Wer schaut die Tour De France??

  • ... das war es dann wohl.

    Zitat aus Spiegel online:

  • Hallo,

    Frage an die Radsportverrückten unter Euch:

    Es gab in Eurosport oder DSF einmal eine längere Reportage (60 - 90 min /
    mehrfache Wiederholungen) über das Team Bianchi mit Jan im Jahre 2003 bei der TDF.
    Fand ich mindestens genauso gut wie die "Höllentour".

    Hat jemand diesen Bericht zufällig aufgenommen? :rolleyes:

  • Wer jemals selbst Leistungssport getrieben hat, wer auf einem Fahrradergometer einmal 400W+ einstellt und dann versucht 90 Umdrehungen+ zu treten und das nachdem zuvor schon 4 Std. gearbeitet wurde, wer ...... ,
    der/die kann nur in wahrer Ehrfurcht den Kopf senken angesichts der Leistung, die diese Radfahrer bringen.
    (sehr wohl wissend, daß die gut bezahlt den ganzen Tag, das ganze Jahr nichts Anderes tun)

    Ob das ein Armstrong ist, der wirklich nicht gerade als Sympathieträger daherkommt, ein sehr symphatisch wirkender Rasmussen, oder ein in Deutschland oft vorschnell verrißener Ullrich, oder, oder...................
    a l l e bringen sie eine unmenschliche Leistung.

    Und der gute Jan Ullrich (ein im Prinzip vermutlich sehr 'lieber Junge', der mit diesem ganzen professionellen Spektakel persönlich etwas überfordert ist), der hat sichtbar gekämpft und alle Reste aus dem Faß gekratzt.
    Was bliebe da Anderes als vollsten Respekt für ihn und die anderen Protagonisten ?
    Und Dritt- , Viert- oder 6.-bester der Welt/dieser Tour zu sein, das ist doch weitaus mehr als eine nur anzuerkennende Leistung.

    Und welch schweren Lebensweg diese Hauptdarsteller teils gehen müssen, teils freiwillig gehen, das zeigte doch Pantani mehr als nachdrücklich.

    Gehört, da eben 'Off Topic' nicht zum MINI-Thema aber lag doch sehr weit vorn auf der Zunge.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Hallo Andreas Hohls,

    wir sind erstaunt, ein Off Topic aus dieser Richtung .... das lässt hoffen ... :D

    100%ige Zustimmung, Jan hat einfach das Pech, dass er gegen Armstrong fährt.

    Wäre der aus heutiger 6 Jahre früher (dann wohl gegen den "Außerirdischen"
    Miguel Indurain) oder 6 Jahre später erst angetreten, wäre der Jan nun der Held über
    Jahre hinaus im Rad-Olymp, aber es ist wie es ist. Alleine bei einem Armstrong das
    Hinterrad halten zu können, ist ein Beweis des Talents und Willens ...

  • ;)

    dem ist fast nichts hinzuzufügen.

    Grundsätzlich ist es nun einmal so - 11 Männiken spielen Fussball und haben einen deutschen Pass, also haben WIR gewonnen...

    Kaum klappts nicht, boah du Pfeife - wer schmeist den Trainer raus... blabla..

    (wie gut, wenn man Fussballhasser ist und mal so richtig losledern kann)

    Aber beim Tennis; Golf; F1; Skiweitsprung, Biathlon usw. ist es auch nicht anders.

    Ich gehöre nicht (mehr) zu den Leistungssportlern, eine Radtouristik mit 250 Km gebe ich mir max. einmal im Jahr - meistens ist bei mir schon nach 150 km der Gesässmuskel incl. Rest hart.

    Achso - ich liebe es, wenn mich auf dem Rad ein Autofahrer in der Stadt noch kurz überholt, um dann rechts irgendwo in die Einfahrt einzubiegen - und ich ne Vollbremsung (Bergauf) machen darf...

    Mit anderen Worten - Fairness kann man leider nirgendwo mehr erwarten...

  • Wird bestimmt nicht zur gepflegten Übung, versprochen !

    Wer aber selbst im sportlichen Training bis zu 3-4Kilo Gewicht in 1.5 Std. verloren hat(natürlich nur Wasser und nur für den Moment), wer Situationen erlebt hat, wo die körperliche Substanz scheinbar vollends aufgezehrt war und nur der Wille mobilisierte über anaerobe Leistungsquellen noch Energie, der gewinnt zu solchen Einschätzungen eine 'demütigere' oder einfach respektvollere Haltung.

    So ist es eben (leider) mit einem Großteil der menschlichen Spezies.
    In der Sonne der Erfolgreichen stehen alle gerne und können garnicht nahe genug kommen.
    "Wir haben gewonnen"

    Wenn's dann aber schief geht, dann wird auch gerne schnell ein Orts- und Stimmungswechsel hinter den breiten Rücken der Akteure vorgenommen.
    "Die müssen sich 'mal 'n bißchen bewegen für das viele Geld."
    (Und der/die das sagt, hat's bestimmt nicht selbst bezahlt und kommt nur knapp allein aus dem Sofa wieder hoch)

    Aus sportmedizinischer Sicht ist es einfach so, daß ca. 30% dessen, was ein normaler Mensch zu leisten in der lage ist, als sogenannte autonom geschützte Leistungsreserve in der Hinterhand noch ruht, aber nicht abrufbar und damit unzugänglich ist
    Wer also vollends am Ende ist, der hat fast die Hälfte von dem, was er/sie bisher leistete nochmals drauf. Nur zu diesen Leistungsreserven muß man lernen Zugang zu bekommen.

    Die Sportmedizin nennt das die 'psychische Trainierbarkeit' oder auch 'die Fähigkeit zum Ertragen unangenehmer Körperzustände'. Auf gut Umgangsdeutsch:"Sich quälen können".

    Besttrainierte Leistungssportler können das bis auf Null.
    Bis zum Überqueren des Zielstrichs läuft der Langstreckler, weil er mittels Willen alle an der Zelle angelagerten Vorräte umsetzt.
    Auf dem Zielstrich fällt er tot um (was keiner gerne haben oder sehen möchte !), weil nicht einmal mehr Energie für den Herzschlag zur Verfügung steht, zurückbehalten wurde.

    Und wenn man Ullrichs vorgeschobene Unterlippe sieht, dann weiß man, wo der zu dem Zeitpunkt genau steht und seit Langem schon am Anschlag arbeitet.
    Und da genießt ein jeder Sportler zumindestens meinen 100%igen Respekt.
    Egal ob der Ullrich, Voigt, Jaksche, Basso oder Pumpernickel heißt und aus Merdingen, jetzt der Schweiz oder Timbuktu kommt.

    Und da könnte man aus diesem 'Off Topic' jetzt auch ganz einfach etwas zum Thema MINI ableiten. Das würde dann aber höchst moralisierend und klingt dann gewiß schulmeisterlich und bleibt deshalb besser im Koffer.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Zitat von Andreas Hohls

    .
    Pumpernickel heißt und aus Timbuktu kommt.
    Andreas Hohls


    :D :D :D :D

    Sag mal Andreas,
    bei welchem Team fährt dieser ominöse "Pumpernickel??

    ********************************************************

    Mal ernsthaft zu Armstrong-Ullrich, mich erinnert das an folgendes.....
    Kennt ihr noch Harald Schmid?
    Der lief seinerzeit über 400m Hürden dauernd hinter dem überrragenden Edwin Moses hinterher.
    Ohne Ed Moses wäre ER (Harals Schmid) selbst eine Legende geworden!!!

    Tja und der Ulle ohne den Armstrong?..............................

    Gruß aus Bonn,

    Christian Fritz

  • da kann ich dem Andreas voll und ganz zustimmen, jede aussage sehe ich genauso... schon allein die Fahrer die die Tour überhaupt durchstehen, den ist schon der vollste respekt zu zöllen...

    Zitat

    Tja und der Ulle ohne den Armstrong?..............................

    ja da könnte es doch schon etwas anders aussehen! oder es wäre ein anderer da wie der Basso der sich meiner meinung nach schon nakündigt für die nächste Tour de France...

    Aber nichts desto trotz bin ich ein Sympathieträger von Jan, den er ist doch eigentlich der einzige der Armstrong und Basso folgen kann! Bin der Meinugn diese drei sind ein stück weiter oben auf der Leistungsskala als der rest des Feldes...

    Grüße Alex (der morgen wiede rein schaut bei der Tour, und dem Jan trotzdem noch die Daumen drück, das er vielleicht noch dritter wird!)

  • Zitat

    http://www.qu%c3%a4ldich.de/ ist wirklich nur für die allerwildesten...


    Echt?!? :rolleyes:

    Ne, also mehrere Alpenpässe am Stück das könnt ich auch nicht...
    Die hatten mal ein Pässelexikon mti Bestzeiten und so...war net schlecht :)

    Bin aber sowieso eher der MTBler und auch am liebsten ein Alleinfahrer.

    Übrigens hab ich als Hobbyradler in der Sauerstoffschuld (als Vorderster) ca. einen 10-20 rpm höheren Puls als in hinterer Position.
    Im Pulk schnell fahren, können viele. Aber alleine wird's schwierig.

    Zitat

    nd sich bis hinter das Feld zu den Mannschaftswagen zurückfallen lassen, um von dort mit 8-10 Pullen bepackt (die stecken sie sogar unters Trikot) wieder nach vorne zu fahren nur um den Großen die Flaschen zu bringen.
    Deren Arbeit bei so'ner Tour kostet richtig Kraft und sie selber haben eigentlich nix davon (sprich mal im Rampenlicht zu stehen)


    Jepp! Wer schonmal versucht hat, wieder an eine Gruppe aufzuschließen, weil er kurz strullen war, weiß was das für Anstrengungen sind. Da werden 100m Abstand zur Qual.

    Zitat

    Was meint ihr, ist seine Zeit abeglaufen, oder könnte er es nochmal schaffen? er wird ja auch nicht jünger...


    In meiner Samstagszeitung stand, daß sich Lance drüber aufgeregt hat, weil Ulle 'nur' ne Stunde in der Garage auf der Rolle fuhr, als er leicht krank war, während er bei Eis und Schnee draußen unterwegs ist.

    Radsport (oder Ausdauersport allgemein) ist doch in erster Linie ein Kampf gegen den inneren Schweinehund. Warum ich, warum Gegenwind, warum dieser Berg, warum sitz ich nicht auf'm Sofa, warum....

    Und derjenige, der's am besten verdrängt, fährt vorne...
    Daß die Profis alles Tiere sind, steht ja außer Zweifel.

    Zitat

    Aber gerade der Perfektionismus macht ihn halt nicht gerade
    zum Sympathieträger.


    Sagen wir es doch gleich: Menschlich ist er nicht so OK :D

    Zitat

    Den Radsportbegeisterten kann ich nur den Film "Höllentour" empfehlen.


    Ulle's Slide mit dem guten Zeitfahrrad *autsch*
    Klar - gesehen :D

    Zitat

    er ist immer im Sattel, und ein schneller Antritt eigentlich nie zu sehen...


    Das ist Trainingssache.
    Armstrong hat mal Spinning gemacht und war auch zuvor Triathlet, deswegen eine andere Bewegung. Ulle ist mehr der 'normale' Straßenradfahrer. Gleichmäßig kurbeln und gleichmäßige Herzfrequenz.

    Sobald man aufsteht und antritt, geht der Puls extrem hoch (ok, man beschleunigt auch ordentlich) und auf Dauer biste nicht schneller.
    Allerdings macht Lance seinen Gegner fertig, wenn er kurz antritt und weg ist.

    Zitat

    Überwinden diese kaputten eigentlich nach ner zeit auf dem rad die schmerzen in den beinen? weil wenn ich ne weile volle kanne mit dem Rad fahre, dann schmerzen meine Beine, weil sie wohl übersäuern...


    Die fahren überwiegend gar nicht im Bereich der Übersäuerung.

    Zitat

    Wer jemals selbst Leistungssport getrieben hat, wer auf einem Fahrradergometer einmal 400W+ einstellt und dann versucht 90 Umdrehungen+ zu treten und das nachdem zuvor schon 4 Std. gearbeitet wurde, wer ...... ,


    Also bei 400W bringen hier die Wenigsten die Kurbel überhaupt bewegt, geschweige auf Drehzahl... mich eingeschlossen

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Zitat

    .... Im Pulk schnell fahren, können viele ...

    ... da irrt der Kalle :D ... gerade hier höchste Aufmerksamkeit, ein Fehler und es
    gibt einen Massensturz .... während meiner aktiven Zeit (MTBler) war das Fahren
    in der Rennradgruppe (das Glück und die Power liegt auf der Straße :D ) am
    Samstag und Sonntag immer eine reine Nervensache ....

  • Zitat von Mr. Grease

    ... da irrt der Kalle :D ... gerade hier höchste Aufmerksamkeit, ein Fehler und es
    gibt einen Massensturz .... während meiner aktiven Zeit (MTBler) war das Fahren
    in der Rennradgruppe (das Glück und die Power liegt auf der Straße :D ) am
    Samstag und Sonntag immer eine reine Nervensache ....


    hmmm...
    sorry aber da kann ein MTB´ler jetzt aber wirklich nichts zu sagen....

    Ok Kurbeln können gefährlich werden - aber Pulkfaahn auf Strecken, die man kennt ist "easy"...

    Wenn die "Kette" nicht klar ist sprich wer verlässt wann die Führungsposition das der 2. zum 1. wird usw.... wenn da was nicht klappt - dann gibts den Knall / Fall...

    Nervensache ist es... wird dein Bezugspunkt zum Vordermann stetig kleiner - weil du mal woanders hingeschaut hast... Kanns ganz schön schwer werden - mal eben 10 Meter - aber das hatten wir ja schon...

  • Zitat

    ... da irrt der Kalle :D ... gerade hier höchste Aufmerksamkeit, ein Fehler und es
    gibt einen Massensturz ....


    Jo....von einem Profi kann man DAS vielleicht gewissermaßen erwarten.
    Denke ja auch nicht, daß da noch einer mit Stützrädle unterwegs ist...

    Ich meinte eher, mit 40-50 Sachen in der Gruppe zu fahren ist deutlich wenig anstrengender als vorneweg zu donnern. (Oder hinterher).

    Zitat

    während meiner aktiven Zeit (MTBler) war das Fahren
    in der Rennradgruppe (das Glück und die Power liegt auf der Straße :D ) am
    Samstag und Sonntag immer eine reine Nervensache ....


    Ja, als MTBler hat's man da schwer, weil die Übersetzungssprünge groß sind. Entweder man kurbelt sich 'n Wolf oder stampft wie eine olle Eisenbahn.
    Optimal isses eher selten. Da hilft nur eins: Rennradler überholen :D

    Übrigens hat ja Armstrong angekündigt, sich danach mehr in der MTB-Liga rumzutreiben. Klasse! Dann sind jetzt meine Siegchancen auch dahin :rolleyes: ;)

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • ..... damals als ich noch aktiv war, (90 - 96 / Tomac - Overend - Tinker Juarez - Furtado)
    war ganz klare Ansage, die Kraft und Ausdauer liegt auf der Straße.
    Im Gelände kann man sich selten gute Intervalle schaffen, da ist immer wieder
    ein Berg dazwischen obwohl man doch mal eben 90Km Grundlagenausdauerfahrt
    machen wollte.

    Regel waren damals 80 - 90% auf der Straße, hier auch gerne in der Gruppe,
    da dann härter gefahren wird als wenn man alleine durch die Gegend träumt ....
    im Gelände holt man sich die Technik und Radbeherrschung ....

    Zügiges Pulkfahren mit 35km/h, d.h. 2 - 3 Mann nebeneinander auf kurzen Abstand
    war für mich immer eine Herausforderung und es gab in der Trainingsgruppe damals
    auch den einen oder anderen Sturz, wenn einer falsch reagiert hat oder plötzlich
    irgendwas auf der Straße lag.

    Das angesprochene Highspeedfahren >50 km/h fand ich entspannt, denn in
    der Kette wußte jeder wie vorne raus und hinten rein funktioniert.

    Straße und MTB funktioniert wunderbar, zweiter Radsatz mit Slicks und 12-21
    und ab geht die Luzzi .... Übersetzungstechnisch kommt man halt bei knapp 50
    an einen Trittfrequenzanschlag aber für die meistens Roadies reicht das locker ...

    Der Umstieg wird einem Armstrong relativ leicht fallen, denn Grundlage hat er mehr
    als genug, schneller flüssiger Tritt ist auch da, jetzt muß er halt noch ein
    bissle in den Dirt und wird dann auch dort die Pokale abräumen.

    Das es auch umgekehrt funktionieren kann zeigen Cadel Evans und Rasmussen,
    welche aufgrund der Verdienstmöglichkeiten vom Gelände auf die Straße gewechselt sind ...

    Steel rulz ....

  • Heute aus Spiegel Online

  • ich muss sagen da habe ich mich richtig gefreut... hat er es doch noch aufs podium geschafft! ok auch begünstigt durch die pannen von rassmussen, aber trotzdem schön!


    und zweiter beim Zeitfahren zeigt das er immernoch zu den besten gehört!!

    Gruß Alex

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