Unrunder Motorlauf bei 1/4 Gas

  • Ich habe schon wieder etwas, wo mir die Ideen ausgehen.
    Es handelt sich um das Cabrio mit einem 1000er Motor. Freeflow; K&N sowie passende Nadel ist verbaut und hat seit Jahren bisher gute Dienste verrichtet.


    Bei den ersten Fahrten dieses Jahres ist mir aufgefallen, daß der Motor recht lange "ruckelt" in der Warmfahrphase. Er hat dann keine Beshleunigungsleistung mehr und es fühlt sich wie Zündaussetzer an. Das war ich bisher nicht gewohnt. Das komische daran ist, daß es nur bei ganz leichter Beschleunigung (ca. 1/4 Gasstellung) auftritt. Der Motor schüttelt sich dann so, daß das ganze Auto vibriert. Geht auch mit Chokeziehen irgendwie nicht weg. Gibt man aber deutlich mehr Gas (so ca. 2/3 - Vollgas), dann kann man wieder in die alte Gasstellung zurückgehen und alles ist OK und er beschleunigt sanft weiter. Das ganze ist zudem noch Außentemperaturabhängig, desto kälter, desto auffälliger. Wenn der Motor dann richtig warm ist (ca. 30 km Fahrt) dann tritt das nicht mehr auf.


    Da es sowieso fällig war, habe ich Kerzen; Unterbrecher; Verteilerfinger und Kondensator getauscht, Ventile und Zündung eingestellt und den K&N gereinigt. Leider ohne Erfolg.
    Das Vergaseröl fahre ich schon ewig. Schwimmerkammer ist gut gefüllt und auch sauber. Düsenstockunterstand beträgt 1,8 mm. Der Düsenstock ist rund allerdings sicherlich so alt, wie das Auto. Kerzenfarbe ist Braun.


    Hat jemand eine Idee, was die Ursache sein könnte.

  • Oder die Unterdruckdose mit Benzin voll gelaufen ist....Dann funktioniert die Verstellung auch nicht

    gruss andy
    ------------------------------------------------
    Mini, you only get what you make of it!!!
    ------------------------------------------------
    Erfahrung lässt sich nicht "downloaden"!!!!!!!
    __________________________________________


    "Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht" Aristoteles

  • Schau mal, ob die Unterdruckverstellung am Verteiler klemmt.


    Grüße
    Andreas


    Das die Freigängigkeit kontrolliere ich immer wenn ich einen neuen Unterbrecher einbaue. Habe da schon mal eine böse Überraschung erlebt.:redface:


    Oder die Unterdruckdose mit Benzin voll gelaufen ist....Dann funktioniert die Verstellung auch nicht



    Auch das kann ich doch ausschließen, wenn ich Zündung einstelle und dann den Unterdruckschlauch wieder aufstecke, wandert der Zündzeitpunt von 8° v OT nach bestimmt 16° v OT. Somit sollte das auch funktionieren oder?

  • war das auch schon vor dem Teiletauschen?


    welcher Unterbrecher? (sliding?)


    Motormasse?


    Spannung am Verteiler?

    Gruß Peter


    a fool with a tool is still a fool


    PS schraube und fahre seit 85 Minitechnik

  • ...Der Düsenstock ist rund allerdings sicherlich so alt, wie das Auto...


    Um was für einen Düsenstock handelt es sich? Waxstat? Oder starr?


    Wenn Waxstat, könnte das eine Ursache sein...


    Wenn die Wachskapsel am unteren Ende nicht mehr richtig arbeitet, kann es bei noch nicht Betriebs-warmem Motor bzw Motorraum (=Sprit) im Teillastbereich zu Magerruckeln kommen...
    Mit "Choke" gibt man dem Motor dann schnell mal zuviel, was wiederum ähnliche Symptome verursacht...
    Ist der Motor/Motorraum dann Betriebs-warm, ist alles wieder im normalen Bereich...


    Gruß, Diddi

  • Da es sich bei 'BIZ' Mini um einen B39 handelt, sind es starre Düsenstöcke.


    Da das Problem vor der Winterpause nicht war, der Spritbedarf der Hardware sich aber nicht durch 3 Monate stehen ändert, muß etwas in der Funktion des Vergasers fehlerhaft geworden sein durch das Stehen.


    --Soweit die Logik, ohne konkret schon eine mögliche Ursache gefunden zu haben--


    Da das 'geküßte' Gas, also eher Schiebebetrieb mit maximal zarter Beschleunigung, immer zuerst einen möglichen Magerlaufzustand offenbart, ist das Verhalten in diesem Lastbereich nicht untypisch und daß der Mini mit größer werdender Last auch wieder besser oder gar normal läuft auch nicht.
    Somit sollte es sich auf Ursachen beschränken --siehe z.B. vorgenannte Verteilerfehlfunktionen, die allein durch stehen entstehen können :
    --geringfügig zu niedriger Schwimmerstand in den Kammern
    --keine freigängige Hebung des Gaskolbens im ganz unteren nahezu 'Ruhebereich' (Glocke innen und Gaskolben außen mit Lackreiniger polieren z.B.)
    --Gaskolben im Vergaser gegenüber Dämpfer oben freigängig


    Irgenbdetwas dieser Art müßte es sein.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Da es sich bei 'BIZ' Mini um einen B39 handelt, sind es starre Düsenstöcke...


    Im ersten Beitrag schreibt Michael, dass es um das Cabrio, 1000er Motor mit Freeflow, K&N und passender Nadel... geht. Und nicht um seinen Inno :wink:


    Deshalb meine Frage nach dem Typ des Düsenstocks...


    Gruß, Diddi

  • Zu der Verteiler-Unterdruckverstellung: Schlauch am Vergaser abziehen und dran nuckeln, dabei die Grundplatte beobachten. Die sollte sich gleichmäßig verdrehen, nicht klemmen oder rucken.


    Andreas

    irgendwas ist ja immer...

  • HOT
    Nicht umsonst prägte der Volksmund die 'Phrase' das mit dem Lesen können und dem klaren Vorteil.
    Schlampig gelesen, in der Tat.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.


  • Das war schon vor dem Teiletausch, Motormasse ist sauber, Kontakte am Verteiler sind sauber und klemmen gut. Spannung habe ich bisher nicht gemessen.


    @ Hot


    Es ist ein Waxstat Düsenstock und das wäre ja in der Tat eine mir logische Erklärung. Da ein Neuteil auf Lager liegt, kann ich das Teil ja mal tauschen. Werde das aber wohl nicht vor nächster Woche schaffen, bei uns kommt gerade der Schnee zurück....:scream:



    @ Andreas Hohls


    Es ist dieses Mal tatsächlich mal das Cabrio, welches mir Fragezeichen auf die Stirn schreibt.


    Und auch das Thema Inno ist immer noch nicht erledigt, hier tropft es immer Mal wieder bei der Wasserpumpe/Bypassschlauch. Es kann sein, das erst nach 5 Tagen Standzeit ein Schnappsglas voll verliert und dann ist wieder alles gut. Ich habe jetzt mit Kabelbindern dünnen Papierstreifen an den unterschiedlichsten Stellen befestigt, damit ich den Wasserverlust mal genau eingrenzen kann.
    Die verdächtige Schlauchschelle war es wohl doch nicht, auch wenn es erst den Anschein hatte. Aber auch das werde ich herausbekommen, braucht halt Zeit.



    @ jack Union


    die Zündverstellung funktioniert (siehe weiter oben)


    Danke für die Hinweise

  • HOT
    Nach dem Eingeständnis der schlampigen Leseweise kommt aber nun auch ein wenig persönliche Neugier hinzu, da noch nie einen Waxstat Düsenstock zerlegt.


    Grundsätzliches Prinzip ist klar:


    --Der Düsenstock funktioniert in herkömmlich bekannter Weise so lange der Motor/-raum kalt ist.
    --Während der Erwärmung dehnt sich ein Medium aus, verschiebt die innere Führung nach oben, dem Nadelprofil entgegen = abmagern.


    Wenn also der Thermodüsenstock die Ursache für das Laufverhalten sein soll, dann müßte das Medium trotz Erkaltung in seinem Ausdehnungsgrad entweder verbleiben, oder aber der nach oben bewegte innere Teil des Düsenstocks 'klemmte' und sackte nicht wieder ab.


    Ist das so , bzw. was ist so ?


    Vielen Dank im voraus für eine Klärung der Ursache.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Da will ich mal auflösen.
    Geplant war gemäß Vorschlag von "HOT" den Düsenstock zu tauschen, gegen den, der auf Lager lag. Klappte leider nicht, da der vorhanden für den linken Vergaser (Schwimmerkammer links) vom Zweifach HS 4 Vergaser stammt. Also beim Händler des Vertrauens einen neuen Düsenstock bestellt, doch der ist gerade nicht auf Lager, somit muß ich etwas warten.
    Deshalb habe ich zwischenzeitlich den Vergaser etwas äußerlich gereinigt und das explizit auch beim Düsenstock gemacht. Alles was das Wachsdöschen bewegen soll wieder sauber und gängig gemacht. Da war sehr viel Schmutz beim Wachsdöschen und was soll ich sagen. Alles wieder gut. Nimmt geschmeidig das Gas an, ruckelt bei geküßtem Gaspedal nicht mehr usw.
    Somit kommt der bestellt Düsenstock dann erst mal ins Lager.


    Vielen Dank an Didi für den Tipp, an den Düsenstock hätte ich als letztes gedacht.

  • Danke für das Feedback :thumbs_up:


    Freut mich, dass du den Fehler durch meinen Tip gefunden hast :smile:


    @ A. Hohls:


    Habe die Rückfrage zur Funktion des Waxstat leider erst jetzt gesehen, daher die verspätete Aufklärung.


    Die Funktion des Waxstat ist genau umgekehrt.


    Kraftstoff verliert mit steigender Temperatur an Dichte/Energiegehalt. Der Düsenstock in Verbindung mit der Nadel (Ringspalt) regelt aber nur Volumen. Mit steigender Temperatur steigt der Druck in der Wachskapsel des "Waxstats" und zieht den Düsenstock intern entgegen der äußeren Befestigung nach unten, "fettet" dadurch also etwas an.
    Das Mehr an Volumen kompensiert dann für die geringere Dichte und somit wird das Gemisch "Temperatur-optimiert", solange das intern im Waxstat funktioniert und nichts klemmt :wink:


    Wenn es klemmt, kann es irgendwo sein. Je nachdem, in welcher Betriebsphase er stecken geblieben ist.
    Klemmt er im "klalt-Bereich" läuft der kühlem Sprit gut, wird´s dann aber im Vergaser-Umfeld heiß (Stau etc.) läuft er zu mager und ruckelt...
    Klemmt er im "warm-Bereich" läuft er bei hohen Motorraum Temperaturen gut, kommt aber wieder kühlender Fahrtwind dazu, läuft er zu fett, was man vor allem im Teillast-Bereich spürt und durch etwas "Choke" noch verschlimmert...


    Gruß, Diddi

  • HOT
    Interessant, vielen Dank.
    1000er bzw. 1100er ist fast 40 Jahre her.


    biz
    Der 'Händler des Vertrauens' wird in einem solchen Fall den Auftrag sicher einfach aus dem Rückstand nehmen.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • HOT
    Interessant, vielen Dank.
    1000er bzw. 1100er ist fast 40 Jahre her.


    Andreas Hohls


    Gerne :wink:


    Der Waxstat ist eigentlich eine Verbesserung/Optimierung des ohnehin schon sehr guten SU-Prinzips. Allerdings nur, solange es auch funktioniert...
    Dieser Waxstat-Düsenstock kann aber auch Probleme verursachen, die man nur schwer deuten kann.


    Diese Düsenstöcke sind übrigens bei Betreibern von Rollenprüfständen mit SU-Erfahrung sehr "beliebt", weil sie schnell mal Zeit und Nerven kosten, und bei Doppel-SU nie "eineiige Zwillinge" sind und die thermische Motorraum-Situation "auf der Rolle" ihr Übriges dazu tut. Habe mich darüber mal mit Peter Baldwin in UK unterhalten, als ich beruflich vor ein paar Jahren mal in der Nähe war, etwas Freizeit und einen Leihwagen hatte... Und wenn man schon mal die Gelegenheit hat...:cool:
    Er arbeitet daher lieber mit den festen Düsenstöcken...


    Der HIF hat übrigens ein ähnliches System, nur eben mit einem Bi-Metall an der Düsenstock-Befestigung, die eigentlich nicht klemmen kann und somit keine Probleme mehr macht :wink::thumbs_up:


    Gruß, Diddi

  • HOT


    Nun muß ich dennoch etwas Wasser in den Wein schütten.


    Da mich diese Information doch ein wenig irritierte, da sie das Gegenteil von dem beinhaltete, was ich 40 Jahre dazu angenommen hatte, bedurfte es des nochmaligen Beschäftigens damit.


    Es ist tatsächlich doch genau so, wie ursprünglich angenommen und ergibt auch so den schlüssigeren Sinn all dieser Entwicklungen in der Zeit, weil 'Emmissioncontrol' ein großes Thema wurde.
    Der Waxstat Düsenstock m a g e r t bei betriebswarmem Motor a b !
    Entsprechend begründet sich das schlechtere Laufen im Schiebebetrieb ohne Last aus dem im magereren Betriebszustand 'hängenden' Düsenstock, der nicht in seine Ausgangslage zurückgekehrt ist.


    Die angenommenen Aspekte der geringeren Dichte des Betriebsstoffes ist sachlich durchaus richtig, nur war das damalige Bestreben nicht die Suche nach Leistung = Absenkung = fetter = stärkerer Abbrand, sondern genau das Gegenteil = Anhebung = weniger Spritanteil = weniger bzw. sauberere Abgase.


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.


  • Das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen... :wink:


    Ich habe selbst auch nie einen Waxstat aufgeschnitten, um mal drinnen nachzuschauen, wie er denn funktioniert und habe es mir selbst immer so erklärt.


    Und ich lag falsch!


    Ich habe nach einiger Suche eine Schnittzeichnung vom Waxstat gefunden.


    Waxstat.pdf


    Die Wachskapsel sitzt im Gehäuse unter dem eigentlichen Düsenstock und drückt bei Temperaturanstieg den Düsenstock gegen eine Feder nach oben.


    Magert also bei zunehmender Temperatur im Motorraum ab.


    Und aus diesem Grund eigentlich noch mehr der "Albtraum" beim Abstimmen auf dem Rollenprüfstand...:rolleyes:


    Gruß, Diddi

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!