SPI - die Einspritzdüse , Benzindruck als Gesamtpaket betrachtet

  • Ein Motor wird von Ingenieuren entwickelt, sehr lange getestet und optimiert, bevor der Motor für die Produktion freigegeben wird.

    Es ist ein sehr ehrgeiziges Vorhaben, wenn „Hobby-Bastler“ von der Idee beseelt werden, so einen Serien-Motor, auf gut Glück zu ändern bzw. um zu bauen, in der Hoffnung, einen gewünschten Tuning- Erfolg zu erzielen. Es geht zwar, weil die Hersteller auf die Haltbarkeit/Standfestigkeit achten, sofern ist immer eine „ Leistungs- Reserve“ vorhanden, die man dem Motor noch entlocken könnte. Es muss aber auch verstanden werden, dass ein Motor immer als ein „ Gesamt-Paket „anzusehen ist und bevor man in eine Werkseinstellung, bzw. Programmierung eingreift , genau verstehen und wissen sollte, was seine Maßnahmen/ Eingreifen, nicht nur einzeln, sondern auch in der Wechselwirkung bewirken. Eine Änderung einzeln für sich, kann eine Verbesserung sein, zwei Optimierungen“, können, sehr wohl , eine „Verschlimmbesserung“ in der Summe, als Endresultat erzeugen.

    Konkretes Beispiel an einem SPI :

    Sehr populär und fast immer empfohlen, die Benzindruck-Erhöhung. Obwohl man gar nicht so richtig weiß, ob mein Mini es überhaupt braucht, eine bzw. 2 Scheiben unter zu legen ist in nu zu erreicht und ein unterdruckgesteuerter Regler sieht auch schick aus. Logisch, mehr Sprit, mehr Energie, mehr Leistung?

    Und wie sieht es aus in einer komplexen Betrachtung , Motor als ein Gesamtpaket ? Die SPI Konstruktion ist auf 1 bar Systemdruck eingestellt, vor allem die Düse!!!Sie soll die notwendige Durchflussrate haben ( um die 400 cc/min), eine sehr schnelle Reaktionszeit (weniger als eine Millisekunde), dicht schießen, also nicht nachtropfen und in einem möglichst konstanten Druckbereich arbeiten. Die schnelle Reaktion ist sehr wichtig, da die Nadel getaktet arbeitet und exakt auf die Einlass- Zeiten der Ventile ( auch Millisekunden) koordiniert werden sollte.(auch bei der Zentraleinspritzung). Diesen Vorgaben zu entsprechen, ist der „Singlepoint-Injektor“ so konstruiert, dass die Nadel sehr leicht sein muss (wenig Masse), die Induktion sehr schwach (niederohmig) und der Druck von oben auf die Nadel ? Ja, nicht höher als 1 bar,(Systemdruck) sein sollte. Die Nadel wird nämlich nicht nur durch die Feder, sondern auch mit 1 bar Druck( Benzin-Druck von oben) in ihrem Sitz gehalten. Wenn ich den Benzindruck also unkontrolliert nach Belieben verändere, greife ich auch zwangsläufig in dieses System ein. Die Reaktionszeit und die Öffnungszeit des Injektors verändern sich, ich mach ihn langsamer.

    Jetzt kann man natürlich gegenhalten, ja, aber statt 1bar jetzt auf 1,3 oder XXX bar, kann nicht so entscheidend sein. Dann brauchst es auch nicht zu ändern. Oder versuche es mit einem Versuch nach zu vollziehen , was sich ändert : Nimm einen- 19 Millimeter breiten Renn-Fahrrad-Schlauch und pumpe ihn auf 1 bar auf. Mit dem Daumen gedrückt oder gemessen (Durchmesser auf 40 mm erhöht)kann man sofort die Unterschiede wahrnehmen, wenn man den Druck jetzt von 1, angenommen auf 1,4 bar erhöht. Du kannst auch eine Hantel-Scheibe erst mit 30 Kg und mit 40 Kg in die Höhe stemmen.

    Wenn die Ingenieure mehr Einspritzrate brauchen, würden sie sicherlich nicht den Systemdruck zuerst anheben, sondern die Durchflussrate des Injektors. Es gibt genug Beispiele dafür. Ähnliche Düsen der gleichen Bauart, alle auch 1,1 bar Systemdruck ausgelegt, 1,3 ohm Spulenwiderstand, aber mit unterschiedlichen Durchflussraten.

    Original Mini-SPI-Düse 393 cc /min Durchflussrate, Fiat Uno 480 cc, Renault Clio 567, Austin Metro 680 cc, Golf III 813 cc, nur einige zu nennen.

    Und jetzt , wenn du auch noch mit doppelten Ventilfedern unterwegs ,den Ventilhub auch noch von 8 auf 10 mm anhebst , statt 40 mit 60 Kg auf die Ventile kloppst, hast in der Gesamtbetrachtung , vielleicht(wer weißt es schon so genau, ohne einzeln zu messen) ganz schönen Chaos veranstaltet, von Koordination, Feinabstimmung keine Rede..

    Wenn man die Durchflussrate selbst vergleichen möchte,die einfachte Möglichkeit wäre, den Mini laufen zu lassen , die Rücklaufmenge auffangen (Gurkenglas reicht) messen und vergleichen.

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