichen Ventilsitz entstehen kann. Durch diese Reaktion wird dieses Eisen quasi unschädlich gemacht und kann so nicht zwischen Ventil und Ventilsitz "schmirgeln". Bei den gehärteten Ventilsitzen tritt dieses Phänomen des "Schmirgeleffektes" und des damit verbundenen Verschleißes nicht auf.

Trotzdem ist der Hinweis lhrer Werkstatt "auch mal an die Schmierung zu denken" sehr sinnvoll. Allerdings ist hier die Zugabe teurer Zusatzmittel, wie sie im Handel angeboten werden, nicht erforderlich, wenn Sie Aral Kraftstoffe tanken. Alle Aral Ottokraftstoffe, Superplus, Super und Normal, sind bereits seit 1999 mit einern sog. Friction Modifier (Reibungsminderer) ausgestattet, der wirkungsvoll durch seine "Schmierwirkung" die innermotorische Reibung verringert und so für weniger Verbrauch und eine höhere Lebensdauer sorgt. Aral ist die einzige Firma im deutschen Tankstellenmarkt, die all ihre Ottokraftstoffe mit diesem Wirkstoff ausstattet.

Wir hoffen lhnen mit unseren Ausführungen weiter zu helfen und verbleiben

Mit freundlichen Grüßen

Aral Aktiengesellschaft
Internet Service-Center

Sehr geehrter Herr Hohls,

vielen Dank für lhre Anfrage vom 15. Januar. Sie bezieht sich offenbar auf die Auskunft, die wir einem Ihrer Kunden hinsichtl. der Verträglichkeit von Bleiersatzstoff und Katalysator gegeben haben.
Kundenanfragen werden bei uns nicht, wie von lhnen vermutet, mit Serienbriefen, sondern stets individuell beantwortet.

Die Frage zu einem möglichen Memoryeffekt bezieht sich vermutlich darauf, dass Fahrzeuge mit sog. "weichen" Ventilsitzen in einigen Fällen nicht jedes Mal bleihaltigen Kraftstoff (als es ihn noch gab) bzw. Bleiersatzadditiv tanken mussten, sondem aufgrund eines sog. Memory-Effektes auch einige Tankfüllungen ohne auskamen. Der Grund hierfür ist nicht bis ins letzte (chemische) Detail geklärt. Aber prinzipiell wirkt der Verschleißschutzeffekt an den Auslassventilen durch Blei bzw. durch Bleiersatzadditive etwas nach, da im Oberflächen-Bereich der Auslassventile diese Stoffe chemisch reagieren und sich bei der chem. Reaktion einige Molekülschichten tief einlagern. Leider braucht sich dieser Schutz dann doch mehr oder weniger schnell auf und steht dann nicht mehr als Verschleißschutz zur Verfügung.

Gegen eine Platzierung unserer Antworten in lhrer Technothek haben wir keine Einwände. Sollten Sie oder lhre Kunden Fragen zu Kraft- oder auch Schmierstoffen haben, so können Sie mich gerne ansprechen.

Mit freundlichen Grüßen / Best regards

Wolfgang Dörmer
Aral Forschung (GFT Bochum)
Fuels Quality Team
Tel.:+49 234 315 4272
Fax.: +49 234 315 4213
e-mail: wolfgang.doermer@.de.bp.com

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Zitat von Julius

Der Rat des Weisen ist, Ventilspiel kontrollieren, ein halbes Jahr ohne Zusatz fahren, Ventilspiel wieder kontrollieren. Wenn es nicht mehr wurde, kann man auf den Zusatz verzichten, da nur ein kleiner Teil der verbleiten Motoren aufgrund des Materials anfällig für erhöhten Verschleiß ist.

Gruß, Ronald

@Ronald. Achtung! Hier stimmt was nicht. Wenn die Ventile/Ventilzitze mangels Bleiersatz verschleißen, wird das Ventilspiel NICHT GRÖßER SONDERN KLEINER.
Ist doch logisch: Verschleiß an Ventileteller/Ventilsitz läßt das Ventil tiefer in den Kopf wandern (nach oben) wodurch das Ventilspiel kleiner wird. Das kann im ungünstigsten Fall dazu führen, dass das Ventil (nur Auslass ist betroffen) nicht mehr schließt und dann verbrennt, da es die Hitze nicht mehr an den Sitz abgeben kann.

Gruß, Diddi

Das Technothek-Zitat hat ja fest alles gesagt.

Eine Antwort jedoch noch zusätzlich:
--Der leistungsgesteigerte '1275 MKV Vergaser Cooper' wird keinen ungeregelten Kat mehr haben, da zur Leistungsentfaltung sehr kontraproduktiv.

Wenn doch, ausbauen.

--Der Hinweis des Vorbesitzers ist schon ernstzunehmen und das Mitführen und Dosieren in guten Portionierfläschchen ein sprichwörtlicher 'Klacks'.
An der Tankstelle sind das 5-10 Sekunden mehr beim Tanken. Von welchem 'Problem' wäre denn dann die Rede ?

Ein geldliches ist es gewiß nicht.

--Der Verzicht auf Sitzringe bei großen Ventilen ist sehr vernünftig, der Vorbesitzer hatte also einen in diesem Punkt durchdachten Motor.

Andreas Hohls

ich fahre meinen kompressorspider(gesamtlaufleistung 176000km) seit ca. 50.000km ohne jeglichen zusatz und mittlerweile seit zwei jahren auch mit gkat.in diesem zeitraum hat sich das ventilspiel überhaupt nicht verändert.ich habe darüber mit dem spezialisten für diese autos geredet(g&b motorentechnik).herr baumgartner meinte, dass nach einer langen laufzeit mit bleihaltigem sprit, das polster an den sitzen wohl einige tausend kilometer halten würde, so weit seine beobachtung bei vielen kundenfahrzeugen.

gruß patrick