• Zitat

    Ich stimm meinen Vorrednern weitgehendst zu. Vor allem Andy in seinem letzten Beitrag: Auch wenn sich das echt altklug und so anhört: Mit der Jugend von heute, ist echt nix mehr anzufangen! Ich bin früher bei jedem Wetter mit dem Fahrrad in die Schule oder wo auch immer hin, gefahren. Wenn die Kiste kaputt war, bin ich halt gelaufen, Pech gehabt, hätts ja auch reparieren können. Wenn ich da jetzt meine kleine Sister anschaue, die neun Jahre jünger ist wie, die wird überall hin kutschiert. V.a. halt von den Eltern Ihrer Freundin. Das geht dann schon soweit, dass ich mittags gefragt werde, ob ich sie abends heimfahre, obwohl ich nimmer zuhause wohne und auch mal überhaupt net in der Richtung unterwegs bin. Keinerlei umweltbewusstes oder ökologisches Denken. Und mit dem Fahrrad fahren geht auf gar keinen Fall und laufen is auch nicht.... :madgo: :madgo:



    Ach stimmt ja....ich bin damals auch immer 8km zur Schule geradelt. Hab mir von den gesparten 25DM/Monat für die Busfahrkarte plus Zeitungsaustragen ~80DM/Monat nach nem knappen Jahr ein geiles Rennrad für damals 1.000 DM gekauft. Mit 15...und vom EIGENEN Geld *proud*
    Das gute Stück hab ich heut noch :)

    Mein 3 Jahre jüngerer Bruder hat dann mit 15 sein Mofaführerschein samt Mofa geschenkt bekommen....Naja, ungerechte Welt halt....
    Ampopo Fahrrad:

    Wir haben hier in der Abteilung auch Fahrräder mit Torpedo-3Gang Nabenschaltung(wg. weitläufigem Firmengelände...). Und, oh weh, eins hatte mal 'n Platten.
    Da haben 2 (!!!) Azubis (Mechaniker) 'nen halben Arbeitstag dran rumgewerkelt, bis die das Ding wieder in Schuß hatten.


    Aber zurück zum Thema:

    Zitat

    Meiner Meinung nach findet jemand, der wirklich arbeiten will immer einen Job, wenn man sich nur ein kleines bißchen einsetzt.


    Vom Prinzip her vollkommen richtig, jedoch mit 2 entscheidenden Einschränkungen:

    1. Man ist nicht Arbeitslos
    2. Man ist kein Berufsanfänger

    Wenn man einen Job hat und woanders hin will, braucht man keine Hunderte von Bewerbungen. Da reichen 2-3 Bewerbungen und es wird in aller Regel funktionieren.
    Jedoch wenn man einmal aus dem System rausgefallen ist, wird's schwierig...verdammt schwierig.

    Genau deswegen kämpfen die Gewerkschaften ja auch darum, dass Azubis wenigstens 1/2-1 Jahr im Betrieb übernommen werden, damit sie überhaupt eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben.


    Andi

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • ...wie gut wenn man noch so einfache dinge wie fahrrad flicken (hätten sie meiner meinung nach in die PISA studie aufnehmen sollen!) beherrscht. hilft auch wenn man mal am mini was zu schrauben hat. wenn die kids von heute wenigstens ihre gameboys reparieren könnten...aber nein nur kaputt machen können se die...und dann am besten einen neuen zu weihnachten wollen, ja ja.. :D

  • also mein kurzer hat immer fleissig mitgeschraubt, wenn ich am auto dran war oder in der wohnung was repariert hab... selber an die werkzeugkiste und einfach mal mitmachen, was der papa so macht... mit 4 jahren wohlgemerkt...

    frueh uebt sich eben... und das ist genau das problem... zuviele eltern schieben a. die (erziehungs-)verantwortung gerne auf kiga, kita oder schule und b. werden die kleinen ueberbehuetet (koennte ja der hammer auf n fuss fallen... na und? ich habs auch so gelernt) und c. ist der gameboy, pc, fernseher die einfachste alternative den nachwuchs ruhig zu stellen... die liste kann man jetzt bis z. und darueber hinaus fort fuehren...

    und da wundert ihr euch, was aus den nachfolgenden generationen wird???...

    The whole is greater than the sum of its pieces...

  • Zitat

    Das trifft den Nagel auf den Kopf und klopft ihn mit einem Schlag ganz ein !



    JUPP! ist auch tw. eigene Erfahrung.
    Das war nach der Lehre das gleiche Drama wie bei dir...
    Ich hatte nur das Glück, dass mein Laden hier ganz URPLÖTZLICH doch Bedarf hatten. Sowas aber auch....
    Extern hätte ich noch Chance gehabt, weil bevorstehende BW-Zeit und so...

    Dann als Techniker genau das gleiche Drama.
    Hab mich Intern um eine Stelle bemüht und auch fast im Sack gehabt, als die Personaler den Rückzug gemacht haben....

    OK. Sofort Extern beworben und sogar eine Stelle angeboten bekommen.
    Das dann ganz unverblümt im Betrieb unter den kollegen verbreitet und
    -Schwupp- plötzlich hat man eine Technikerstelle aus dem Boden gestampft....

    Wenn man das System kennt, dann kann man es für sich arbeiten lassen.
    Und mittlerweile kenn ich's *g*

    Andi

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • muss ich dir natürlich recht geben. Ich habs natürlich nie als wirklich Arbeitsloser gesehen, die ganze Geschichte.
    Bei mir lief das irgendwie immer über Mund-zu-Mund-Propaganda und so...

    *opamodus /on* Aber über den Sitten- und Werteverfall der Jugendlichen heutzutage können wir ja fast nen neuen Thread aufmachen. *opamodus /off*

    :scream:

    Lieber nen guten Freund verlieren, als die Pointe versauen.... ;) (Peter Schrott) :D

    Hey jetzt macht Euch doch mal locker....

  • Zitat von C&A


    Genau deswegen kämpfen die Gewerkschaften ja auch darum, dass Azubis wenigstens 1/2-1 Jahr im Betrieb übernommen werden, damit sie überhaupt eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben.


    Andi

    Das sind die "unternemen" mit der niedrigsten Ausbildungsquote....

    15.08.04 On the road again... der "Kleine" :D

  • Zitat

    Das sind die "unternemen" mit der niedrigsten Ausbildungsquote....



    Ja, das ist natürlich wirklich ein schlechtes Beispiel....Die Gewerkschaft IG Metall müsste laut Gesetz, das die Gewerkschaften forderten, glaub 800 Leute ausbilden...aber es sind keine 50 Azubis....

    Zitat

    Insider: Is wie mit die Zugangscodeempfangsgerät....


    Insider für Insider outside: Wär doch was für'n Metroholiker....
    damit er net outside bleiben muß *g*

    Zitat

    Aber eben nur wenn man das System nicht nur von außen betrachtet ;)


    Ja, sicher...wobei ich das erst danach begriffen hab...aber dafür hab ich anderen Jungtechnikern (genauer: 2 Stück) bei uns zu einer internen Stelle verholfen...*g*

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • .... ob der "Schmierfink" nun auch unter seine eigene Erfindung Die Hartz IV fällt
    oder dank Abfindung und sonstigen Schmiermitteln weiterhin in Saus und Braus leben
    kann? ... Bananenrepublik Deutschland!

    http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,364506,00.html

  • Hartz - die elende Dreck...

    Ist alles sehr bezeichnend für den "modernen" Manager und Politiker.

    Wasser predigen und Wein saufen... :soupson:

    Irgendwie kommt mir das alles verdammt bekannt vor... war da nicht mal ein Staat, der DDR hieß und der auch unter anderem wegen seiner fetten Bonzen pleite ging...? :confused: :rolleyes:

  • Zitat

    Wasser predigen und Wein saufen...


    ...und Brasilianerinnen f..... äh in Ihrer Heimat besuchen :soupson:

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Hallo,

    ich durfte mich in den letzten Monaten mit Erfolg um einen neuen Job bemühen.
    Da ich in der Übergangszeit nun etwas Zeit habe, habe ich meine Erlebnisse und Erfahrungen zusammengefasst, vielleicht helfen diese anderen Suchenden.
    (Es handelt sich hierbei um meine Erfahrungen und Eindrücke, diese sind bestimmt nicht allgemeingültig und nicht auf alle anderen Fälle übertragbar).


    Ausgangslage:
    Alter 37 / kaufmännische Lehre mit Berufstätigkeit, danach BWL Studium / 12 Jahre ITK Branche / verschiedene Funktionen in Logistik, Vertrieb und Marketing/ angestrebter Wechsel in KFZ Branche


    Stellenanzeigen
    Findet man bei großen Firmen nur noch auf deren Homepage, diese werben i.d.R. nicht mehr auf anderen Medien um neue Mitarbeiter
    Suchmaschinen Jobpilot, Monster, Job Stairs und ähnliche mit den entsprechenden Kriterien aktivieren
    Mit rückgehender Tendenz auch in Tageszeitung und entsprechenden Fachblätter
    Arbeitsagentur Homepage ist hier auch aktiv
    Bei entsprechenden Stellen und Karriereplänen kann man auch Headhunter aktivieren
    Alle möglichen Beziehungen im Familien- und Freundeskreis abfragen, bestimmt kennt jemanden einen der jemanden kennt in dessen Firma gerade .....
    Aufgrund der „sinnvollen“ neuen Antidiskriminierungsgesetzgebung wird man in vielen Stellenanzeigen kaum noch Hinweise auf gewünschtes Alter oder Geschlecht des Bewerbers finden, sondern meist nur versteckt, z.B. über Hinweise zur Qualifikation und Berufserfahrung
    Stellenanzeige detailliert lesen und die aufgeführten Aussagen zur Firma und Position verstehen lernen, d.h. hier ggfs. reichlich Homepage der Firma, Google und Wikipedia benützen, damit man die Fachbegriffe versteht. Alles ausdrucken, wird später noch gebraucht. Wenn man mehr als 50% der geforderten Kriterien erfüllt, kann der Bewerbungsvorgang gestartet werden.


    Telefonat vor der Bewerbung
    Ich habe immer versucht, wenn genannt, mit dem fachlich verantwortlichen Mitarbeiter vor dem Abschicken der Bewerbung ins Gespräch zu kommen. Ziel war hier den eigenen Namen zu platzieren und detaillierte Fragen zur ausgeschriebenen Position zu stellen.
    (Die Bewerbungsunterlagen sind hier bereits erstellt und werden nur noch im Details nach den Ergebnissen des Gesprächs angepasst ==> schneller Versand entscheidend!)
    Als ideale Zeit hat sich hier ab 17 Uhr herausgestellt, denn da ist meist das Tagesgeschäft abgeschlossen und der potentielle Vorgesetzte hat dann etwas mehr Muße.
    Ein solches Telefonat kann aber schnell in ein 20 – 30 minütiges Telefoninterview ausarten (...“... wenn ich sie jetzt schon einmal am Telefon habe ...“....). Hierfür muss dann der eigene berufliche Lebenslauf mit den entsprechenden Schwerpunkten flüssig und prägnant dargestellt werden, die Details zur Firma aus deren Homepage bekannt sein und natürlich die drei bis fünf entscheidenden Gründe für die Bewerbung genau auf diese Stelle genannt werden.
    Fragen nach den gewünschten Schwerpunkten beim Bewerbungsschreiben sind legitim und sollten gestellt werden.
    Wenn möglich die eigene Bewerbung dann auch direkt / parallel an den Fachvorgesetzten schicken, damit der Name sich einprägt. Die Bewerbung wird am gleichen Tag des Telefonats noch auf den Weg gebracht.
    Wenn man hier einen guten Eindruck hinterlässt, ist es aus meiner Sicht bereits die halbe Miete.


    Bewerbungsschreiben
    Ist der eine Schlüssel zum Erfolg (der andere ist der Lebenslauf).
    Ich habe hier auf maximal 1,5 Seiten folgendes verpackt:
    - 3 – 5 Schwerpunkte warum man sich auf diese Stelle bewirbt (d.h. bisherige Erfahrungen und Tätigkeitsschwerpunkte entsprechend formulieren)
    - Sonstige Qualifikationen und Stärken
    - Warum wird ein Wechsel angestrebt
    - Ab wann ist man Verfügbar
    Ich habe nie eine Gehaltsvorstellung genannt, dies sollte erst im persönlichen Gespräch erfolgen

    Ich habe mir ein sogenanntes Master Dokument angelegt, in welchem ich alle verschiedenen Formulierungen aus den Bewerbungsschreiben gesammelt habe und mir dann quasi über diese Textblöcke leichter eine neue Bewerbung gestalten konnte.

    Aus meiner Sicht führt eine Standard Bewerbung ohne spezielle Differenzierung zur ausgeschriebenen Position nicht zum Erfolg.

    Grafische Hervorhebungen von wichtigen Details sollten gezielt aber nicht zu häufig eingesetzt werden.
    Aus meiner Erfahrung hat eine eher konventionelle Bewerbung immer noch ihre Anhänger.


    Lebenslauf
    Ist neben dem Bewerbungsschreiben der entscheidende Schlüssel zum Erfolg (ich bekam sogar eine Aussage aus einer Personalabteilung, dass zuerst der Lebenslauf und erst bei Gefallen danach das Bewerbungsschreiben angeschaut wird)
    Grundsätzlicher Aufbau auf maximal zwei Seiten:
    - 3 – 5 Erfahrungen (Leitungsfunktionen – Verantwortungen – Personalführung) und Tätigkeitsschwerpunkte der letzten Jahre passend zur ausgeschriebenen Position gesondert aufführen. Dies ist quasi das „Leckerli“ für den Personalmann/-frau weiter zu lesen.
    - Aufzählung der beruflichen Entwicklungen zeitlich absteigend, d.h. startend mit der heutigen Position und dann in die Vergangenheit
    - Ein reger Wechsel alle 2-3 Jahre wurde immer positiv bewertet, denn daraus wird geschlossen, dass man auch innerhalb der gleichen Firma flexibel bleibt
    - Pro Position nur maximal 3 Sätze Beschreibung
    - Relevante Fortbildungen und Kurse
    - Persönliche Daten (Alter / Familienstand / Kinder / Hobbies)
    - Persönliche Stärken

    Auch hier zeigt meine Erfahrung
    - Grafische Hervorhebungen von wichtigen Details sollten gezielt aber nicht zu häufig eingesetzt werden.
    - Konventionelle Stil ohne allzu viele Gimmicks


    Anlagen
    Relevante Unterlagen wie Arbeitszeugnisse, Fortbildungen, Studium und Ausbildung
    Hier gilt aus meiner Sicht auch Klasse statt Masse
    Man darf auf dem Bewerberfoto gerne ein Lachen zeigen, die Krawatte ist ordentlich gebunden, das Hemd geschlossen, das Jacket wirft keine Falten und die Frisur sitzt ....


    Bewerbungsmappe
    Die Auswahl ist wohl dem eigenen Geschmack überlassen. Bei mir standen immer die praktische Bedienbarkeit, d.h. einfache Entnahme der Unterlagen für den Personaler, im Vordergrund. Ausgefallene Muster, Farben oder Formen würde ich nur mit Bedacht auswählen.


    Eingaben Online auf Firmen Homepage
    Wenn nun alles erstellt, mehrfach ! überprüft und verpackt wurde, kann der Versand erfolgen.
    Bei großen Firmen erfolgt dieser nicht mehr auf dem Postweg, sondern als Dateianhang über deren Bewerberportal.
    Am Anfang sollte man bis zu einer Stunde für die Eingabe der geforderten Daten einplanen. Ich habe hier erst alle Bildschirmseiten ausgedruckt und meine Unterlagen für die gestellten Fragen (... z.B. Titel der Diplomarbeit ...) zusammengestellt um dann zügig durch die Masken zu gehen.
    Eventuell problematisch für ModemUser, da manche Portale nach einer halben Stunde die Verbindung unterbrechen.
    Ausdruck der ausgefüllten Bildschirmseiten erleichtert ggfs. die Bearbeitung zukünftiger Bewerbungen bei der gleichen Firma.
    Die eigenen Unterlagen werden als PDF (vorher vorbereiten) angehängt.
    Man bekommt in der Regel nach dem erfolgreichen Abschluß aller Aktionen eine Bewerbernummer genannt – unbedingt ausdrucken für späteren Briefwechsel mit der Firma.


    Initiativbewerbungen
    Es gibt hierzu unterschiedliche Meinungen über Chancen einer Initiativbewerbungen, aus meiner Sicht auf jeden Fall machen, aber die beste Chance über Bewerbung auf konkret ausgeschriebene Positionen.
    Zwei Zahlen über das Volumen an Bewerbungen:
    BOSCH: ca. 140.000 MA in D / 5 Geschäftsbereiche / 30.000 Bewerber pro Jahr im Geschäftsbereich Dieselsysteme DS
    DaimlerChrysler: ca. 120.000 MA in D / 25.000 Bewerber pro Monat gesamt

  • ... und weiter geht´s im Bewerbungsmarathon....


    Auswahl in der Firma
    Nach Aussage eines Personalers werden die eingehenden Unterlagen erst einmal grob nach einem vorgegebenen Muster sortiert. Somit stellt ein Bestätigungsschreiben bereits den ersten Erfolg dar.


    Telefoninterview
    Im nächsten Schritt wird gerne auch ein Telefoninterview geführt. Hierzu wird ein Termin vereinbart, bei welchem man auf jeden Fall ungestört für eine Dauer von 20 – 60 Minuten telefonieren können muss.
    Bei der Terminvereinbarung nach den Frageschwerpunkten erkundigen.
    Beim eigentlichen Telefoninterview Block für Notizen bereithalten.
    Standardfragen sind
    - der eigene Lebenslauf (kann man beim Telefoninterview als schriftliche Vorlage benützen) in 10 Minuten erläutert, wichtige Themen hervorheben
    - die persönliche Motivation für die ausgeschriebene Stelle
    - Stärken / Schwächen (hier nur Schwächen nennen, welche eigentlich keine sind und keinen negativen Einfluss auf die Position haben)
    - Fremdsprachentest, hierzu sollte man in der Lage sein, seinen Lebenslauf oder seine Persönlichkeit in der gewünschten Fremdsprache darstellen zu können
    - Räumliche Flexibilität für Auslandsjobs
    - Gehaltsvorstellung
    - Berufliche Erfolge / Misserfolge: Ich habe hier immer versucht die gesamte berufliche Laufbahn positiv darzustellen, ohne einzelne Themen speziell hervorzuheben Kontinuität zählt meist mehr als der eine oder andere „Glückstreffer“.
    - Was weiß man bereits über das Unternehmen / Produkte / Branche (siehe hierzu Unterlagen für das Bewerbungsschreiben)
    - Abschließende Frage quasi als Überraschung „Warum sollen wir gerade sie einstellen?“
    - Eigene Fragen zum Unternehmen stellen
    -- Teamgröße
    -- Führungsstil
    -- Entwicklungsmöglichkeiten
    -- Weiterer Ablauf des Bewerbungsprozesses
    -- Wie viele Kandidaten sind noch im Rennen
    -- Wie war der Eindruck des Personalers auf den Bewerber

    Bei allen Angaben zu den eigenen Fähigkeiten war bei mir die Maxime „Realität plus 20%“, denn dies entspricht wohl auch dem realistischen eigenen Potential, mit dem man später die Position ausfüllen kann.
    Überzogene Angaben bringen weder dem Bewerber noch dem Unternehmen etwas, in der Probezeit ist die Kündigungsfrist recht kurz ....

    Direkt nach dem Telefoninterview die eigenen Notizen in Schönschrift neu verfassen und alle im Kurzzeitgedächtnis noch vorhandenen Informationen aufschreiben, diese werden für die nächste Runde wieder gebraucht.


    Vorstellungsgespräch
    Ist das Telefoninterview überstanden oder auch als erster Kontakt zum Unternehmen folgt nun das Vorstellungsgespräch.
    Nun der Kreis der Bewerber schon überschaubar und man gehört quasi zum Kreis der Ausgewählten.
    Im Vorfeld klären auf wen man trifft (Personaler und / oder Fachvorgesetzter), welche Dauer geplant ist und ob bestimmte Frageschwerpunkte gesetzt sind.
    Gezielte Vorbereitung über Homepage, Google, Wikipedia und ggfs. Tageszeitung für aktuelle Nachrichten.
    Grundlegend hat es sich bewährt, auch in dieser Stresssituation möglichst entspannt und natürlich zu bleiben. Bei mir hilft ein Smiley auf dem eigenen Notizblock um immer wieder mal ein Lächeln aufzusetzen.
    Ein vorher eingeworfenes Pfefferminzdrop und noch etwas Deo bringen entspannte Gesprächsatmosphäre ... der letzte Gang vor dem Gespräch auf jeden Fall „um´s Eck“ ....

    Die Fragestellungen des Personalers und Fachvorgesetzten decken sich zum großen Teil mit denen des Telefoninterviews.
    Was dann noch ergänzend hinzu kommt, sind die fachspezifischen Fragen des Fachvorgesetzten.
    Dauer in der Regel 60 – 90 Minuten.
    Es hat sich gezeigt, dass man am Vormittag fitter für ein Interview ist als am Abend.

    Eine gute eigene Frageliste zeigt das Interesse des Bewerbers an der Stelle und deutet auch auf seine Fachkenntnisse hin.

    Eigene Notizen machen und direkt nach dem Gespräch in Schönschrift neu verfassen und alle im Kurzzeitgedächtnis noch vorhandenen Informationen aufschreiben, diese werden für die nächste Runde wieder gebraucht.


    Weiterführende Gespräche
    Ist diese Hürde auch noch überwunden, kommt es zum Gespräch mit dem nächst höheren Fachvorgesetzten, entweder alleine mit ihm/ihr oder mit Personaler und / oder Fachvorgesetztem.
    Ablauf und Fragestellungen ähnlich wie beim ersten Gespräch.
    Gerne gestellte Frage: „Was haben sie denn bisher von der Aufgabe / Position verstanden?“.
    Gerne werden hier dann auch Fragen und Angaben zur Firma und Branche gemacht und erwartet, welche über den Horizont der ausgeschriebenen Position hinaus gehen.
    Dauer des Gespräches wiederum ca. 60 Minuten, bei entsprechender Funktion des Gesprächspartner auch deutlich weniger (wegen dauerndem Zeitdruck).
    Prinzipiell werden diese Gespräche mit maximal 3 bis 5 Bewerbern geführt.


    Vertrag und Wechsel
    Im positiven Fall erhält man nun einen Arbeitsvertrag.
    Je nach Gestaltung (Orientierung an gesetzlichen Vorgaben / Tarifvertrag oder freie Vertragsgestaltung bei Führungskräften) empfiehlt es sich, einen Fachanwalt diesen prüfen zu lassen. Nur für den Fall der Fälle .....
    Ist dies alles positiv und erst dann! wird in der eigenen Firma der Wechsel angestrebt.
    Für die Konditionen sollten folgende Kriterien beachtet werden:
    - Resturlaub
    - Zahlungen Weihnachts- und Urlaubsgeld
    - Erfolgsprämien
    - Firmenfahrzeug
    - Sonstige Prämien und Zahlungen
    - Firmenrenten
    - Optionen
    - Wettbewerbsverbote / Gleiche Branche
    Besteht in der Firma ein Personalabbauprogramm nimmt man möglichst noch eine Abfindung mit
    Die Kündigungsfrist ist meist nur eine Formalie, i.d.R. einigt man sich auf die saubere Übergabe der bisherigen Stelle und Aufgabe (Dauer ca.14 Tage), nimmt seinen Resturlaub und Gleitzeit und wird danach freigestellt.
    Bei einer Lücke bzw. vorherigem Ausscheiden den Versicherungsschutz klären.

    Prinzipiell:
    - Man trifft sich immer zweimal im Leben und die Branche ist klein, d.h. ein sauberer Abgang in der eigenen Firma macht sich bezahlt ....
    - Auch bei starker Verärgerung kündigt man nie ohne eine neue Stelle zu haben, die Erfahrung zeigt, dass eine Wechsel aus einem bestehenden Beschäftigungsverhältnis heraus eher gelingt als über die „Nürnberger Stempelwerke“.


    Kommt während des Bewerbungsprozesse eine Absage, den Interviewpartner direkt anrufen und nach den Gründen fragen. Dadurch verbessert man auf jeden Fall die weiteren Bewerbungen und Gespräche.
    Hier ruhig nach persönlichem Feedback fragen („ ... wie kann ich mich verbessern.... was bringt der Idealkandidat mit ... “)
    Mehrere Bewerbungsgespräche bringen Routine und irgendwann wiederholen sich auch die gestellten Fragen, deshalb sind eigene Notizen die beste Vorbereitung.

    Den gesamten Prozeß von Bewerbung bis Vertragsunterzeichnung (der Start in die neue Stelle kann weitaus später erfolgen) würde ich mit 3 Monaten veranschlagen.


    Ich habe ab Mitte August bis Mitte September etwas Luft und gebe gerne im Großraum Stuttgart meine Erfahrungen an andere Bewerber im persönlichen Gespräch weiter.

  • Mr. Grease: gute Idee! Deine Erfahrungen decken sich 100%ig mit meinen.

    Nur noch eine kleine (evtl. nicht so wichtige...) Ergänzung. Bei online Bewerbungen über die Homepage von Unternehmen sollte man sich immer dessen bewußt sein, dass im Hintergrund eine "Stoppuhr" mitläuft. Benötigt man länger als ca. 15 Minuten zum ausfüllen der Formularfelder, kann man gleich aufhören. Man bekommt die Absage postwendend ;)

  • Ganz kurz noch eins, die Bewerbung muß unter den anderen hervorstechen, keine 08/15 Bewerbung, die Verpackung ist auch wichtig.

    Grüße Achim


    Stimmt völlig!
    Als ich in so einer Situation war habe ich die Bewerbung von einer Grafikdesignerin überarbeiten lassen. Ist eine Ex-Mitschülerin meiner Frau. Wir haben es damals so gemacht, dass es nicht übertrieben aussieht - also auch noch selbst gemacht sein könnte. Ich hatte schon den Eindruck, dass die Gestaltung einen positiven Ausschlag gab.

    Carsten

  • Hallo Carsten, hallo Kleiner :D,

    stimme Euch beiden zu, es ist aber hier entscheident nicht zu viel und nicht
    zu wenig zu machen.

    Bei mir als Bewerber auf kaufmännische Stellen haben hierbei die Möglichkeiten
    von MS WORD und einem Farbdrucker ausgereicht.

  • Zitat von Mr. Grease

    Hallo Carsten, hallo Kleiner :D,

    stimme Euch beiden zu, es ist aber hier entscheident nicht zu viel und nicht
    zu wenig zu machen.

    Bei mir als Bewerber auf kaufmännische Stellen haben hierbei die Möglichkeiten
    von MS WORD und einem Farbdrucker ausgereicht.


    ...genauso verhält es sich auch in meinem Bereich: Entwicklungsbereich in der Autoindustrie

  • grafische gestaltung...

    schwierig... spielereien sind entscheidend, wenn es um die sogenannten kuenstlerischen berufe (architekten, grafiker etc) geht, sollten aber sehr zurueckhaltend benutzt werden, sowie es um zb kaufmaennisches geht.
    selbiges habe ich uebrigens ueber bewerbungsphotos gehoert, respektive selbst erfahren. kaufmaenner etc immer in farbe und grinsen, als architekt darf ich schon mal eher nachdenklich in schwarz-weiss erscheinen (kam mir sehr entgegen, da mir zwanglaecheln einfach nicht gelingt und ich meist eher debil aussehe... ;) )...

    mein allerwichtigster tipp allerdings (auch aus eigener erfahrung)...
    flexibel sein! bewerbt euch ausserhalb von deutschland. in meiner branche zum beispiel verdiene ich in england netto mehr, als ich in deutschland brutto verdienen wuerde...

    leider verspielt deutschland geradee sein potential, dass es sich durch gut ausgebildete menschen selber geschaffen hat... das ist traurig, aber leider realitaet...

    und im ernst. lasst euch nicht durch pseudo argumente zurueckhalten, respektive beschraenkt euch dadurch nicht selbst. ich dachte anfangs auch, dass der schritt viel zu gross sei... heute aergere ich mich ein wenig, dass ich ihn nicht schon viel frueher gemacht hab... naja... es ist nie zu spaet... ;)

    mangelnde sprachkenntnisse... naja... niemand erwartet von euch, dass ihr zum beispiel nach england kommt und die sprache beherrscht wie ein einheimischer. im gegenteil oftmals ist das aushaengeschild fuer die firma eben noch interessanter, wenn sie sogar "internationales flair" in ihre firma bringen und dies auch nach aussen darstellen koennen... wichtiger ist die fachkompetenz, sprache ergibt sich mit der zeit eh...

    The whole is greater than the sum of its pieces...


  • so sieht es bei mir mittlerweile auch (fast) aus.
    seit dezember 2004 arbeite ich als vermessungstechniker verkürzt 30 stunden pro woche, das ergebnis aus einer länger andauernden kündigungsschutzverhandlung (ich bin 100% körperbehindert) vor dem integrationsamt und arbeitsgericht.
    seit juni 2005 bin ich zusätzlich in kurzarbeit, weil unserer firma die aufträge ausgehen. und leider habe ich nicht das gefühl, daß sich mein arbeitgeber vehement um aufträge bemüht. nur im büro sitzen und auf anrufe warten, das kann es in solchen zeiten nicht sein!
    seit einem jahr wurden vier kollegen entlassen, ich sollte damals der erste sein. jetzt sind wir nur noch fünf angestellte, plus mein chef und seine frau.

    ich arbeite seit achteinhalb jahren in der firma, habe mir nie etwas zuschulden kommen lassen, außer das ich meiner kündigung letzten sommer gerichtlich widersprochen habe.
    aber wenn die auftragslage weiterhin so mies ausschaut, wird es wohl bald ein ende haben.

  • Neueste Nachrichten aus meiner Firma:

    alle noch Angestellten mußten Änderungsverträge unterschreiben: 12% Gehaltskürzung, Urlaubskürzung um vier Tage auf das gesetzliche Mindestmaß, verkürzte Kündigungsfristen.
    Bei Ablehnung - sofortige fristgmäße Entlassung.

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