Goodbye: Der Rover V8 säuft ab
Von Guido Reinking (FTD vom 26.03.2004)
In diesen Tagen stirbt ein Stück britischer Automobilgeschichte: Die Produktion des legendären Rover-V8-Motors, eines unverwüstlichen Achtzylinders, läuft aus.
Denn die Maschine entspricht nicht der neuen Abgasnorm Euro 4. Entwickelt wurde der Motor Anfang der 60er Jahre von der US-Marke Buick. Das Revolutionäre daran: Er ist ganz aus Aluminium, wiegt deshalb kaum mehr als ein herkömmlicher Vierzylinder.
Mehr Leistung, weniger Gewicht, der Traum eines jeden Autobauers. Doch die Stahlindustrie der USA brachte Buick 1967 dazu, das Alu-Aggregat an Rover zu verkaufen. Die Briten nahmen’s als Göttergeschenk. Kaum ein Motor hatte mehr Potenzial: Der Rover V8 konnte zwischen 137 und 310 PS leisten - bei typisch britischer Laufruhe.
Die Maschine lief 37 Jahre lang in so unterschiedlichen Autos wie dem Rover P5, Morgan Plus 8, MG B GT und Range Rover. Überall verrichtete der drehmomentstarke Motor unauffällig, aber effizient seinen Dienst. Laufleistungen jenseits der 200.000 Kilometer waren kein Problem.
Vorbei! Morgan nimmt künftig einen Sechszylinder von Ford, Land Rover greift auf BMW- und Jaguar-Motoren zurück. Und sogar Rover verwendet für seine neue Achtzylinder-Limousine, den Rover 75 V8, eine Ford-Maschine.