Getriebeumbau mit Überraschungen

  • Der Geist des Mc.Austin war mal wieder am Werk. Es sind schon manchmal unerklärliche Dinge bei Minireparaturen.
    Ich wechselte ein Getriebe von meinem 91er Mini. Das Spenderorgan ist auch von einem 91er Mini, wo ich vorher die Funktion des Getriebes vor dem Ausbau sicherheitshalber geprüft hatte. Müsste alles passen, denkste ?
    Also Motor ausbauen, Getriebe abbauen und tauschen, ist viel Schraubarbeit aber ohne größere Probleme zu bewältigen.
    Motor wieder einbauen und Probelauf! Motor dreht sich nicht und springt nicht an. Viele Fragezeichen auf der Stirn. Also Motor wieder raus. So langsam kriegt man ja Übung. Dann kupplung demontiert und siehe da Motor dreht sich, aber Getriebe nicht. Also weiter. Schwungradgehäuse abmontiert und alles dreht sich wieder. Anderes Gehäuse und Zwischenrad probiert und immer wieder das gleiche Ergebnis. Das Zwischenrad klemmt sich beim Festziehen des Gehäuses fest. (Man hat ja schon mehr von zuviel Spiel des Zwischenrades gehört, aber zu wenig?)
    Ich habe mir dann eine Dichtung für das Gehäuse angefertigt aus stärkerem Material, ohne Erfolg. Zum Schluß habe ich dann die Anlaufscheibe des Zwischenrades abdrehen lassen.
    Jetzt brummt der Mini wieder und das Reultat der Geschichte ist, das ein Teil was vorher gepasst hat nicht umbedingt nachher noch passen muss.
    Deswegen. Der Geist des Mc.Austin lauert überall und ein Mini ist immer für Überraschungen gut.

  • Nicht der Mini ist immer für Überraschungen gut sondern die Besitzer/Schrauber!:headshk:
    Das Zwischenradspiel MUSS immer genau ausgemessen werden und zwar mit abgeflaschtem Motor! Motor einfach drauf stecken bei Getriebewechsel(ist ja auch ein anderes Gehäuse, das Spiel paßt also selten) wird sehr oft sehr teuer...

    Martin

    Minibesitzer seit 9/97

  • Um das Zwischenradspiel einzustellen gibt es extra Scheiben in verschiedenen Stärken. Ein Blick in den Ersatzteilkatalog oder in das hoffentlich vorhandene Reparaturhandbuch hätte das schnell geklärt. Die teile sind zwar sehr teuer, aber mit etwas Glück findet man auch gebrauchte Anlaufscheiben beim anderen Schraubern.
    Das Abdrehen der Scheibe ist in meinen Augen Pfusch auch wenns jetzt funktioniert. Die Härteschicht ist damit bestimmt auch weg.
    Beim nächsten Mal biste ja schlauer.
    gruß
    Martin

    Minifizierter seit 1990

  • Anlaufscheiben werden in der Regel nach Fertigbearbeitung Oberflächegehärtet. Wie schon Horzi bemerkte ist die Härteschicht weg, d.h. die wird Ruckzuck einlaufen. Ganz davon zu schweigen, das das Spiel nicht eingestellt ist. Aber im Ausbauen bisse ja jetzt fix.... :rolleyes:

    Fahr nicht all zu lange damit, sonst ruinierst du nicht nur das Getriebe, sondern auch Seitendeckel, Zwischenrad und wahrscheinlich auch noch den Motor :headshk:

  • Ich hätte die Geschichte nicht geschrieben, wenn sie nicht ein wenig ungewöhnlich wäre. Also nochmal genauer.
    Das Getriebe, dazugehöriges Zwischenrad und Gehäuse wurden getauscht.
    Wollte mir damit das Ausmessen der Anlaufscheiben ersparen, weil das so schon mal gepasst hat. Anlaufscheiben gibt es in den Größen 3,30-3,53mm.
    Weis ich schon. Und das Spiel des Zwischenrades sollte 0,10-0,18mm betragen.So weit so gut. Aber wenn ich schon 3,35mm Scheiben habe und es klemmt immer noch, was dann?
    Es gibt dazu Meßgeräte, wie Schieblehre, Mikrometerschraube und Tiefenmessgerät, die ich auch benutze und es ist nicht das erste Getriebe, das ich zerlege.
    Abgedreht wurde die Scheibe nur 0,10mm, was die Oberflächenhärte nicht beeinflussen sollte. Es geht ja hier nicht um 2-3mm.

  • Also ich bin zwar auch kein Experte, aber soweit ich weiss dringen die meisten Oberflächenhärteverfahren nicht mehr als 0,1-0,3mm in das Werkstück vor, deshalb könntest du beim abdrehen schon bissle Schaden angerichtet haben. Mal ganz abgesehen von der Oberflächengüte.....
    Aber wie gesagt, weiss nicht welches Härteverfahren sie beim Mini verwendet haben!

    Gruß Patrick

  • optimist
    Das Ausmessen des Spiels ist tatsächlich ein Kinderspiel, wenn man schon alles vor sich auf der Werkbank hat.
    Wenn Du Schwungradgehäuse und Getriebe zu diesem Zweck ohne Motor zusammengeschraubt hättest, wäre Dir das Klemmende Zwischrad früh genug aufgefallen und evtl auch die Ursache leichter zu finden.
    Jetzt läuft es zwar aber was das eigentliche Problem kennst Du nicht. Mich würde das beunruhigen.
    Gruß
    Martin

    Minifizierter seit 1990

  • Die große Dichtung zwischen Getriebe und Seitendeckel gibt es in verschiedenen Stärken. Kann sein, daß da das Problem liegt bzw. lag.
    Vielleicht war vorher eine "dicke" drin und jetzt ist´s eine "dünne". Erkennbar an den Farben. (Gibts in rot und in grün).

    Gruß awe

  • Schade,keiner hat die passende Antwort!Ich hatte nämlich das gleiche Problem und habe es genauso "gelöst".Mit dem Ergebnis das nach ca 1000 km das Zwischenrad geräusche machte.Ausgebaut und Zwischenradspiel geprüft:Paßte!
    Einen Fehler habe ich gefunden:die Vorgelegewelle war eingelaufen!Ausgetauscht und trotzdem war das Geräusch noch da.....
    Jetzt aber noch mit Spänen im Öl.........
    Also was für gemütliche Winterabende!

    Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.
    (Karl Valentin)

  • Doch, doch die richtige Antwort war schon dabei, nur muß man aus zweien eine machen.

    Das Ausmessen des Zwischenrades mit einer einfachen Blattlehre ist obligatorische Arbeit bei jeder Demontage des Getriebes, bzw. bei jedem Umbau.

    Dazu bedarf es 2er Dichtungen der gleichen Stärke. In der Regel reicht ein Farbvergleich, da es rote, grüne und (ganz schlimme) weiße(eher beige) gibt.

    Mit der ersten Dichtung ohne Motor zusammenbauen und messen, nach eventueller Korrektur mit neuer, gleicher Dichtung remontieren.

    Und da hier bereits die vorgefundenen Anlaufscheiben am unteren Rand der erhältlichen Maße sich aufhielten, ist sehr wahrscheinlich eine unterschiedliche Dichtungsstärke ausreichend, da die Paßung von Haus aus als 'stramm' anzusehen war.
    Und 'P.S.' :Das ist wirklich ungewöhnlich, den in der Regel ist es stets zu groß !
    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

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