• .... Chemiebad und danach lackieren .... der lokale Galvanikbetrieb sollte die
    Entchromung können ....

  • Moin,

    in den 70'ern war Chrom auch out und mattscharz in. Da gab es so ne Flüssigkeit, die die Chromoberfläche angeraut hat und ne passende Grundierung dazu. Frag mal beim Lackierer. Geil kam immer auch Ofenbronze mit Klarlack drüber beim schwarzen Auto so ala JPS.

    MfG

    Andreas

  • Der hintergedanke ist der, ich habe jemanden kennengelernt der qm weise alte Chromanbauteile hat.
    Diese alle in einen Galvanikbetrieb zu geben würde wahrschinlich unsummen kosten. Daher dachten wir, den Umweltgedanken mal ausser acht gelassen, dass kann man auch selber, die Frage ist nur wie??

  • Entchromen ist ein ziemlicher Scheixx. Prinzipiell geht's mit Salzsäure (gerne auch heiss) ganz gut, allerdings ist das nicht ohne:

    1.) Hochfeste Bauteile können Wasserstoff aufnehmen, der zu verzögerter Versprödung führen kann,
    2.) Die Oberfläche ist anschliessend mattschwarz und muss aufpoliert werden,
    3.) mit heisser HCl zu plantschen ist naturgemäß ziemlich gefährlich, vor allem die Dämpfe sind nicht ohne. Die können in den Augen ganz klasse Verätzungen machen... *sigh*

    Oder um's kurz zu machen: _Ich_ würde sowas nur bei uns im Labor selber machen, oder einfach machen lassen.


    grüsse,
    dcm :)

    auf der flucht

    "I like driving in my car , I'm satisfied I've got this far..." Mini-Madness :D

  • Zitat von Bulli73

    der qm weise alte Chromanbauteile hat.


    Ach nö, entchromen ist doch viel zu schade! :(
    Ich weiß ja nicht was das für Teile sind, aber käme es nicht günstiger (und vielleicht auch einfacher) die Chromteile zu verticken und sich dann die gleichen (oder annähernd gleichen) Teile in Plastik oder Edelstahl zu besorgen?

  • Es handelt sich hier nicht um Miniteile sondern um Raritäten aus dem Hause Daimler die, zum Teil, nicht mehr zu erwerben sind.
    Mit Säure hat er es schoneinmal an einem Altteil ausprobiert, allerdings hat im dieses Teil die Aktion recht übel genommen :D :D

    Hat jemand eine genauere Anleitung dazu, Säure wieviel % wie heiss etc.??

    Danke

  • Wenn ich hier im Labor Chromschichten zu strippen habe, mache ich das üblicherweise mit einer 5-10%igen wässrigen HCl bei ~50°C. Allerdings sind das i.d.R. Hart- und Doppelthartchromschichten. Mit Glanzchromschichten wird dieses Rezept so nur dann vernünftig funktionieren, wenn ein mehrstufiger Schichtaufbau darunter liegt (-> Cu/Ni/NiP o.ä.).

    Was meinst Du denn damit, dass das Teil die Behandlung deines Freundes übel genommen habe?


    grüsse,
    dcm

    auf der flucht

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  • .... sorry, aber was sollen Hinweise zum Umgang mit gefährlichen Säuren für
    Laien?

    Solche Arbeiten gehören zum Spezialisten, der weiß wie man mit dem Dreckzeuch
    umgeht .... das kann ins Auge gehen! .....

  • Schnauze da hinten auf den billigen Plätzen - hier unterhalten sich Organismen! :D

    Im Ernst: Ich bin zufällig jemand "der weiss, wie man mit dem Dreckszeuch" umgeht - sagt zumindest der Schein, den ich im Labor jährlich aufzufrischen habe - und natürlich die Tatsache, dass ich noch lebe :D

    Allerdings habe ich in meinen Ausbildungs- und Berufsjahren [1], insbesondere im Netz (und da wiederum vor allem im Usenet -> de.sci.chemie, z-netz.alt.pyrotechnik & co) die Erfahrung gemacht, dass sich Leute/Laien Dinge in den Kopf setzen. Und diese dann auch -aufgrund der fehlenden Kenntnis- gegen alle Warnungen in ihrem "Reich" durchführen. Mit zum Teil schwerwiegenden Konsequenzen. :(

    Will sagen: Wenn ein Mensch fähig ist, die Chemikalie XY überhaupt erst einmal aufzutreiben, wird er sie auch benutzen. Wenn er/sie/es vorher wenigstens das Wichtige an sicherheitsrelevanter Info bekommen hat, wird das Risiko von Unfällen vermindert. Oder das Menschlein überlegt's sich gleich ganz anders, was mitunter auch nicht das dümmste ist [2].

    Ich habe da meine persönliche "Schmerzgrenze" bei den Verbindungen/Chemikalien, die ich subjektiv (sprich aufgrund meiner Erfahrung) für wirklich gefährlich oder laienuntauglich halte. Eine 10%ige Salzsäurelösung gehört da aber definitiv nicht dazu. Otto-Normal-Rohrreiniger auf NaOH- oder KOH-Basis ist da wesentlich gefährlicher. Oder auch die gute alte Batterie-Säure (-> 25%ige H_2SO_4). Was höre ich da? Das ist ein Betriebsmittel? Nun, das kann HCl auch sein.

    Wenn Du, lieber Leser, Dich nun künftig komplett gegen den sonstwie gearteten Einsatz von Salz- und Schwefelsäure oder Natriumhydroxid entscheiden solltest, dann habe ich mit diesen vielen Worten wenigsten ein einzelnes Leben gerettet.


    Footers:
    [1] Och Gottchen, das klingt ja schon, als habe ich Geschichte...
    [2] Ja, das gibt's wirklich. ;)
    [3] Aber der Markus ist doch bestimmt eh' nur gegen Salzsäure, weil das Zeug viel zu teuer und folglich nicht für Schwaben bestimmt ist! :D


    grüsse,
    dc -*ist heute irgendwie in laberstimmung*- m ;)

    auf der flucht

    "I like driving in my car , I'm satisfied I've got this far..." Mini-Madness :D

  • hab noch eine flasche 35 %tige HCL-Säure bei mir rum stehen... (ich, weiß bin ich etwa verrückt oder was??)

    hab die mal in meiner ZIVI-zeit heimlich abgefüllt... hat mich doch irgendwie fasziniert...!! und edelstahl komplett auflösen geht wirklich... :D

    aber diese säure ist auch mal gesättigt, oder?? und kann die schlecht werden, so das die "Prozente" verschwinden?

  • " ... Schnauze da hinten auf den billigen Plätzen - hier unterhalten sich Organismen! ..."

    Bürschle aufbassa .... ;)

    War vorher nicht böse gemeint, habe die Angelegenheit auch schon mit dem
    Fragenden geklärt .... ach ist das ein ätzendes Thema ... ;) ;)

  • Markus: Scho' recht - bei dem Thema gibt's immer welche, die die Vorsicht noch höher halten, als es eh' schon gerechtfertigt ist. Von daher... :D

    @bomb: Was auch immer Du da hast - 35%ige HCl ist das sicher nicht, wenn Du damit VA gelöst hast. Ausser, Du hättest der Plörre ein paar Jahre Zeit gegeben, damit sich der Lochfraß durchhangelt :D Solange das Behältnis dicht ist, passiert der Salzsäure jedenfalls nix - bei undichten Gefässen entfleucht im Laufe das gasförmige HCl. Und ja - beliebig viel Lösen kannste auch nicht, denn das An-/Auflösen geschieht nach der Formel:

    Fe + 2HCl -> FeCl_2 + H_2

    d.h. das Eisen verbindet sich mit dem Cl aus der HCl und bildet Eisenchlorid. Dabei wird Wasserstoff frei (hoffentlich unterstellt dir jetzt keiner den Bau einer Wasserstoffbombe :D). Wenn das HCl in der Salzsäurelösung aufgebraucht ist, gibt's keine Reaktion mehr, die Säure ist also tot.

    *Hach* - und jetzt haben sogar noch ein paar Menschen ebbes g'lernt :D


    grüsse,
    dcm :)

    auf der flucht

    "I like driving in my car , I'm satisfied I've got this far..." Mini-Madness :D

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