Im Moment wird im Thema "Radlager" darüber diskutiert.
Das dachte ich mir, nehme ich doch mal gleich zum Anlass für ein neues Thema.
Ich selbst, kann trotz meiner relativ jungen Minigeschichte (fast 23 Jahre alt, 4 Jahre Minifahrer) behaupten, ich habe alle oben erwähnten Felgengrößen auf drei verschiedenen Minis gefahren, bzw fahre sie noch.
Meinen ersten hatte ich nur ein Jahr, der Rost hat ihn aufgefressen. Er war mit 175/50/13 Reifen auf 7J, wenn nicht sogar 7,5J Felgen (weiß nicht mehr genau) ausgerüstet. Er war wirklich verdammt breit. Als junger frischer Minifahrer war das natürlich total geil, man konnte prima angeben und man konnte fast bei jeder Geschwindigkeit jedes Fahrmanöver durchführen. Er war einfach nicht aus der Spur zu bringen. Aber wehe dem, man fuhr über den Mittelstreifen, oder es regnete oder es lag Schnee und Eis. Das würde ich tatsächlich aus heutiger Sicht behaupten war wirklich gefährlich. Man kommt bei sowas richtig ins schlingern (jedenfalls war es bei meinem so). Es gibt nicht unweit von mir eine Stück Bundesstraße, auf der man mit jedem normalen Auto so mit 110 km/h drüber fahren kann. Spurrillen waren mit bloßem Auge nicht zu sehen. Als ich das erste mal mit den breiten Reifen auf dem Stück fuhr (natürlich auch mit so ca. 100 km/h) hätte es mich fast entschärft. Das Auto ist zwischen den Spurrillen richtig hin und her geflogen. Jeder nach mir fahrende, mußte annehmen, ich sein besoffen. Diese Strecke mußte ich nun auch des öfteren fahren. Erst mit ca. 70 km/h wurde es erträglich und kontrollierbar.
Bei starkem Regen hatte ich mehrmals den Effekt, wenn ich mit ca. 80 km/h auf normaler Landsstraße durch eine langgezogene nicht tiefe Pfütz fahren mußte, das das jeweilig betroffene antriebsrad jegliche Haftung verlor und einfach wie auf Glatteis durchdrehte, bei 80 km/h !!! Was das bedeutet, kann man sich ja vorstellen. Da hat man danach richtig herzrasen, weil das Auto ja dann einfach rüberzieht und man kaum Möglichkeit hat dagegen zu lenken.
Vom Winter brauche ich wohl gar nicht zu reden. Bei Schnee und Eis ist das Auto sehr schwer zu kontrollieren bei Geschwindigkeiten jenseits von 40 km/h.
Mal ganz davon abgesehen, habe ich einen Verschleiß von zwei Radlagern und einer Antriebswelle innerhalb von 30000 km gehabt. Als ich das Auto abgegeben habe, hätten die Radlager wieder getauscht werden müssen (ich habe alle 2000km abgeschmiert, alle acht Schmiernippel), auch die bei Wagenkauf nagelneuen Reifen (die nun wahrlich nicht billig sind) waren nach den 30000km glatt.
Fazit: Bodenhaftung unglaublich, Spurrillen, Regen Schnee und Eis einfach nur Mist. Eigentlich kann man das mit Slicks in der Formel 1 vergleichen. Aber wie gesagt, das sind meine Erfahrungen. Ich hatte auch kurze Erfahrungen mit anderen 13 Zoll Minis. Die verhielten sich nicht ganz so extrem, es war aber im Prinzip das Gleiche.
Soviel zum Thema 13 Zoll Bereifung.
Nach diesem Jahr habe ich mir ein Original Rover Mini Cabriolet zugelegt. Dessen Bereifung 165/60/12, auf 5,5J Revolution Felgen. Es war für mich ne Kleine Umstellung, da die Reifen auch irgendwie weicher waren. Manche mir bekannte Kurven, die ich mit 13 Zoll Bereifung ohne weiteres genommen habe, haben die 12 Zoll Bereifung ins Rutschen gebracht. Aber die ganzen Effekte bei Regen und Spurrillen waren wie weggeblasen, auch das überholen macht wieder Spaß, da einen auch das Fahren über die Mittelspur nicht mehr ins schlingern bringt. Man macht Abstriche in der Bodenhaftung, gewinnt aber auf jeden Fall an Komfort. Und die Reifen sind um einges günstiger als die 13 Zöller. Zugegeben, es sieht natürlich nicht so geil aus, deshalb habe ich mich auch bei diesem Auto dazu hinreißen lassen, für ca. 3 Monate 13 Zoll Revolution Felgen draufzumachen. Es war ganz angenehm, da ich sowieso nur bei trockenem Wetter und Sonnenschein gefahren bin. Aber die oben erwähnten 13 Zoll Probleme waren wieder da, wenn auch nicht so extrem wie bei meinem ersten Mini. So gegen Ende des Sommers hatte ich dann auch wieder die 12 Zoll Felgen drauf, und die bleiben es jetzt auch wohl. Nach ca. 25000 km in zwei Jahren zeigen die Reifen noch keine Abnutzungserscheinungen.
Erfahrungen mit 12 Zoll Bereifung im Winter habe ich keine, da mein Cabrio Saisonzugelassen ist.
Fazit: Ein guter Kompromiß zwischen Fahrspaß, Sicherheit und Haltbarkeit der Reifen und Radlager. Ich bin begeistert.
Und zu guter letzt, habe ich mir im Frühjahr einen runtergekommenen 83er Austin mit 10 Bereifung (165/70/10)geholt. Den habe ich ein bisschen flott gemacht, durch den TÜV geschummelt, ein bisschen Farbe drauf und nun fahre ich ihn schon ca. 2,5 Monate als Schlechtwetter- und Wintermini.
Ich hätte nie gedacht, daß die 10 Zoll Bereifung nochmal einen so großen Unterschied macht zu den anderen Größen. Durch die kleinen Felgen bei gleichgroßem Lenkrad lenkt sich das schonmal wie mit ner Servolenkung. Dann kommt mir der Wendekreis auch sehr viel kleiner vor. Aber die Reifen sind sehr weich, das hat zur Folge, wenn man mal etwas schärfer durch eine Kurve fährt, das der Mini sofort untersteuert, man rutscht also über die Vorderachse (ich rede hier von Geschwindigkeiten von ca. 30-50 km/h und 90° Kurven). Bei Regen und Spurrillen gibt es auch überhaupt keine Probleme. Eigentlich fährt sich das eher komfortabel. Ich habe auch mal die 10 Zoll Felge mit Bereifung auf eine 12 Zoll Felge mit Bereifung gelegt. Im Durchmesser ist der Unterschied wirklich sehr gering. Der Unterschied liegt eigentlich nur an der Höhe des Reifens.
Ich kann auch noch nicht so viel zu den 10 Zöllern sagen, aber wegen dem untersteuern und den wirklich scheiß Bremsen (4x Trommelbremsen), habe ich echt Angst vorm Winter. Dann werd ich wohl um einiges vorsichtiger fahren müssen.
Fazit: dazu will ich mich mangels Erfahrung noch nicht zu äußern, laßt mich erstmal den Winter heile überstehen.
SO, das wars, ich denke mal das reicht auch. Mal sehen, ob überhaupt jemand soviel Zeit mitbringt, dies hier zu lesen.
Ich freue mich auf eure Erfahrungsberichte. Vielleicht habe ich speziell mit meinem 13 Zoll Mini ein ganz mieses Modell erwischt. Ich bin gespannt.