• Moin zusammen,

    nach Motorrevision (übermaßkolben, neue Gleitlager, Dichtungen, nachrüst Öldruckanzeige, Cooper Kugelöldruckventil+stärkere Feder, Ölkühler und vieles mehr) wegen Überhitzung beobachte ich schmerzhaft lange Situationen ohne Öldruck.

    Wenn ich starte dauert es ca. 6-8 Sekunden bis Öldruck angezeigt wird :eek: . Wenn er erstmal läuft komme ich nie unter 2,5 bar.

    Der Öldruckfühler ist an der ehemaligen Position des Öldruckschalters eingebaut.

    Er hat ca 120.000km Laufleistung hinter sich. Vor der Demontage hatte ich nie Probleme mit der Kontrolllampe.. :confused:

    Ich habe Zweifel ob es an einer verschlissenen Pumpe liegen kann-> auf der Autobahn habe ich bis zu 7 bar anliegen.

    Hat jemand Erfahrung, in wie weit ein nachgerüsteter Ölkühler oder eben doch eine Kaputte Ölpumpe solch ein Verhalten verursachen kann?

    Bin für jegliche kreativen Ideen offen

    mfg Max

    PS ich fahre 20W50 Öl

  • 7 Bar bei Cooper S Öldruckventil sind relativ normale Werte für dieses Setup.

    2,5 Bar im Leerlauf?! sprechen für eine funktionsfähige Pumpe.

    Was wahrscheinlich passiert ist, daß bei (länger?) abgestelltem Motor die Ölpumpe teilweise leerläuft und dann länger braucht, bis wieder ausreichend Öl gefördert werden kann.

    Zum Testen kann man vor dem Anlassen die Leitung zur Ölpumpe im Block vorfüllen. Dafür die Verschraubung des Ölrohres entfernen (oder Ölschlauch zum Kühler) und mit Pumpkanne den Ölkanal füllen. Dann rasch alles zusammenbauen und sofort starten. Ist der Öldruck dann "sofort" da, liegt es an einer absackenden Ölsäule.

    Ursächlich kann sein, daß die Saugseite bis zur Pumpe "Luft zieht" und somit die Ölsäule bis IN die Pumpe nicht mehr vollständig ist.

    Das mag an schlecht sitzenden (oder vergessenen?!) Dichtungen liegen....

    gruss andy
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    Mini, you only get what you make of it!!!
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    Erfahrung lässt sich nicht "downloaden"!!!!!!!
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    "Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht" Aristoteles

  • 7 bar finde ich etwas viel. Bei welcher Drehzahl?

    Wurde das Öldruckventil erneuert?

    Bei ca 100kmh also geschätzt 3500 upm.

    Ja das alte hatte ein paar kleinere Riefen, wurde also gegen ein Kugelventil mit stärkerer Feder getauscht

  • Dazu fällt mir ein dass ich manuell einiges an Öl dort, wie beschrieben einfüllen musste, als ich ihn das erste mal ohne Kompression durchgedreht habe. Laut anderen Posts scheint das aber relativ normal nach so einer Arbeit zu sein.

    Ich werde mal schauen ob ich den entsprechenden O Ring für die Saugleitung verbaut habe oder ob der noch in meiner Schublade liegt.. :eek:

    Das Problem tritt schon bei einem kurzem Tankstopp auf.

    Vielen Dank schonmal für eure Ideen

    max

  • So ein Problem, daß auch nach kurzen Stopps der Öldruck lange braucht, bzw. sich auch gar nicht mehr ohne Auffüllen der o.g. Leitung aufbauen wollte, lag bei mir an einer schadhaften Dichtung zwischen Ölsaugrohr und Getriebegehäuse...

    gruss andy
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  • @ 'Miniklopfer'

    Die Cooper S Kugel und die lange(blaue) Feder für den Konusbecher ist keine gute Idee.

    Die meisten A-Serie Motoren haben eher zu hohe, als zu niedrige Öldrücke.

    Zu hoch ist Lagerverschleiß und reduzierte Motorleistung.

    Der Cooper S ist mit 62lbs. angegeben. Das ist nicht sehr weit jenseits der Mittelstellung senkrecht.

    Viel wichtigeres Indiz ist, wie schnell der Öldruck bei Drehzahlerhöhung reagiert.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Zum einen, weil die Ölpumpe über Nockenwelle und Steuerkette von der Kurbelwelle angetrieben wird.

    Zu hoher Öldruck belastet also direkt die Steuerkette/Kettenräder. Und kostet dadurch auch Leistung.

    Dazu kommt, dass bei zu hohem Öldruck das Öl mit Gewalt durch die Lager gepresst wird. Das mögen die Lagerschalen auf Dauer nicht. Auch wird das Öl dadurch thermisch belastet, wie jedes Medium unter hohem Druck.

    Der Schmierfilm in den Gleitlagern baut durch die Drehung einen sogenannten "Schmierkeil" auf (schwer zu erklären), wodurch der Schmierfilm stabilisiert wird. Entscheidend ist, dass immer genug Öl "nachgeliefert" wird. Zuviel Druck "stört" den "Schmierkeil" dann wieder...

    Wie Andreas Hohls schon geschrieben hat. Der Cooper S ist mit einem Öldruck von 62 lbs angegeben. Das entspricht etwa 4,4 bar.

    Die hier angegebenen 7 bar, oder rund 99 lbs sind da deutlich zu hoch

    Schon in meine Lehre damals hieß es immer, 5bar Öldruck ist mehr als genug... :tongue:

    Gruß, Diddi

  • Ok hätte nicht gedacht dass solche Folgen entstehen können. Klingt aber vollkommen sinnvoll und logisch.

    Beim 2 Takter ist mehr Öl im gemisch ja auch nicht immer besser :biggrin:

    Dann werde ich das Setup nochmal ändern. Geht ja recht fix, dann melde ich mich nochmal mit neuen Druckwerten, falls das Problem bestehen sollte.

    Vielen Dank nochmal :thumbs_up:

  • Ich habe bei meinen Minis die Verschlussschraube am Öldruckventil durchbohrt, ein 6-er Gewinde reingeschnitten, eine lange Schraube mit aufgesetzter Rändelmutter durchgesteckt und eine Beilagscheibe auf die Schraube aufgeschweißt, die auf die Feder wirkt. Den Kolben dort habe ich durch eine Kugel ersetzt. So kann ich den Druck optimal bei laufendem Motor anpassen. Wenn die Einstellung passt, wird die Schraube von außen per Mutter gekontert. Die Feder habe ich entsprechend gekürzt, um den Druck +/- regulieren zu können.

  • Ich hatte auch mit dem Kugelventil experimentiert: Feder gekürzt, dann Scheiben eingelegt bis der gewünschte Öldruck eingestellt war. Das Regelverhalten gefiel mir aber nicht. Nun ist wieder der Konus drin. Den habe ich aber etwas modifiziert, um der Riefenbildung und Klemmgefahr vorzubeugen. Nach Keith Calvers Empfehlung habe ich 3 große Löcher 120 Grad versetzt in den zylindrischen Bereich gebohrt. Die Stege zwischen Bohrungen reichen zur Führung im Motorblock und Späne können sich quasi nicht mehr verklemmen. Für mich die optimale Lösung.

    Minifizierter seit 1990

  • Das Cooper S Regulierventil mit der Kugel ist in der Tat bekannt für inkonstante Druckanzeigen auf dem Gerät. Da kann dann schnell Irritation auftreten.

    Die Modifikation des Konusbechers ist eine empfehlenswerte Variante, wobei es dafür mehrere Wege gibt.

    Man kann auch den Becher minimal außen abdrehen und nur auf einem ca. 5mm Steg den vollen Durchmesser zur Führung stehen lassen.

    Der Becher schont in jedem Fall die Nerven, weil konstante Ablesung.

    Keinesfalls aber verbessert ein stets strammer gestelltes Reg.Ventil den Zustand im Motor.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Nochmal Moin zusammen,

    gestern hab ich mal spontan die Kugel im Öldruckventil gegen den ori Kolben aber weiterhin mit stärkerer Feder getauscht. Problem mit langen startphasen ohne Öldruck bleibt bestehen :soupson:.

    Öldruck aktuell wie folgt:

    1000upm=1,7-2bar

    3500upm= 4-4,5 bar

    Ich habe mal die Stoppuhr laufen lassen. Nach ein paar Tagen Standzeit waren bis zu 11 Sekunden komplett ohne Öldruck :scream: !

    Das reicht mir um ihn vorläufig nicht mehr zu starten.. Ich werde mir die Ölpumpe nochmals anschauen müssen. Gibts Erfahrung, in wie weit man drankommt ohne den Antrieb komplett auszubauen?

    Ich hatte überlegt den Motor (ohne motorhaube) auf kupplungsseite an der Decke meiner Werkstatt abstützen, dann die Kupplung samt Deckel etc abzunehmen.

    Das wär mir deutlich lieber, als wieder alle Anschlüsse, Antriebswellen... ausbauen zu müssen.

    Nochmals Danke! Für eure Hilfe die Community ist echt Gold wert!

  • Ich gehe davon aus, dass zwischen Getriebe und Motorblock der O Ring seiner Funktion nicht nachkommt. Wie ja schon beschrieben.

    Der Öldruck kommt ja und ist dann auch OK. Folglich bricht die Ölsäule zusammen, wenn die Pumpe nicht mehr läuft und da ist der O Ring halt der Hauptverdächtige. Und das funktioniert nur im ausgebauten Zustand.

  • miniklopfer

    Es gibt eine alte Erfahrung beim Schrauben :

    "Mehr Arbeit = weniger Zeit"

    Die Antriebseinheit komplett zu demontieren und dann Stück für Stück Ölpumpe und Ölansaugtrakt usw.

    Es gab auch früher einmal Competitionansaugrohre, denen mußte man nach dem Einbau von oben etwas auf 'den Deckel' geben, um sie dichter an die Zahnräder heranzubringen. Tat man das nicht, schliff der Kurbeltrieb an besagtem Rohr und dieses irgendwann auch durch.

    Im absoluten Anfangsstadium könnte soetwas auch das beobachtete Phänomen hervorbringen.

    Deshalb nicht erst im Motorraum 'herumwühlen', um erst dann festzustellen, daß das alles nichts bringt, schon gar nicht Zeitersparnis u n d auch keine korrekte Inspektion und Diagnose.

    Andreas Hohls

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  • Muss mal schauen dass ich mir doch nochmal etwas mehr Zeit einplane.

    Naja dann fahr ich die Tage nochmal los und leihe mir den Motorkran aus. Wenigstens wirds dann vernünftig :smile: . Ich werde mich auf jeden Fall nochmal melden wenn ich die Lösung gefunden habe. Vielleicht macht irgendwann jemand anderes ähnliche Fehler..

    Vielen Dank!

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