• Hallo,
    wir haben unseren 1.3SPI Motor komplett überholt:
    Omega Kolben (1. Übermaß)
    Block geplant
    Zylinderkopf geplant, Kanäle bearbeitet
    größere Ventile (35.6/31.0) doppelte ventilfedern
    Hochhubkipphebelwelle 1.5
    duplex Steuerkettenkit
    1. Verändert sich durch diese Umbauten die Verdichtung? (wahrscheinlich schon)
    2. Wie kann man das auf einfache Weise überprüfen?
    3. Welche Verdichtung wäre für den Straßenbetrieb richtig?

    Gruß Ice

  • Hallo.

    Die Verdichtung ist mit einiger Sicherheit jetzt anders wie vorher, weil Du ja dem Motorblock und auch den Zylinderkopf geplant hast.
    Jetzt mußt Du rechnen: den Hubraum (Volumen des Raumes, den der Kolben vonm unteren Totpunkt bis zum oberen Totpunkt verdrängt, im Verhältnis zum Brennraum, das ist der Raum, der meist nur im Zylinderkopf ist, je nach Kolbenform).
    Aber wenn Du den Motor zusammen hast, ist das so nicht mehr ermitteln.

    Georg

  • Zitat von Georg Baues

    .... den Hubraum (Volumen des Raumes, den der Kolben vonm unteren Totpunkt bis zum oberen Totpunkt verdrängt, im Verhältnis zum Brennraum, das ist der Raum, der meist nur im Zylinderkopf ist, je nach Kolbenform)....Georg

    Nicht ganz.

    Verdichtung = Vut / Vot

    Vut= Vkopf + Vdichtung + Vunterstand + Vmulde + 0.25(Vhubraum)

    Vot = Vkopf + Vdichtung + Vunterstand + Vmulde

  • Na, ob bei diesem bisherigen Umbau ein guter Ratgeber Pate gestanden hat, das ist eher zweifelhaft.

    Unter Anderem ist die Kolbenauswahl (technisch wie preislich) überdimensioniert, weil nicht nötig und daher nicht vorteilhaft.

    Zudem ist die Kopfbearbeitung nicht sehr sachlogisch im Hinblick auf das Basisauto.

    (Wenngleich das nicht die Frage war)

    Es ist bei der Kopfbearbeitung zu beachten, daß für die größeren Ventile Platz geschaffen werden mußte.
    Somit hat sich der Brennrauminhalt erheblich vergößert, d.h. die Verdichtung ist deutlich gesunken.

    Das Planen kann dieses teils oder in Gänze ausgleichen.

    Dazu muß der Kopf demontiert werden und gemessen und gerechnet werden.
    ('gemessen' heißt mit der Pipette auslitern).

    Wenn das nicht passieren soll, dann kann der Kompressionswert einen gewißen Rückschluß ermöglichen, der aber weit entfernt von 'präzise' wäre.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Erstmal danke für die Antworten.
    Wir werden ihn jetzt mal auslitern dann schreib ich mal was raus kam.

    Zitat

    Unter Anderem ist die Kolbenauswahl (technisch wie preislich) überdimensioniert, weil nicht nötig und daher nicht vorteilhaft.


    Mit welchem Umbau wären sie nötig und vorteilhaft???


    Zitat

    Zudem ist die Kopfbearbeitung nicht sehr sachlogisch im Hinblick auf das Basisauto.


    ???

    Was für tipps hättest du noch für den derzeitigen Umbau um ihn vorteilhafter zu machen.

    Gruß Ice

  • --OMEGA Kolben haben den Vorteil, daß sie nach einem speziellen Gußverfahren hergestellt werden. Deshalb haben sie schon als Gußkolben eine ungeheure Widerstandsfähigkeit gegenüber Drücken und vertragen sicher Kompressionsdrücke (und resultierende Verbrennungsdrücke dann) aus 11.5:1 Verdichtung.

    --Die zu starke Erhöhung der Verdichtung wäre aber für einen 1.3i nicht korrekt. 10.3:1 ist ausreichend, wenn eine andere Nockenwelle verbaut wird.

    --Die aber zu verbauen wäre dringend anzuraten, wenn der Plan besteht, den Kopf zu bearbeiten, um die Strömungsfähigkeit zu erhöhen.

    --Die Ventilgrößen sind für die Verwendung von Bleifreisitzringen zu groß gewählt. Da fährt das Risiko mit.

    So war es gemeint (auf's Wesentlichste reduziert), weil ein Tuning immer, immer einen Plan zu Grunde liegen haben sollte.
    "Das mache ich aus diesem und jenem Grunde um dieses oder jenes Ziel zu erreichen. Da ich jetzt dann aber dieses und jenes mache, mache ich an der und der Stelle auch noch dies und das, um das anzupaßen."

    So müßte es lauten anstatt:

    "Na ja, ich dachte dies und das zu machen könnte auch nicht schaden. Man liest ja immer, daß beim Tuning soetwas gemacht wird."

    Das soll jetzt nicht den stattgefundenen Gedankengang veralbern sondern als Karrikatur darstellen, das oft wirklich recht planlos mit ganz viel gutem Willen vieles unternommen wird, was entweder garnicht hilft oder sogar Nachteile bringt.

    Andreas Hohls

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  • danke für die Erläuterungen!!! Wir sind am "auslitern"!!
    Leider bleiben trotzdem einige Fragen offen, die ich noch gerne klären möchte bevor wir den Motor wieder komplettieren/einbauen
    Vorgeschichte: Motorüberholung wegen heftigem Kolbenschaden (Öl drückte aus allen Öffnungen, totaler Leistungsverlust) und ich habe mich entschlossen (mit €-Hilfe meines Vaters) dem MINI was "richtig Gutes" zu gönnen: Motorausbau/Zerlegung; Kolben/Kolbenring-Bruchstücke entfernt; neue Pleuel-u. Hauptlager; neue Omega-Kolben (+ 0.020"); geplant;
    neue "Hochleistungsölpumpe"?; neue Stößelbecher mit Bohrung; Zyl.-Kopf geplant; Ventile waren teilw. verbrannt; neue HH-Kipphebelw. 1.5; NUR Kanäle mit Fräser bearbeitet (bin dabei leider 2mal abgerutscht in Richtung Ventilsitz) und die Ventilsitze für die neuen größeren Ventile mussten deshalb etwas tiefer gefräst werden; neue Führungen und doppelte Ventilfedern;
    Ist eine "schärfere" Nockenwelle im Hinblick auf die Standfestigkeit des Motors mit diesen Komponenten zu empfehlen? Gruß ICE

  • --Die Nockenwelle beeinflußt die Standfestigkeit in keinster Weise !
    Diese Aussage gilt hier an dieser Stelle nur für die 1.3i SPI Version !


    --Der Originalkopf hatte Sitzringe im Auslaß. Da dürften keine Ventile 36/31 hineinpaßen unter Beibehaltung eines ausreichenden Gußsteges zwischen Ein- u. Auslaß.Der Sitzring muß sich unter Spannung festhalten können und diese Spannung muß erhalten bleiben, auch unter den dafür sehr 'streßigen' Wärmebedingungen 'kalt/warm/kalt/halbwarm/kalt/extrem warm/kalt etc. etc.', wie das im Alltagsbetrieb eben anfällt.
    Da ist ein Rennkopf in Bezug auf das Wärmeverhalten deutlich unkritischer.
    Da wäre interessant zu wissen, wie das gelöst wurde.

    Andreas Hohls

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  • 1.3i SPI Version der Nockenwelle? Ist das eine spezielle Nockenwelle für 1.3i SPI?
    (Wenn ja welche Steuerzeiten hat diese NW?)
    Der Steg zwischen den Ventilen beträgt ca. 1,1-1,2mm das sollte laut Geraedts "Minis heisser machen" bei Bleifrei-Köpfen genügen.
    Was können wir mit den derzeitigen verbauten Teilen noch optimieren oder welche Teile würden noch benötigt?
    Auf der Mini-Mania Homepage gibt es ein Diagramm mit Zylinderkopf BP 6 LF (33/29) , 1.5 Hochhubkipphebelwelle , 266i NW , K&N Einspritzer-Kit und RC40 Endtopf.
    Ist diese 266i die o. g. 1.3i SPI Version der Nockenwelle?
    Was ist mit K&N Einspritzer-Kit gemeint?
    Gruß Ice

  • --Die Nockenwelle ist die angesprochene.

    --1.3i Kit von K&N ist ein offener Luftfilter mit Frischluftzuleitung.

    --Wenn die 35.6/31er Ventile in den Std. SPI-Kopf eingesetzt wurden, einfach durch das Schneiden größerer Ventilsitze (in Bezug auf den Durchmesser), dann ist das technisch gesehen 'Pokern' (allerdings in dieser Beziehung eher Bluffen mit nichts auf der Hand). Das geht selten gut.

    Bei anderen Teilen /Arbeiten kann man gerne etwas basteln und probieren.
    Beim Zylinderkopf sitzt unter dem Bastelobjekt ein teurer Motor und ein nicht billiges Getriebe.
    Wenn ein Sitzring während des Betriebes sich löst.......
    Meistens tun sie das glücklicherweise beim Kaltstart, weil sie in der Abkühlphase aus dem gerißenen Sitzsteg sich gelöst haben.

    Wie gesagt, man kann beim Pokern mit kleinem Einsatz viel gewinnen aber auch viel verlieren.
    Wer nicht genügend Geld hat zum Spielen, der sollte sich gut überlegen ob Poker die richtige Wahl ist.

    Andreas Hohls
    P.S.: Ich begreife sehr wohl, daß hier AUSSCHLIEßLICH bester Wille, Enthusiasmus und Bemühen die Triebfeder waren und sind.
    Ich glaube aber, daß der Enthusiasmus in die falsche Richtung gelockt wurde.
    Wäre sehr schade, da die Enttäuschung sehr groß sein kann.

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