Radlager 13"

Wenn du nur alle 5 Jahre Radlager wechseln musst, dann hast du doch Glück...

Ansonsten probier mal Kugellager anstelle von Schrägrollenlagern aus.

Denke, so alle 30-60 tkm sind schon üblich bei den 13-Zölligen Minis.

Andreas

Soll ich es sagen (glaubt es mir jemand?) ?

Ich fahre 13'', habe im Laufe der Woche die 150.000 km vollgemacht, und fahre noch auf den ersten Radlagern. Ein Wechsel war noch nicht notwendig.

Thomas

Heute morgen geschossen.

Hm, keine Ahnung. Was drinnen war eben.

(zum Trost : an meinem alter Mayfair Wintermini waren die Lager schonmal zu wechseln gewesen, allerdings mit 12'' Bereifung).

Serienmässig sind die Schrägrollenlager drin

Zitat von Klein

Serienmässig sind die Schrägrollenlager drin

da die Lager über die zentralmutter durch das Anziehen verspannt werden ...

Und warum haben dann alle mir bekannten deutschen Fronttriebler Kugellager drin?????
Hast du schonmal von einem Metrofahrer gehört, dass er Probleme mit den Radlagern hatte?????

...Metros waren aber üblicherweise nicht mit 7x13 Felgen ausgerüstet und wurden eher von Hausfrauen als von Freaks gefahren.

Zitat

Und warum haben dann alle mir bekannten deutschen Fronttriebler Kugellager drin?????

ganz einfach weils billiger ist. Gerade im Automobilbau wird auf jeden Heller ääh... Cent geschaut.

Im Ernst: Grundsätzlich ist zu den Radlagern im Mini zu sagen, dass die mal für 3,5"- Felgen und 5.20-10 bzw. für 145/10er Bereifung gebaut wurden. Zu der Zeit als die Lagerung entwickelt wurde, waren Diagonalreifen Stand der Technik. Die damit erreichbaren Seitenkräfte waren wesentlich geringer als bei Gürtelreifen.

Weiter: Kugellager waren Standard bei allen "normalen" Minis. Erst mit der Einführung der Scheibenbremse in den Cooper Modellen wurden Kegelrollenlager verbaut.
Wer nun in den Lagerkatalog von SKF oder einem anderen Hersteller sieht, wird feststellen, dass Kegelrollenlager deutlich grössere Tragzahlen (Tragzahl=Mass für die Belastbarkeit) aufweisen als Kugellager. (Bei gleichem Durchmesser)

Und zweitletztens: Bedingt durch die Bauweise verschiebt sich bei 13" Breitbereifung die Reifenmitte asymmetrisch aus der Ideallage, was zur Folge hat, dass die Lager durch die auftretenden Hebelkräfte massiv höher belastet werden.

Letztens: Die Toleranzen der Radnaben waren gegen Ende der Bauzeit so gross, dass im Extremfall selbst neu eingebaute Lager bereits beim Einbau Spiel aufweisen können.
Zurück zur ursprünglichen Frage: Die Lager von Timken weisen erfahrungsgemäss eine gute Qualität auf, aber auch sie verschleissen schnell, wenn sie unsachgemäss eingebaut oder mit ultrabreiten Reifen übermässig belastet werden.

Wie oben schon erwähnt wurde, 150'000km sind möglich, aber meist sind es nur 30'000 oder 40'000km. Den Radlagertausch muss man unter dem Punkt "Wartungs- und Pflegekosten" abbuchen. Oder (als nicht ernstgemeinte Alternative) einen deutschen Fronttriebler kaufen.

Ich war zwar jetzt etwas lang, hoffe aber, dass ich sämtliche Klarheiten im Zusammenhang mit Radlagern beseitigen konnte.

nerd

Zitat

Wer nun in den Lagerkatalog von SKF oder einem anderen Hersteller sieht, wird feststellen, dass Kegelrollenlager deutlich grössere Tragzahlen (Tragzahl=Mass für die Belastbarkeit) aufweisen als Kugellager. (Bei gleichem Durchmesser)

[Fachvortrag]
Jepp....auch in modernen Fronttrieblern sind mitnichten einfache Kugellager drin, sondern sog. Schulterkugellager. Denn ein stinknormales 08/15-4711-Kugellager ist ein Radialkugellager und kann somit nur (brauchbare) Kräfte in Radialer Richtung, sprich auf die Mantelfläche des Lagers verkraften. Axialkräfte packt es zwar auch, jedoch nur zu max. 10% der erlaubten Radialtragzahl.
...und Schulterkugellager werden auch gegeneinander verspannt, da immer 2 Stück gegenläufig montiert werden..

Kugellager haben deswegen eine geringere Tragzahl, weil ja die Kugeln auf die Laufbahn eine Punktlast bringen. Bei Rollenlagern spricht man von Linienberührung (dass diese unter'm Mikroskop auch nicht stimmt, sollte klar sein.)

Der Trick an der Geschichte ist aber die Qualität der Lager (egal, ob Kugel- oder Rollenlager)

Es gibt unterschiedlich große Toleranzfelder, die die einzelnen Kugeln/Rollen, zueinander haben dürfen. Ist diese Toleranz beim Hersteller groß, wird das Lager entsprechend billig. Jedoch muß man sich vorstellen, dass eine einzelne Kugel/Rolle mit größerem Durchmesser einen höheren Traganteil im Gesamtlager hat und somit zwangsläufig als ersters verschleisst.

Ist also die Tol. geringer, tragen effektiv mehr Kugeln/Rollen gleichzeitig und das Lager hält länger.

Somit ist ein Lager aus dem freien Autozubehör grad für den Allerwertesten...

Am Besten wäre es natülich, ein Lager von SKF, INA, FAG und Konsorten zu haben anstelle eines Taiwan- oder Linksfahrerinsulanerschrottes.

Im Übrigen sind die Radlager im Mini mitnichten zu klein dimensioniert.
Andere (schwerere) Fahrzeuge haben in der Tat keine größeren Lager inside.

Hmm....man sollte sich wohl echt mal den Spaß machen, die tatsächlichen dyn. Tragzahlen nachzurechnen. (Freiwillige vor!!! )

[/Fachvortrag]

Andi

@ kleiner und nerd :

Metros hatten andere Achskörper sowie dadurch bedingt eine andere Spurweite, welche nunmal auch andere Reifengrößen und Einpresstiefen zuließ

Metros warern bei weitem keine Hausfrauen Autos ! sie wurden genaus wie der Peugeot 205 von jungen Burschen durch die gegend gepeitscht ! vorallem die turbos

metros hatten bis zu 185/55 R13, also auch kein kleines rad, auch metros brauchten neue radlager (ist hier in D nur recht unbekant weil wenige gefahren) denn die halten auch nicht länger als die vom mini, einziger vorteil der metrolager ist die etwas geringere reibung intern (lohnt vieleicht im rennsport)

Im Grunde hat 'Nerd' alles gesagt, was zu sagen war.
(Plus der hilfreichen technischen Erläuterung der Lagertypen und Drücke, selbstverständlich).

In diesem Zusammenhang aber die modegwordene und dadurch übliche Engländerschelte zu betreiben ist nicht fair, vor allem aber sachlich falsch !

TIMKEN sind die besten Schrägrollen-Radlager, die man seinem MINI antun kann !
A l l e s Andere fällt dagegen deutlich ab.

Allerdings kommen die im MINI verbauten TIMKEN Lager nicht aus England sondern werden in Frankreich hergestellt.

Andreas Hohls

Zitat

Im Grunde hat 'Nerd' alles gesagt, was zu sagen war.

...und ich hab's nur auf technischer Weise ergänzt.

Zitat

In diesem Zusammenhang aber die modegwordene und dadurch übliche Engländerschelte zu betreiben ist nicht fair, vor allem aber sachlich falsch !

OK. War vielleicht bissken überzogen. Aber man kennt ja das etwas entspanntere Verhältins der Engländer gegenüber Toleranzen.

(Und diese sind gerade bei Lagern das eigentliche Knoff-hoff)

Übrigens - der Ergänzung wegen - hatten früher sämtliche Autos, aller Hersteller spätestens nach 80-100 tkm kaputte Radlager.

Je älter das Baujahr, desto schlimmer. Kommt daher, weil auch die renommierten o.g. Unternehmen erst in den letzten Jahren (nicht Jahrzehnten!) ihre Fertigung von Lagerkörpern in den Griff bekommen haben (und zu einem anständigen Preis anbieten können).


Andreas

Und genau das war ja auch das Wichtige, die Ergänzung der technischen Hintergründe, wie zuvor schon angesprochen.
Nur die Schelte ist, nochmals hervorgehoben, falsch, weil die TIMKEN Lager in Frankreich hergestellt werden !

--Zur Frage 'woher ?' : Bei jedem gutsortierten MINI-Teilehandel.

Andreas Hohls

"Klein"er
das hast du jetzt davon.
Die Götter haben gesprochen und die Erde muß eine Scheibe sein, also schwör das du sowas nie wieder öffentlich sagst.
Die Praxis ist halt vor der Theorie nicht sicher!

Und ich wollte gerade zum Rundumschlag ausholen.....

PS aus eigener Werkstoffprüfung: testet doch mal die Materialeigenschaft des Spacers von den Schrägrollenlagern