Da wurde Liebe drauf gemacht! Mindestens so leidenschaftlich wie du jetzt versuchst, die Flecken wieder raus zu bekommen.
Wiederbelebung Mini Radford De Ville
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An der Rückenlehne ist die Zeit auch nicht spurlos vorbeigegangen. Neben einer stark verschmutzten Oberfläche gibt es auch hier diverse Beschädigungen im Leder. Einige Teerflecken oder ähnlicher Schmierkram ließ sich mit Silikonentferner eliminieren. Zahlreiche Kratzer, die bis tief in das Leder rein gehen bedürfen schon deutlich mehr Aufmerksamkeit. Die Reinigung hat auf der einen Seite wieder deutlich Licht ins Dunkel gebracht, aber auch die Schäden hervorgehoben.
so long
der Doc
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Hi Doc,
Beeindruckend wie unsensibel mit der doch damals teuren Kiste von Radford, umgegangen wurde.....
du machst das klasse...
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Außerdem ist der Rand nicht gleichmäßig rund sondern sehr ungleichmäßig ausgefranzt. Und da nach dem Reinigen der Kringel immer noch vorhanden war (siehe Bild 2), muss die Verunreinigung ins Leder eingezogen sein. Würde folglich nicht zu (trockenem) Bremsstaub passen.
Naheliegende Vermutung ist, dreckiges Wasser oder etwas anderes Flüssiges, da die Ränder auch bis in die tieferliegenden Nähte laufen.
Aber es ist müßig darüber zu spekulieren, da es eh nicht klar zu ermitteln ist und mein Fokus rein darauf ausgerichtet ist wieder eine fleckenlose Oberfläche hinzubekommen.
so long
der Doc
Ich hab solche Flecken schon gesehen, wo ein Tier verendet ist und sich über einen längeren Zeitraum schließlich "aufgelöst" hat. Auch wenn man sowas vllt. nicht gerne hört.
Frag mich warum ich das weiß und ja ich hab ne Katze, die mich gerne mal "beschenkt".
Abgesehen davon, ganz großes Kino wieder mal, Herr Doktor. -
Ich habe bisher nur mitgelesen, finde dieses Radford-Projekt sehr spannend. Radford Minis haben nochmals das gewisse Etwas und sehen sehr edel aus. Viel Erfolg bei allen Schritten, die dir noch bevorstehen! 👏
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Nachdem alle Beschädigungen im Leder und am Keader mit Flüssigleder verschlossen bzw. aufgefüllt waren, habe ich die Sitzfläche und Rückenlehne wieder mit Leder Fresh in mehreren Durchgängen nachgetönt. Nun hat die Rücksitzbank wieder eine einheitliche Farbe. Abnutzungen und Verfärbungen sind nicht mehr sichtbar.
Schaut man ganz genau in die tiefsten Stellen der Nähte auf der Sitzfläche, sieht man noch ganz leicht dunkle Schatten an denen der große Fleck unbekannter Herkunft war. Auch an den Keader-Rändern ist zu erkennen, dass die Tönung nicht bis tief in die untersten Kanten kommt. Es ist eben nur eine Tönung die mit dem Schwamm aufgetupft wird und keine gesprühte Lackierung. Aber auch das betrachte ich als Teil der Patina.
Die reparierten Schäden am Keader sind zwar nicht perfekt, aber ich bin zufrieden. Mehr Übung wird sich sicherlich dabei noch positiv auswirken. Dennoch konnte ich nach ein paar Tagen Pause nicht mehr alle Reparaturstellen wiederfinden.
Wer noch einmal den Vorher/Nachher Vergleich sehen möchte, braucht nur etwas hochscrollen.
So long
der Doc
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Sieht fast aus wie neu
Darf gefragt werden welche Produkte du verwendet hast?
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Les mal den ganzen Bericht von Anfang, da steht doch eigentlich alles drin
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Ich hab den Reinigungsbenzin, den Colourlock Lederreiniger stark und den Fresh gesehen ja
Aber heißt nicht, dass das alles ist.
Welches Flüssigleder steht z.B auch nirgends
Hab auch nichts zu einer Versiegelung gefunden. Also bitte nicht gleich so passiv aggressiv, denke das Forum ist immer noch ein Ort des Austausches und da ich seine Arbeit wirklich gut fibde, will ich halt mehr darüber wissen.
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Ich bin nicht aggressiv, weder aktiv noch passiv, das nur am Rande…😅 Denke mit den Angaben könnte man schon geeignetes Material finden. Aber vielleicht gibt der Doc noch genauere Infos 😉 Auf den Bildern sind die Produkte aber teilweise drauf, sowie der Hinweis, wo man es bekommt auch gegeben.
Von abschließender Versiegelung stand da aber glaub ich noch nix, aber vielleicht kommt das ja noch 😉
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Zitat
Nach reichlich Recherche habe ich mich für Produkte von Colourlock vom deutschen Lederzentrum entschieden
Ich denke, wenn man nun bei denen nachschaut und das Produkt sucht, wird man alles nötige finden...
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Das Ergebnis sieht schon echt geil aus...
Sag da noch einer, Sitzbezüge aus Kuhhaut wären nicht nachhaltig.
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Sehr beeindruckend! Wirklich schön zu sehen was jemand, der es kann, mit Fleiß, Arbeit und akribie schaffen kann!
Hut ab!
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Sehr beeindruckend! Wirklich schön zu sehen was jemand, der es kann, mit Fleiß, Arbeit und akribie schaffen kann!
Hut ab!
Danke sehr. Ich bleibe mal wieder an den Worten "der es kann" hängen.
Ich vertrete immernoch die Meinung, dass das mit Können nicht viel zu tun hat. Fleiß, Arbeit und Akribie unterschreiche ich voll. Aber was das Können angeht ist das doch nur Saubermachen und schadhafte Stellen wieder mit etwas zuschmieren. Also nichts anderes, als wenn man zuhause seine Wand streicht und vorher hübsch macht. Es sind eben nur die richtigen Produkte notwendig. Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole, aber ich glaube fest daran, dass das sehr viele andere auch können, wenn sie es nur versuchen würden
Nun geht es mit den Vordersitzen echt ans Eingemachte. Rücksitzbank und Mittelkonsole waren da lediglich das Warmup.
Aber der Reihe nach. Erst durch das Zerlegen der Vordersitze habe ich gelernt, dass die Rückenlehnen nicht nur in der Position verstellbar sind, sondern dass die gesamte Rückenlehne auch noch nach vorne klappbar ist. Dazu ist der Scharniermechanismus mit einem weiter vorne liegenden Drehpunkt verbunden, der über einen kleinen Hebel unter der Sitzfläche arretiert ist. Das macht den Zugang zu den Rücksitzen deutlich einfacher.
Die Chromscharniere ließen sich mit Nver Dull wieder wunderbar zu altem Glanz verhelfen. Mit der Lupe würde man natürlich noch minimale Rostpickelchen sehen, aber der Aufwand des neu Verchromens steht in keinem Verhältnis zu Kosten und Ergebnis.
Die Schaumkerne des Sitzpolsters sind noch voll intakt. Lediglich die Polsterbänder, die für den Federkomfort sorgen, sind völlig ausgehärtet. Um die zu erreichen, muss der Lederbezug und der Schaumkern von der hölzernen Grundplatte gelöst werden. Was die Sache nicht einfacher macht ist, dass Leder Schaumkern und Holz fest miteinander verklebt sind. Nachdem aber nach und nach alles voneinander getrennt war habe ich die alten genagelten Polsterbänder entfernen können und neue Polsterbänder auf die Holzplatte getackert.
so long
der Doc
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Weiter geht es an der Sitzfläche. Das Leder habe ich wieder gründlich gereinigt. Nun offenbart es alle seine Beschädigungen. Wie auf den ersten Bildern zu sehen war, ist hier auch eine Naht am Rand vom mit Keader umrahmten Mittelteil aufgegangen.
Um diese wieder nachzunähen, muss der ganze Bezug vom Schaumkern gelöst werden. Dieser ist allerdings flächig verklebt. Anderenfalls wäre es ja zu einfach. Als ich den Bereich freigelegt hatte, habe ich die Naht dann von der Rückseite her von Hand vernähen können.
Leider war das Leder bereits recht spröde, sodass es beim Ziehen und Korrigieren während des Nähens eingerissen ist . Das war ziemlich ärgerlich und hat mir diverse wenig jugendfreie Wörter entlockt . Die Risse habe ich von hinten mit einem dünnen Textilmaterial und Lederkleber (alles im Set vom Lederzentrum enthalten) stabilisiert. Nachdem das ausgehärtet war, habe ich die Risse von der Vorderseite her in mehreren Durchgängen mit Flüssigleder gefüllt. Danach konnte ich die Naht vollenden und den Bezug wieder über den Schaumkern ziehen.
so long
der Doc
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Wenn ich es hier nicht sehen würde, würde ich nicht glauben, dass das dort wieder genäht ist. Faszinierend!
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Sehr cool Matthias.
Grüße von Max vom IMM
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Bei einem Ledersitz bzw. einer ganzen Ausstattung ist es nicht anders als mit der Blech-Karosserie. Man muss sich um die großen Beschädigungen genauso kümmern wie um die kleinen Roststellen. Bei Ledersitzen sind das die Nähte, alles was den Unterbau betrifft aber auch die kleinen Kratzer und Beschädigungen in der Lederhaut. Diese benötigen genau soviel Aufmerksamkeit wie die kleinen Roststellen am Blech. Am Ende steht und fällt das Gesamtergebnis damit, wie sorgsam man sich um jede Stelle gekümmert hat.
In der Sitzfläche sind einige tiefe Kratzer, die bis in die Unterschicht gehen. Kleine Fetzen stehen hoch, aber die Stellen sind alle noch geschlossen. Nach gründlichem Entfetten habe ich die Kratzer alle wieder mit dem vorgefärbten Flüssigleder aufgefüllt. Mit einem Minispachtel lässt sich das Material noch recht gut modellieren und mit der Umgebung angleichen. Es sind aber immer mehrere Durchgänge notwendig, da das Flüssigleder beim Trocknen einfällt.
Am Ende sind die Stellen zwar nicht unsichtbar, aber die Risse sind aufgefüllt und das Material hat seine Stabilität zurückbekommen. Vielleicht ist es mit mehr Erfahrung und Ausdauer möglich die Stellen völlig unsichtbar zu machen, in Anbetracht der Anzahl von kleinen Schäden muss man aber Abwägen wieviel Aufwand man treibt.
so long
der Doc
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Wie zuvor schon einmal gezeigt, hat das hintere Seitenfach der Ecke der Rückenlehne mächtig zugesetzt. Ein Problem das bekanntermaßen in vielen Minis besteht, aber bei Radford-Sitzen mit Colonel Leder noch einmal deutlich mehr weh tut. Insbesondere, wenn irgendwann mal ein mäßig talentierter Handwerker das Leder um die Beschädigung herum auch noch an der Holzstruktur festgetackert hat.
Die Rückenlehen besteht aus zwei Teilen, dem eigentliche Polster und einer Backshell. Mit einer gewissen Vorsicht war schnell zu ermitteln, wie beide Teile voneinander getrennt werden können. Dazu musste ich erst diverse Polsternägel entfernen, um dann die eingeklippte Backshell abnehmen zu können. Somit hatte ich Zugang zur Rückseite der Beschädigung. Links an der Backshell sieht man das Loch.
Das ausgefranzte Leder habe ich soweit weggeschnitten, bis nur noch dickes stabiles Leder an der Kante gestanden hat. Dafür habe ich ein passendes Füllstück zugeschnitten, was ich zuvor von der Rückbank entnommen hatte. Erst habe ich eine Gewebeverstärkung von hinten verklebt, um anschließend das Füllstück möglichst bündig einzukleben.
Die verbliebenen Kanten habe ich dann mit Flüssigleder aufgefüllt und geglättet.
so long
der Doc
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Spitzenarbeit …
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