Leerlaufdrehzahl zu hoch 1000er HS4 Vergaser

  • Hallo liebe Minigemeinde,


    ich habe ein Problem mit meinem 1000er Mini: Mein Leerlauf lässt sich nicht mehr einstellen. Der Hintergrund:


    -Standart 1000er, keine Modifikationen (nur die Ein/Auslasskanäle würden minimalst geschliffen, eher nur die scharfen Kanten gebrochen)
    -HS4 Vergaser, ohne Modifikationen
    -Zündung wurde eingestellt, zuvor auf 7° vor OT, momentan auf 5° vor OT
    -Ventilspiel passt
    -CO zwischen 1-2%


    Ich hatte auf dem Motor einen HS4 Vergaser. Dieser war beim Kauf falsch eingestellt. Nachdem er sich nicht richtig einstellen ließ, stellte ich fest, dass die Welle ausgeschlagen war. Somit verbaute ich eine neue. Jetzt ließ er sich wieder gut einstellen. Leider leuchtete nun bei LL die Ölwarnleuchte auf (Die Ölpumpe war verschlissen, diese tauschte ich bereits, jetzt habe ich wieder ordentlichen Öldruck). Als findiger Mechaniker stellte ich nun den LL mit der entsprechenden Schraube etwas hoch, dass die Lampe nicht ständig leuchtete, bis ich es reparieren konnte....:biggrin: Nun: ich hatte den Motor zerlegt (und neu abgedichtet, da der Ölverlust insgesamt schon sehr hoch war, und gleich eine neue Ölpumpe verbaut) und dann wieder zusammengebaut. Jetzt wollte ich den Vergaser nochmals einstellen und auch die LL-Drehzahl wieder anpassen. Leider komme ich jetzt von ca. 1200 U/min nicht mehr herunter, obwohl die Schraube schon ganz herausgeschraubt ist. In diesem Zuge habe ich natürlich schon vieles kontrolliert und eingestellt, so u. a.: Zündung eingestellt, Ventilspiel eingestellt, nach Falschluft gesucht, Vergaserkolben auf Freigängigkeit kontrolliert, Kolbenfeder kontrolliert (Druck der Feder gemessen ca. 200g) und zweite Feder verbaut, Öl im Kolben kontrolliert, neue Gaszüge, Vergaser nochmals eingestellt (CO liegt hierbei zwischen 1-2 %). Schlussendlich hatte ich noch einen anderen HS4 Vergaser verbaut, bei dem ich wusste, dass er bis zum Ausbau einwandfrei funktioniert. Dennoch ist es bei dem das Selbe. Nun bin ich mit meinem Latein am Ende. Ich weiß nicht, was ich noch einstellen kann. Beim alten Vergaser hatte ich die Schwimmerhöhe noch gemessen, diese passte. Wenn man die Welle per Hand zurückdrückt, ändert sich auch nichts. Einzige Möglichkeit, was ich mir noch vorstellen kann, ist, dass beim Zusammenbau des Motors ich die Kette falsch aufgelegt habe, sodass es vll. um 1 Zahn verschoben ist, wobei ich mir zu 99,99% sicher bin, dass die Markierung stimmte. Ich mag nur ungern wieder die Hälfte zerlegen. Kann es sein, dass es dadurch zum erhöhten LL kommt. Bei normaler Fahrt verhält er sich aber ganz normal, ohne Rucken o. ä. Wobei er meiner Meinung nach mit den 5° vor OT nicht so spritzig ist, als bei 7° vor OT. Welcher Wert nun richtig ist, kann ich nicht ganz nachvollziehen, da man in verschiedenen Büchern verschiede Werte findet.....


    Ich hoffe mir kann vll. noch jemand mit der passenden Idee helfen.

  • 1-2% Co ist definitiv zu mager. 5° v. OT ist definitiv zu spät. Da ein Vergaserwechsel nichts gebracht hat, sollte klar sein, das die Fehlersuche beim Vergaser also falsch ist.


    Ich würde folgendermaßen vorgehen.


    Die Steuerzeiten der Ventile sollte schon passen. Nehme hierzu doch mal den Ventildeckel ab und drehe den Motor solange, bis die Ventile von Zylinder 1 (bei der Wasserpumpe) und Zylinder 4 (Kupplungsseite) überschneiden. Hierzu muß man natürlich etwas "spielen" bis man genau die Stelle hat, bei der die einen Ventile stehen bleiben und die anderen anfangen sich zu bewegen. Ich hebe hierzu immer vorne ein Rad an und drehe die Zündkerzen raus, legen den zweiten Gang ein, dann kann man den Motor prima mit dem angehobenen Rad drehen. Dort, wo dann die Kerbe der Riemenscheibe hinzeigt, ist dann der tatsächliche OT des Motors. Das sollte ganz nahe beim großen Zacken der Markierung sein. Ist das nicht der Fall, dann wird Deine Vermutung mit falsch zusammengebauter Steuerkette wahrscheinlich sein.
    Sollte das passen, die Zündung auf 8° v. OT bei 1500 U/min und abgezogenem Unterdruckschlauch einstellen. Den Vergaser in die Grundstellung bringen, soll heißen auf einen Unterstand von 1,5 mm (hang zum magerlauf) bringen und dann mal schauen, wie er läuft.
    Siehe auch http://mini-biz.de/techniktipps/grundeinstellung/index.html

  • Jack Weinrich


    Auch wenn danach nicht gefragt wurde, zunächst einmal ein sehr ernst gemeintes Kompliment.
    So systematisch und zielgerichtet wird hier selten(gemäß Berichten) gearbeitet, bzw. dann auch berichtet.


    Tatsächlich bleiben nicht mehr viele Möglichkeiten.
    Die Hinweise von BIZ verfolgen und dabei vielleicht noch einmal genauer festlegen welcher Std.1000er es ist. Überlesen ?
    A oder A/Plus, hoch oder niedrig verdichtet und mit welcher 5stelligen Verteilernummer (auf dem Gehäuse /Körper des Verteilers zu finden).


    Ist ein Vergaser mit fester Drosselklappe montiert oder hat die solch ein 'Schnüffelstück' ?


    Aus den o.g. Daten ergibt sich dann der korrekte ZZP.


    Evtl. war die Nebenluftsuche nicht genau genug ?
    Immerhin ist das das Einzige, was immer gleich blieb, egal welche Kombinationen 'außen herum' probiert wurden.


    Unterdruckleitung Vergaser/Verteiler intakt ?


    Andreas Hohls

    Alle Beiträge verstehen sich als rein sachliche Aussage und tolerieren Meinungen und Vorlieben eines Jeden, auch wenn sie konträr entgegenstünden.

  • Klingt schon sehr nach Falschluft. Wie hast du geprüft? Dichtungen alle neu/noch gut?
    Meine Erfahrung mit den undichten DK-Wellen ist leider, dass die Welle gar nicht einläuft, sondern die Buchsen im Vergasergehäuse und deshalb eine neue Welle kaum was bringt.

    Aerodynamics are for people who can't build engines. [Enzo Ferrari]

  • Vielen Dank für die Antworten. Ich habe jetzt den Fehler gefunden: Ich habe meinen zweiten Vergaser nochmals ausgebaut und beim durchleuchten von hinten festgestellt, dass die Drosselklappe schon etwas unrund war und dadurch ein Spalt links und rechts war, sodass selbst bei geschlossener Drosselklappe immer zu viel Luft angesaugt werden konnte und somit natürlich auch zu viel Sprit (Das gleiche war bei dem anderen Vergaser allem Anschein nach auch der Fall, wenn ich die DK nochmals so inspiziere). Ich habe sie jetzt mal etwas gefeilt und schon kann ich den LL wieder einstellen. Morgen muss ich dann den Vergaser und die Zündung nochmals einstellen. Er läuft definitiv viel zu mager. Meine Kerzen sind fast schneeweiß. Ein Wunder, dass er überhaupt so gut fährt.


    Das ist das schöne an so alten Autos: Man kann sie noch reparieren!

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