Stabilisator hinten eingebaut

  • Hi, ich habe an der Hinterachse einen Stabi eingebaut. Und zwar den 19er, also 3/4 Zoll. Leute, das ist ein völlig anderes Fahrverhalten! Aber geil!!! So extrem habe ich mir das nicht vorgestellt. Jetzt fährt er tatsächlich wie ein Go-Kart. Sowie du am Lenkrad drehst, sagt die Hinterachse "ich bin da". Untersteuern ist komplett weg. Die Hinterachse reagiert sofort und dreht den Mini in die Kurve. Und Null Seitenneigung. Echt geil. Aber vielleicht nicht für jeden. Und, ich habe etwas Sorge, dass das auf nasser Fahrbahn zuviel ist und man schnell quer steht. Das konnte ich noch nicht ausprobieren.

    Ich habe mich für den Minispares Stabi entschieden, den ich über Mini Mania (Frau Klemm) stressfrei bekommen konnte. Das Einbauen war (ohne Bühne!) etwas fummelig. Aber im Prinzip sehr einfach. Wenn man die Räder abnimmt, kommt man super an die Schrauben. Und ein wenig Improvisationstalent hilft enorm. Es ist sehr wenig bis garkein Platz zwischen Stabi und Handbremszug, Mittelauspufftopf und Batteriekasten. Deshalb habe ich insgesamt 11 mm unter die Drehhalterung des Stabis untergelegt, damit er etwas nach hinten rückt.

    Zunächst habe ich eine 5 mm Stahlplatte gezimmert (wie bei dem KAD Stabi), damit die Drehhalterungen nicht direkt an die Längsholme des Hilfsrahmens geschraubt werden müssen. Das wäre mir zu labberich gewesen. Nachden das aber immer noch an den oben genannten Punkten zu eng war, habe ich noch mal 6 mm Aluplatten untergeschoben. So funzt es jetzt ganz gut.

    Das Thema Abstand zum Handbremszug ist mit ca. 5 mm aber immer noch grenzwertig. Ein TÜV-ler könnte da ein Veto einlegen. Deshalb werde ich da noch mal ran gehen. Ich werde die "Gelenkaugen" enger zusammen schrauben. Dadurch kommen die Stabi-Enden höher und rücken weiter von dem Handbremszug weg. So änderert sich aber die Kinematik und es könnte mit dem Unterlegen am Hilfsrahmen nicht mehr passen. Naja, dann ändere ich da halt auch noch mal.

    Gruß Hubert

    Wenn alle so blöd wären wie ich, wäre das ganz schön gut.

  • Zitat

    Und, ich habe etwas Sorge, dass das auf nasser Fahrbahn zuviel ist und man schnell quer steht. Das konnte ich noch nicht ausprobieren.

    Erfolgreich ausprobiert.

    Der Oneeighty kam ohne Ankündigung auf trockener Straße in einer Linkskurve bei regelkonformer Geschwindigkeit.

    Vielleicht war ich auch einfach nur zu langsam? :scream:

    Den Stabi also wieder ausgebaut. :roll-eyes:

    Ich hatte die Lastwechselreaktionen davor natürlich ausgiebig getestet.

    Speziell das in der Kurve vom Gas zu gehen. Hatte mir eigentlich gut gefallen.

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Ich hab einen selbstgebauten 16er drin. Weniger negativ und weniger Bremsdruck hinten und dann find ich das echt cool......

    Bei einem 19er bewegt sich nix mehr, da solltest du fast auf 0Grad gehen mit negativ

     ........ ........ 

  • Selbstgebauter mit 18mm Durchmesser und an der vorderen Traverse befestigt und nicht iwie die üblichen Verdächtigen hinten, wo es a.) die Rennleitung sofort sieht und b.) jedes Karnickel beim Überfahren auch noch sofort aufspießt :roll-eyes:

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • hamundeggs

    Den Stabi in der Montage so positionieren, daß die Pendelstützen im Ruhezustand senkrecht sind.

    Da der starke Stabi das Fahrwerk grundsätzlich verändert, möglichst die übrigen Einstelldaten, das Komplettfahrwerk darauf anpassen.

    Es ist naheliegend, dann auch noch einen vorderen Stabi zu montieren oder aber zumindestens hinten, wenn alleinig, die schwächste Einstellung wählen.

    Landstraßen haben eben keine Auslaufzonen.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Danke für den ausführlichen Bericht, ich liebäugel schon ewig mit nem hinteren Stabi, mir fehlten aber solche Erfahrungswerte.

    Gibt's evtl. noch Bilder?

    Bremsen macht die Felgen dreckig!

  • MINIster

    Für die Straße wäre der schwächere Stabi die deutlich empfehlenswertere Variante.

    Mit dem kann man dann --natürlich nur auf abgesperrter Strecke und nicht im Straßenverkehr-- mit dem Heck ganz kontrolliert wedeln, wie beim Skifahren.

    Der starke Querschnitt führt dann deutlich eher zur Überraschung, die man nicht haben möchte.

    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Wegen dem Durchmesser, habe ich lange überlegt. Weil wir aber auch auf der Rundstrecke unterwegs sind, habe ich mich für den dicken entschieden. Und wenn es auf der Rennstrecke bei Nässe zu häftig ist, wird er "ausgehängt". Im Straßenverkehr muss man halt Vorsicht walten lassen.

    Wir starten am 28. bei Pista & Piloti. Danach wissen wir mehr. Und Fotos mach ich.

    Wenn alle so blöd wären wie ich, wäre das ganz schön gut.

  • Ich habe kleinsten von KAD vorn Stabilisator ⅝ Durchmesser

    und den KAD hinten Stabilisator ⅝ Durchmesser verbaut.

    Im sportlichen fahren auf der Strasse sehr zufrieden.

  • Respect Alex. Das ist ja wie geleckt :thumbs_up: :thumbs_up:

    Wie schon geschrieben, habe ich noch mal geschraubt. Jetzt ist es gut, so bin ich zufrieden.

    Zuerst dachte ich mir, wie hebe ich den Mini jetzt an. Der Stabi verhindert ja die Seitenneigung. Aber der seitliche Wagenheber macht ja genau das. Und der Stabi arbeitet dagegen. So müsste doch eine wahnsinns Spannung im System sein. Also habe ich eine Heberaufnahme (Mittelauspuff) gebastelt, damit ich jetzt hinten und vorne in der Mitte über den Hilfsrahmen anheben kann. Also nicht mehr Rechte Seite, linke Seite, sondern Hinterräder, Vorderräder.

    Also Hintern hoch, Räder runter, jetzt die Stabischwinge von Auge trennen. Und dann die beiden Augen zusammen drehen. Ich habe jetzt 11mm vom Gewindeende am Auge und der Kontermutter. Alles wieder zusammen und auf die Räder. Jetzt hat die Schwinge 15-16 mm zur Handbremse. Das ist gut.

    Die Fotos sind aber, bevor ich heute noch mal geschraubt habe. Wenn ich die 11 mm nicht untergelegt hätte, hätte es am Auspufftopf und am Batteriekasten nicht gepasst.

  • Ich hab einen selbstgebauten 16er drin. Weniger negativ und weniger Bremsdruck hinten und dann find ich das echt cool......

    Bei einem 19er bewegt sich nix mehr, da solltest du fast auf 0Grad gehen mit negativ

    Selbstgebauter mit 18mm Durchmesser und an der vorderen Traverse befestigt und nicht iwie die üblichen Verdächtigen hinten, wo es a.) die Rennleitung sofort sieht und b.) jedes Karnickel beim Überfahren auch noch sofort aufspießt :roll-eyes:

    Moin zusammen, finde ich interessant weil ich gerade vor ein paar Tagen ein kleines Fahrsicherheitstraining machen durfte. Dabei konnte ich unter keinen Umständen das Heck auch nur ansatzweise ans Driften bringen, die Vorderachse umso mehr, Untersteuern also in jeder (zu) schnellen Kurve.

    Ich glaube dass das Auto aber besser kontrollierbar wäre, wenn das Driften etwas gleichmäßiger auf die Achsen verteilt ist, und da kommt eine Diskussion zu Stabi(s) gerade recht, ich fasse mal zusammen gemäß meinem Verständnis des bisher gelesenen (auch im anderen Thread), mit der Bitte um Ergänzung bzw. Korrektur, falls notwendig:

    • ein Stabi sorgt dafür dass die jeweilige Achse insgesamt weniger Grip hat und dadurch mehr zum (kontrollierten?) Ausbrechen neigt. (Das als Stabilisator zu bezeichnen ist zunächst also schon geradezu ironisch.)
    • Insgesamt wird das Auto aber stabiler, zumindest wenn man es richtig macht, insbesondere das (neue) Verhalten bekannt und halbwegs berechenbar ist.
    • An der Hinterachse höchst wirksam, zusätzlich an der Vorderachse auch schon mal sinnvoll;
    • nur vorne ganz und gar nicht sinnvoll.
    • Das ganze Auto neigt sich damit weniger zur Seite, Sturz kann weniger negativ eingestellt werden.
    • Dicker Draht (1") macht die Achse knüppelhart und für den "Normalo" (also z.B. mich) im Alltag praktisch unfahrbar.
    • Ein Stabi an der Hinterachse mit einem Durchmesser von 12,7mm (der kleinste von dem ich hier bisher gelesen habe) könnte für den real existierenden Verkehr ein guter Anfang sein.
    • Verstellbar ist immer gut, aber nachdem man eine brauchbare Einstellung gefunden hat, nicht mehr notwendig.
    • Selbstbau offenbar möglich ( :smile: )!

    MOKEMEN, möchtest Du vielleicht Bilder davon mit uns teilen?

    Ebenso J&A: Bilder und Erklärung zur "Befestigung an der vorderen Traverse", das habe ich nicht verstanden.

    MfG

    Schelle

  • Hi Schelle, grundsätzlich ist das so, wie du das schreibst. Ich schreibe mal was, auch für Leser, die sich noch nie damit beschäftigt haben.

    Es ist schwierig, das Zusammenspiel der Fahrwerkskomponenten in wenigen Zeilen zu beschreiben. Das Thema füllt dicke Bücher. Man kann nicht eine Sache ändern, ohne dass man dadurch andere Dinge mit verändert hat. Beispiel: Wenn du Spurplatten rein machst um eine breitere Spur zu haben, veränderst du automatisch den Sturz und damit die Aufliegefläche des Reifens. Im normalen Straßenverkehr wirst du das nicht merken. Aber wenn um Zehntel geht, muss man das korrigieren. Wenn du dir mal sowas reinziehen willst, "Fahrdynamik in Perfektion" von Wolfgang Weber.

    Grundsätzlich sind alle Autos untersteuernd ausgelegt, weil das gutmütiger zu fahren ist und so für die allermeisten Menschen besser ist. Frühe Frontantriebe waren starke untersteuerer. Heute merkt man das kaum noch.

    Es gilt: weicher hat immer mehr Gripp als härter. Ist das Auto weich, "nickt" und "kippt" es sehr stark (2 CV Effekt). Das will man im Sport aber nicht. Deshalb der Stabi, um dem entgegen zu wirken. Im Bergrennsport ist die goldene Regel: "weich federn, hart stabilisieren".

    Der hintere Stabi hat zwei Effekte. Er nimmt die Seitenneigung und er macht die Hinterachse aktiver. Er unterstützt also die Vorderachse bein einlenken. Installiert man jetzt noch einen vorderen Stabi, reduziert das den Einlenkeffekt wierder. Das reduziert aber die Seitenneigung noch weiter (was bei 19 mm kaum noch möglich ist).

    Je dicker ein Stabi, umso härter ist er. Es gibt aber an der Schwinge 5 Löcher, über die man die Härte etwas beeinflüssen kann. Aber für den Straßenverkehr ist der 1/2 Zoll, also 12,7 mm, eine gute Lösung. Dicker macht nur Sinn, wenn man mehr als Straßenverkehr fahren will.

    Gruß Hubert

    Wenn alle so blöd wären wie ich, wäre das ganz schön gut.

  • Genauer und allgemeiner heisst es, daß die Antriebsachse weicher bleiben sollte, also wenig oder gar kein Stabi.

    Daher heben Fronttriebler das kurveninnere Hinterbeinchen.

    Der 2er und 3er Golf machen das schon als Hausfrauen 75PS-Kiste im absoluten Serientrim.

    Halte ich zwar für gewagt, aber naja....die haben sich schon irgendwas dabei gedacht. Bestimmt...

    Hecktriebler das Vorderrad (BMW E30, alle alten Opel mit Heckantrieb, alte Fords)

    Blöd ist, daß die Hinterachse die spurgebende Achse ist. Damit ist ein Hecktriebler einfacher abzustimmen als ein Fronttriebler.

    Denn schiebt die Vorderachse mangels Grip geradeaus gibt man halt einfach Gas.

    (z.B. beim Caterham ist bei Nässe doch etwas bockig. Zumindest die 2, die ich driften durfe :cool: )

    Das ist beim Fronttriebler schwieriger. Man will mehr Grip auf der Antriebsachse, aber hinten nicht zu viel verlieren...

    Die Dicke des Stabis ist nur eine Größe, da es sehr stark auch auf die wirksame Schenkellängen ankommt.

    Wenn ich Zeit&Lust hab bau ich vielleicht vorne auch noch einen Stabi ein und teste das nochmal komplett.

    Zitat

    Dabei konnte ich unter keinen Umständen das Heck auch nur ansatzweise ans Driften bringen, die Vorderachse umso mehr, Untersteuern also in jeder (zu) schnellen Kurve.

    Mit einem Mini? Kann nicht sein. Das geht sogar mit einem unwilligen 1000er.

    Einlenken und sofort vom Gas reicht da schon und der Popo kommt leicht quer. Ggfs. noch bisschen anbremsen.

    Üb das mal auf einem freien Parkplatz. 2.Gang so mit 30-40....und in Linkskurven. Da hat man mehr Mut.

    Zitat

    Ebenso J&A: Bilder und Erklärung zur "Befestigung an der vorderen Traverse", das habe ich nicht verstanden.

    Ich kuck mal, ob ich irgendwo noch Bilder hab...

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Das mit "der Stabi macht die Achse schlechter" stimmt zwar im Ergebnis, nicht aber in der Entstehung. Die maximal übertragbaren Seitenkräfte sind eine Funktion von Reibwert, Vertikalkraft Fz und Schräglaufwinkel. Die statische Radlastverteilung beim Mini ist extrem frontlastig und damit sind die Hinterräder bei Kurvenfahrt drastisch unterfordert. Erhöht man jetzt die Rollsteifigkeit des Gesamtfahrzeugs findet bei Kurvenfahrt eine Lastverteilung in Richtung des Rades mit dem größten Rollsteifigkeitsanteil statt. Der so belastete Reifen erreicht so früher den Degressionspunkt der Schräglaufwinkelkurve und kann keine weiter Seitenführungskraft mehr aufbauen, allerdings ist das Querkraftniveau bis dahin auch höher.

  • Mit einem Mini? Kann nicht sein. Das geht sogar mit einem unwilligen 1000er.

    Einlenken und sofort vom Gas reicht da schon und der Popo kommt leicht quer. Ggfs. noch bisschen anbremsen.

    Üb das mal auf einem freien Parkplatz. 2.Gang so mit 30-40....und in Linkskurven. Da hat man mehr Mut.

    Doch, kann es.

    Auf der Kreisbahn, halber Kreis mit glatter Fahrbahn, der andere halbe griffig, alles nass gemacht. Geschwindigkeit deutlich über 40km/h, das untersteuernde Auto mit "Gas"pedal und Lenkrad halbwegs in der Spur gehalten (also alles was ging). Selbst beim Übergang von rutschig auf griffig, also wo die Vorderachse sofort wieder in der Spur war und das Heck noch im rutschigen Bereich) wollte es partout nicht ausbrechen. Nur bei der Vollbremsung (Anweisung von der Kursleiterin) kam der Hintern ein bisschen um die Ecke.

    Platz war genug da, Mut auch. (Einen 2. Gang kann ich nicht bieten.)

    Das Driften ist aber mit A032 nicht so einfach

    Waren brandneue A008 montiert, jetzt nicht mehr so neu.

    Erwähnenswert ist sicher noch dass mein Auto ca. 695kg schwer ist, aber vorne sicher deutlich leichter ist als im Original, ich schätze da fehlen gut 80kg. Was der Traktion beim Beschleunigen leider gar nicht gut tut.

    Außerdem fahre ich vorne mit -1,5° Sturz (das will ich noch etwas reduzieren), hinten -0,5°.

    Noch eine Frage an die Selberbauer: wo habt ihr das Material her? Ich erwäge einen Besuch beim Schrottplatz, wo ich mich nach halbwegs passenden Stabis umschaue und einen modifiziere.

    MfG

    Schelle

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