Mahlendes Geräusch vorne rechts (Antriebswelle)

  • Hallo zusammen,


    hier eine kleine Zusammenfassung meines Leidensweges:


    nachdem ich nun das RECHTE Radlager getauscht habe, bin ich heute ca. 2 km durch den Ort gefahren und hab mich zu Tode erschreckt als aus dem Motorraum ein mahlendes Geräusch kam. Sobald ich einige Meter nach vorne fahre höre ich dieses Geräusch, kommt aber eher von LINKS. Hab nun gerade das linke Rad abmontiert und die Radnarbe gedreht. Das Geräusch kommt aus dem Getriebe, genauer von dort wo die Antriebswelle in das Getriebe mündet. Ein Weiterfahren ist so nicht möglich. Wo kann ich genauer nach der Fehlerursache suchen?


    Kann ich beim Ausbau des Radlager links einen Fehler gemacht haben? Sprich ich hab einmal an der Antreibswelle gezogen. Aber das komische ist, das das Mahlen nun auf der anderen Seite auftritt.


    Könnt ihr mir bitte helfen ich bin am Verzweifen, ob ich das wieder hinbekomme.


    Gruß Bernd

  • Wenn es daher kommt, "wo die Antriebswelle aus dem Getriebe kommt", dann käme es aus dem Differential, was sich teuer anhört.


    Bevor Entsetzen ausbricht folgende Prüfung ausführen.


    --(Grube oder Hebebühne bevorzugt, sofern vorhanden) MINI so hoch und sicher aufbocken, daß man gefahrlos und MIT BEWEGUNGSFREIHEIT unter dem MINI liegen kann.
    --Mit Stetoskop oder langem Schraubendreher, der an das Ohr gedrückt wird (hinter dem Ohrläppchen), verschiedene Stellen 'abhorchen' während jemand anders dreht.
    Das sollte zum Quell des Mahlgeräusches führen.


    --Jedoch bedenken, daß die Kugeln im inneren Gleichlaufgelenk bei ausgefederter Aufhängung sich nicht an ihrem Originalplatz befinden/drehen, was einen Unterschied machen kann, sofern sie etwas mit der Geräuschentstehung zu tun hätten.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Geräuschentwicklung läßt von innen nur schwer orten.
    Da das Geräusch aber direkt nach der "Reparatur" auftrat diese Seite genauer untersuchen:


    - mit welchem Drehmoment bzw. Werkzeug wurde die Nabenmutter angezogen ?
    - waren keinerlei Einlaufspuren auf dem äußeren Gelenk / Nabe ?
    - wurde die Antriebswelle aus dem inneren Gelenk gezogen ?

  • Hallo,


    danke für die Antworten. Hab wohl gestern im Eifer des Gefechts ein wenig zu heftig reagiert und bin nicht allzu überlegt an das Problem herangegangen.


    Andreas Hohls
    Heut morgen hab ich nochmal bei aufgebocktem Vorderrad an der Nabe gedreht und das Geräusch war nicht mehr zu hören. Werde heut abend mal die Antreibswellen abbauen. Und mir die inneren Gleichlaufgelenke anschauen. Hoffe das nur die Kugeln herausgefallen sind, oder das Gleichlaufgelenk hiniüber ist.


    Liege ich damit richtig?


    Michael Hagedorn
    Beim Einbau der Radlager hab ich an der Antriebswelle gezogen. Ob sie dabei aus dem inneren Gelenk ganz heraus kam kann ich nicht sagen, da die Manschete drüber war und man sie ganz leicht wieder zurückschieben konnte.
    Radlager ist fest genug und wird noch fester, ca. 300Nm angezogen.


    Gruß Bernd

  • --300NM sind eindeutig zuviel.
    207NM bei Splintlochkreuzbohrung und 262Nm bei Einfachbohrung und erst dann auf fluchtende Bohrung weiterziehen, wenn nötigt.
    Ziel:
    1. Spielfreies Rad
    2. Leichtlaufendes Rad
    Im Zweifelsfalle kann es nötig sein, den Abstandsring nachzuarbeiten.


    --Ob Kugeln herausgefallen sind, was nicht wahrscheinlich klingt, kann sicher auch durch die Manschette ertastet werden.
    Das ersparte das Öffnen.


    --Vielleicht klemmte etwas zwischen Schutzblech und Bremsscheibe. Das hörte sich dann grausam schleifend an.
    Sofern man gerade vorher dort gearbeitet hat, kommt natürlich leicht Panik auf.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Hallo zusammen,


    hab heut nochmal genauer hingeschaut und hab auch noch mal ne Runde gedreht. Das Geräusch kam erst nachdem ich eine Weile gefahren bin und wurde dann immer stärker. Eine genauere Untersuchung hat dann ergeben, dass es das Radlager sein muß. Ist das rechte Radlager, das linke wurde schon gewechselt. Hab alles abmontiert und bin dann auf den Antriebswellenstummel gestoßen. Ab wann ist der denn eingelaufen. Ich meine man sieht schon die Abdrücke der Lagerwellen, aber "erfühlen" kann man nur geringfügige Welligkeit.


    Gruß Bernd

  • Zitat

    300NM sind eindeutig zuviel.


    Dagegen spricht unsere langjährige Erfahrung:
    Mehr Anzugsmoment hilft eher, denn die Konusscheibe sorgt dann durch ihre Vorspannung für mehr Sicherheit.
    Die meisten Radlager sterben dann, wenn auf Grund von Verschleiß die Vorspannung verloren geht.



    Das Antriebswellengelenk außen sollte keinerlei Einlaufspuren haben. Schon ein mit dem Fingernagel spürbarer Grad verkürzt die Lebenserwartung des hochbelasteten Radlager enorm.
    Auch die Kontaktfläche der Nabe zum Radlager penibel untersuchen.

  • Schwierig zu sagen übers Netz. Aber selbst geringste Einlaufspuren sind schon zuviel! Mit neuem Lager kann es halten, aber die Chance das das neue Lager bald wieder hinüber ist, ist natürlich wesentlich größer!


    Martin

    Minibesitzer seit 9/97

  • Hallo,


    vielen Dank für die schnellen Antworten. Werde dann auf jeden Fall auch die Antriebswellenstummel tauschen und mir die Nabe nochmal genau anschauen. Habe ich es richtig verstanden, dass ich dort die Verzahnung genauer unter die Lube nehmen sollte.


    Gruß Bernd

  • Nee, nicht die Verzahnung der Achsstummel, sondern die Flächen, auf denen das Lager läuft. Also hinter der Verzahnung. Dort sollen keine Einlaufspuren zu sehen und spüren sein. An der Nabe und am Achsstummel dürfen hinten an den Flächen wo sie anliegen keine eingedrückten Spuren zu sehen sein.

  • Hallo,


    hab gerade eben noch nachgeschaut und mir ist die Fläche hinter der Verzahnung aufgefallen. Sie weist auch schon erhebliche Einlaufspuren der Radlager auf. Ein schöner Abdruck des Radlagers, schön gleichmäßig wie abgepaust. In dem Fall werden die Radnaben auch neu müssen. Kein Wunder eigentlich nach knapp 110000 km. Müssen diese Teile alle neu, oder kann man noch ordentliche Gebrauchtteile bekommen, denn so langsam sprengt diese Aktion meinen finaziellen Rahmen ein klein wenig ;)


    Danke nochmal an alle für die informativen Antworten


    Gruß


    Bernd

  • Die äußeren Antriebswellenkopf kannst du auch gebraucht nehmen. Vorrausgesetz er ist OHNE Einlaufspuren. Das Gelenk, was sich darin befindet, sollte natürlich auch noch in Ordnung sein. Schau auch gleich noch mal ob du Einlaufspuren im Achsschenkel findest.


    Martin

    Minibesitzer seit 9/97

  • Hallo,


    hab mir den Achsschenkel gerade eben noch genauer angeschaut. An der innerern Seite habe ich eine Vertiefung (Rille) entdeckt, die mich jetzt stutzig macht. Sie ist ca. 1mm breit und tief und läuft einmal im kompletten Achsschenkel herum. Müssen die Flächen im Achsschenkel überall plan sein, oder ist so eine Rille normal :confused:


    Gruß Bernd

  • Das ist nicht entscheidend.
    Wichtig ist, dass die Lagerschalen beim einpressen noch richtig stramm sitzen und nicht hereinfallen, bzw. fast lose sind.
    Dann ist leider ein neuer oder intakter Achskörper fällig .

  • Danke,


    dann werden die Achskörper noch einen guten Dienst verrichten.


    Vielen Dank an alle die mir geholfen haben einen Überblick zu finden. Denke ich werde jetzt keine groben Fehler mehr machen können und die Radlager werden es mir danken.


    Gruß Bernd

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