Austauschgetriebe, schon wieder kaputt

  • Moin Allerseits,

    ich habe mir vor kurzer Zeit ein Austauschgetriebe für meinen kleinen 1300 Spaßsauger gegönnt, der es auf ca 95 bhp Ps bringt. Das Getriebe hat jetzt keine 15000 Km schätze ich mal und macht wieder Probleme.

    Wie lange halten so im Schnitt bei welcher Leistung eure Getriebe? Was geht denn so kaputt?

    lg joy ( der mal wieder sein Getriebe flicken geht)

    :scream: Alle Angaben ohne Gewähr!:eek:

  • Hallo Forum,


    ich finde es interessant, dass keiner wirklich antwortet, obwohl die Getriebe doch angeblich so zart beim mini sind und dauernd kaputt gehen. Die Suche brachte außer 2-3 ergebnissen bezüglich kleinerer Schäden keine wirkliche Information.

    Was geht denn nun kaputt und bei welcher Leistung oder worauf fußt dieser allgemeine Glaube das minigetriebe nicht halten?

    lg joy

    :scream: Alle Angaben ohne Gewähr!:eek:

  • meine meinung dazu kennst du ja schon

    If you can't stand a joke, don't drive one

  • Zitat von joy


    Wie lange halten so im Schnitt bei welcher Leistung eure Getriebe? Was geht denn so kaputt?


    Mein letztes hat über 140tkm gehalten und nach dem Ausbau habe ich gesehen, dass nur ein paar Lager ersetzt werden sollten. Leistung war allerdings bei 70PS max.

    Das Rezept
    Schon der Erstbesitzer hat 20W50 verwedet und immer erst das Öl warmfahren.

    Chris

  • Waren die Lager wirklich defekt oder hat du die Lager vorstichtshalber ersetzt wenn ich fragen darf? A oder A+ Getriebe?
    lg

    :scream: Alle Angaben ohne Gewähr!:eek:

  • Ist ein A+ und ich habe noch nix gemacht. Das Getriebe liegt noch auf der Werkbank. Das Zwischenradlager hat schon viel Spiel, aber es kam nur raus wegen Motorumbau nicht weil ich Probleme damit hatte.

    Chris

  • Getriebelaufleistung...
    Bei meinem Estate, aktueller Kilometerstand ca. 176.000, Leistung (gemessen 1991) 64PS, ist immer noch das erste Getriebe verbaut und läuft problemlos. Ich fahre seit jeher 15W-40 in diesem Motor.

    Gruss Stefan

  • Ich weiß nicht ob Mini-Getriebe wirklich "so schlecht" sind. Logischerweise wird halt eher darüber berichtet wenn sie Kaputt sind als wenn sie ganz bleiben. Ebenso kommen in eine Werkstatt ja auch nur kaputte Auto's, das heißt aber nicht das alle Auto's kaputt gehen.
    Natürlich stehen Getriebe die mal für 34PS konzepiert waren Belastungen von 90PS nicht unbedingt freundlich gegenüber. Da ist es doch schon eher erfreulich das die Mini-Getriebe ca. 60PS eigentlich ganz gut verkraften.
    AT-Getriebe die vernünftig zusammen gebaut sind und auch vernünftig gewartet werden ( Öl etc.) sollten auch relativ Problem los sein. Es gab natürlich einige Modifikationen die im Laufe der Zeit vom Hersteller eingebracht wurden, manche gut andere schlecht.
    Denke das der Großteil hier im Forum 4syncro rod change Getriebe fährt. Entweder mit 14mm oder mit 18mm Hauptschaft.
    Hauptproblem ist hier meistens die syncronisierung des 2.Ganges. Der Verschleiß des Syncronrings ist dort relativ groß. Dadurch wird nicht mehr richtig syncronisiert und die "dog teeth" am 2.Gang Rad und im Syncronkörper werden beim schalten langsam zerstört.
    Ein andere Fehler ist das Hauptlager Getriebe Ausgang(AAU1365). Es wurde eine Zeit lang mit einem Bakalit Käfig gefertigt, dieser härtet aus und bricht.
    Das Lager wird zerstört, die Hauptwelle bekommt Spiel und versucht sich vom "crownwheel" des Differentials wegzudrücken. Wird hier der Schaden nicht frühzeitig festgestellt, zerlegt sich irgendwann das ganze Getriebe.( Diagnose: Auto vo. aufbocken, Leerlauf rein und beide Räder drehen. Ein Ohr Richtung Diferential halten. Wenn das Lager defekt ist hört man wie die einzelnen Kugeln beim drehen mitgenommen werden, über den höchsten Punkt kommen und dann aufeinander schlagen. Tick.....tick..tick.tick.zick)
    Lager die heute verkauft werden sollten diese Probleme nicht mehr haben. Der Käfig ist aus einem modernen Kunststoff. Teilenummer ist immer noch AAU1365, aber das Lager sollte von RHP sein. Oder es gibt auch einen Hersteller der Lager mit einem Messingkäfig baut, sind aber für "normale" Mini's nicht notwendig. Früher gab es auch mal Lager mit Stahlkäfig, kommen aber eher selten vor. Die haben auch ewig gehalten.
    Die Lagerung des Rückwärtsganges wurde auch geändert. Statt der einteiligen Bronxe/Messingbuchse wurde eine zweiteilige genommen. Die Buchse die Richtung Tachoantrieb zeigt, wandert gerne raus. Folge ist eine schwer gängige Schaltung in der Kulissenbewegung 1/2 zum 3/4 Gang und der Rückwärtsgang geht schlecht rein und manchmal auch gar nicht wieder raus. Diese Buchsen sind heute wieder einteilig und das Problem tritt nicht mehr auf.
    Der Differential Bolzen, auch "cross pin" genannt ist ein weiters Problem. Dieser läuft gerne ein, die Pinion Räder verkannten und der Pin bricht komplett. Folge sind große Löcher im Diff Gehäuse.
    Zwischenrad, ausgelaufene Schaltklauen, festgefressene Tachoantriebsschneckenräder und eingelaufene Buchsen im Diff. Seitendeckel sind weitere Probleme.
    Wie schon gesagt, ein vernünftig montiertes AT-Getriebe hat solche Probleme nicht und eine Laufleistung von 100000Km bei normaler Belastung sollte es ohne Probleme überstehen.
    Hier zählt einfach nur die Erfahrung und die kann man durch nichts ersetzen.

  • Weil wir Grad beim Getriebe sind. Ich werde in wenigen Wochen nun doch mein Getriebe selbst überholen, damit ich es mal lerne.
    Was ist von dem Buch von Uwe Quetschke zu halten? Ich hab den Getriebeteil etwas überflogen und es ist schon sehr hilfreich. Was sagen die alten Hasen dazu?
    Brauche ich unbedingt Spezialwerkzeug? Ja, ich würde es mir auch kaufen, denn ich werde es sicher öfter brauchen.

    Chris

  • Im Grunde ist es wohl so, auch wenn das vielen Lesern weh tun mag :

    Die Verantwortlichkeiten für Getriebeprobleme sind wohl 50/50 verteilt.

    Abgesehen von entwicklungstechnischen Pannen in der Frühzeit der A+-- Getriebe, sind es

    --50% die beim Hersteller liegen, da er das Rückwärtsgangradbuchsenproblem zunächst u.U. falsch eingeschätzt hat.
    Als es dann vermehrt auftrat, (behaupte ich) war ihm eine eigentlich notwendige Rückrufaktion zu teuer. Betrachtet man den damaligen Stand des Herstellers, dann ist das auch nicht verwunderlich.

    Weiterhin hat der Hersteller innerhalb dieser 50% das 2. Gangrad zu verantworten, was man eigentlich nicht dem Benutzer/Kunden aufdrücken kann, das zu korrigieren.
    Das Wissen, daß die Mehrzahl der Probleme erst nach der Garantiezeit auftreten werden, das ist eine magere Begründung für das Nichtstun in Bezug auf dieses Problem. (siehe oben: Zustand des Herstellers zu diesem Zeitpunkt. Die heutige ROVER kann da nichts dafür)

    --50% liegen aber gut und gerne auch bei den Benutzern und Benutzerinnen.
    Die absolute Mehrzahl hat einfach nicht begriffen, daß dieser MINI nur soviel Charme hat, weil er ein altes Auto ist, obwohl vielleicht erst 8 Monate alt und 7000KM auf dem Tacho.

    Und weil so viele ihren MINI einfach nicht verstanden haben, wurde er gefahren, solange das Drehen des Zündschlüssels noch eine Reaktion hervorruft.
    Er wurde eben behandelt wie ein modernes Auto, und das ist tödlich für die Mechanik, nicht nur das Getriebe.

    -Keine Inspektion alle 5TKM und damit kein Abschmieren/keinen Ölwechsel.

    -Das falsche Öl

    -Viel zu selten nach dem Öl geschaut und deshalb oft unter Minimum und der Primärtrieb keine Spritzschmierung mehr

    Diese Latte ließe sich endlos fortsetzen.

    Wer also kein 2. Gangradproblem hat, wer keine gewanderte Buchsenhälfte im Rückwärtsgangrad hat, der hat bei korrekter Behandlung keinerlei Notwendigkeit ein Getriebeproblem zu bekommen.
    (Bei den Diff.Pins ist es sehr fraglich, ob es ein Material-- oder Benutzerproblem ist)

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • @Williams MPI


    wenn ich fogen kann, dann bildet die Schwachstelle das Hauptlager, da es nicht der soliden Käfig hat?


    @ Andreas Hohls

    Die beschrieben Probleme lassen sich durch gewissenhaftes auswählen der Komponenten und guter Pflege vermeiden.

    Ich muß leider von 90 ps ausgehen; Was geschieht bei Leistungen der Größénordnung 90 - 120 ps?

    Wenn das die einzigen Schwächen sind, warum sollte man dann ab ca 90 ps auf geradeverzahnt wehseln?
    Wenn ich das richtg betrachte, dann scheinen die Ausfälle eher Plegebedingt, Synchronbedingt, Hauptlagerbedingt und 2.Gangradbdedingt zu sein.
    Das 2 Gangrad mal abgesehen, benutzt doch ein geradverzahnter Satz alle Schwastellen mit, oder?
    Das würde bedeuten, dass ich mit meinen 90 Ps egal ob gerade oder schrägverz. ist, immer Angst um das Getriebe haben müßte, oder liege ich jetzt ganz falsch??

    lg joy ( der jetzt garnicht mehr weiß was er tun soll!)

    :scream: Alle Angaben ohne Gewähr!:eek:

  • Da liegt ein grundsätzlicher Verständnisfehler vor insofern, daß die Aussage 85BHP+ = geradeverzahnt NUR für 5Gang-Getriebe gilt, da dort die Kraft im größten Gang über das Vorgelege umgeleitet wird.

    Ansonsten stimme ich voll zu.

    Die besagten 50% sind reine Wartung, bzw. leider die dann eben fehlende Wartung.

    Wer also 'Wartung' nicht als 'Warten, bis etwas schiefgeht' versteht, sondern als 'Warten bis die nächsten 5TKM zum nächsten Ölwechsel mit 20W50 mineralisch um sind', der/die wird wenig Getriebeprobleme zu er'warten' haben.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Zitat

    Die Verantwortlichkeiten für Getriebeprobleme sind wohl 50/50 verteilt.

    Dies kann man ohne weiters so stehen lassen, wobei ich persönlich das Verhältnis sogar noch um ein paar Prozent zu Ungunsten des "Users" verschieben würde.

    Und nun zur Selbstanklage :

    Meinen Mini habe ich mit zarten 12.000 km auf der Uhr aus zweiter Hand erstanden, als komplett Mini-unerfahrener Mensch. Bei ca. 20.000 km begann die Synchronisation des zweiten Ganges zu schwächeln, was aber in den folgenden Jahren und Kilometern durch vorsichtiges Schalten mit wohldosiertem Zwischengas nicht schlimmer wurde.

    Aber :

    Zitat

    Die absolute Mehrzahl hat einfach nicht begriffen, daß dieser MINI nur soviel Charme hat, weil er ein altes Auto ist, obwohl vielleicht erst 8 Monate alt und 7000KM auf dem Tacho.

    Genau dies wurde mir und meinem Mini-Antrieb zum Verhängnis. Im Bewußtsein "ich habe ja ein (fast) neues Auto" und "das muß auch ein Mini aushalten (weil ja fast neu)" scheuchte ich mein Gefährt in der üblichen Morgenhektik nach nur ca. 10 km warmfahren (und, soviel ist mir heute klar : Wassertemp. okay heißt noch lange nicht Öltemp. okay) mit Vollgas gute 25 km über die Autobahn. Dies hat der Wagen immerhin 1 Jahr verkraftet, bis schließlich bei km-Stand 115.000, zwei Tage vor einer geplanten Urlaubsreise nach Südfrankreich, Geräusche im vierten Gang auftraten, die dann auch kontinuierlich immer lauter wurden. Hinzu kam, daß ich in den ersten Jahren gemäß der Empfehlung der Rover Deutschland halbsynthetischen Öl der Klasse 10W40 gefahren bin, und dies, auch gemäß Empfehlung/Inspektionsintervall nur alle 10.000 km wechseln ließ.
    Seit der daraufhin notwendigen und erfolgten Getrieberevision bin ich bis heute ca 40.000 km gefahren, und dank des nun erworbenen Wissens um Mini-Antriebe und deren gewünschte Behandlung ist mein Räderwerk noch in tadellosem Zustand; noch nicht einmal das üblicherweise sehr früh auftretende Schwächeln der Synchronisation hat sich eingestellt.

    Jedoch : Es geht auch anders...

    Beispiel : Mein 87er Mayfair, den ich 2 Jahre nach dem Kauf des SPI's parallel als Winter- und Schlechtwettermini nutzte. Dessen Antrieb, Motor sowie Getriebe, blieb bis zum Verkauf anfang 2002 bei km-Stand 170.000 (!) ungeöffnet und verrichtete brav und zuverlässig seinen Dienst. Und ist im Anschluß auch noch sehr lange Zeit bei seinem neuen Besitzer gelaufen. Vielleicht tut er es auch heute noch.

    Soviel von meiner Seite.

    Thomas

    Golf spielen, Astra trinken, Mini fahren
    <- ob der sich nochmal einkriegt ?

  • Gerade Verzahnte Rädersätze haben natürlich ein neues gerade verzahntes 2.Gang Rad, nur der Syncronkörper wird weiter benutzt.
    Die Verwirrung in deinem Fall ist vielleicht nicht ganz falsch. Es wird dir niemand, bei einer Leistung um 90PS eine Getriebe verkaufen, mit einer Garantie, das es 100000Km hält.
    Als Empfehlung kann ich dir folgendes raten: wenn die Geräusch Emission keine Rolle spielt, kauf dir einen gerade verzahnten syncronisierten 4 Gang Rädersatz von JKD, langes Ölansaugrohr, gerade verzahnte Zwischenräder (ohne Timkenlager, reicht bei richtiger Einstellung absolut) und bau das Getriebe nach allen Regeln der Kunst neu auf. Wenn alle wichtigen Faktoren beachtet werden, hast du lange Spaß daran. Trotzdem wäre es besser nicht einfach so lange zu fahren bis evtl. nichts mehr geht, sondern in einer gemütlichen Winter-Sitzung noch mal alles zu kontrollieren.
    Soll es kein gerade verzahntes Getriebe sein, so bleibt dir nur die regelmäßige Kontrolle. 90PS werden auch wie 90PS bewegt und da bleibt Verschleiß nicht aus.
    Aber bei allem gilt: Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Erfahrung. Antworten im Forum, Handbücher und gute Tipps können nur Hilfestellung sein aber niemals eine Bauanleitung nach der man dann seine Komponenten wählt und mit der "richtigen Anleitung" zusammenbaut.
    Als "Erstling" im Bereich Getriebe, beim ersten mal gleich das "Ultimative", richtig hin zu bekommen, ist fast unmöglich.

  • Lieben Dank an alle für die schnellen und aufschlußreichen Antworten.

    @ Andreas Hohls

    Danke für Die Information, aber 5 Ganggetriebe lag nicht in meiner Absichjt, da diese selbst wiederrum in der Vergangenheit genug Probleme machten ( nehmen wir mal Spares z. B.). Wenn ich auf geradevezahnt wechseln würde, dann nur 4 - Gang, wenn ich bei schrägverz. bleiben kann, dann bleibe ich auch bei 4 Gang.

    @Williams MPI

    Wenn es geht soll es leise bleiben, also schrägverzahnt.

    Lg joy

    :scream: Alle Angaben ohne Gewähr!:eek:

  • Hi!

    Also ich habe wahrscheinlich das gleiche Problem wie die meisten hier, leider keine oder zu wenig Erfahrung.
    Bin nun gerade dabei mein Getriebe aufzubauen, was also tun? Bis jetzt bin ich mit dem angesprochenen Buch von Hr. Quetschke wirklich sehr gut ausgekommen, dazu noch das Werkstättenhandbuch und ein Buch von Haynes. Das man aus der Literatur nicht alles erfahren kann ist klar, den Rest muss man sich dan eben erfragen. Deshalb sind ja die Tips und dieses Forum sehr hilfreich, und allen die mit ihrer Erfahung helfen Fehler zu vermeiden und Tips weitergeben mal ein großes danke.
    Manchmal mögen ja Fragen etwas blöd erscheinen, nur das sind bei mir zumindest dann eben die Dinge bei denen man ich nicht sicher ist, da es nirgends beschrieben ist.
    Außerdem steckt ja bei den meisten eine Menge Geld in ihren Kisten und auch jede Menge Zeit, und bin ich dann eben etwas vorsichtiger als sonst. Lieber einmal zuviel gefragt, als einen Motor durch ein falsch eingebautes Getriebelager verlieren.
    Das man ein Auto beim ersten Mal nicht gleich perfekt zusammenbaut ist auch klar, man versucht sein bestes.
    Na dann allen noch ein schönes schrauben

    lg

    ...nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen.

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