3D-Scanner / STL-Files für Ersatzteile

  • Hallo,


    Hier tummeln sich doch viele Experten aus verschiedensten Branchen und Berufsgruppen. Da hat es doch sicher auch Leute, die sich mit dem Anfertigen von 3D-Modellen (für 3D-Druck) auskennen, oder?


    Wäre es nicht möglich das ein oder andere (nicht mehr erhältliche) Ersatzteil zu reproduzieren? Ich denke da bspw. an Innocenti-Türtaschen und ähnliches.


    Sicher haben schon einige darüber nachgedacht und wohl das ein oder andere probiert. Was waren eure Erkenntnisse bzw. woran scheitert es?


    Danke vorab für eure Erfahrungen und Gedanken dazu.

    "Saying that Java is nice because it works on every OS is like saying that anal sex is nice because it works on every gender."


    Wer ficken will muss freundlich sein!

  • also ich hatte einen 3d drucker, habe diesen aber inzwischen wieder verkauft.
    Ich habe Ihn mir gekauft um Teile für Mini RC Modellbau anzufertigen (autorahmen in 1:87)


    Die große herausforderung ist das erstellen dieser STL files. Hierfür muss man mit CAD umgehen können oder sich da drinnen einarbeiten. Dies hat die meiste Zeit gekostet und ich bin immer noch ned gut da drinnen.
    Man muss halt jedesmal auch die Stützinstrumente einplanen und daran denken wie das ganze gedruckt wird und ob das Statisch überhaupot möglich ist.
    Auch brauch man für große Modelle auch einen Drucker mit großem Bett. Ich hatte den drucker mit dem damals größten bett und da da war es nicht möglich etwas zu drucken was größer als 24 cm war.


    Sollte man Teile nachdrucken wollen werden viele testläufe notwendig sein aber man wird sicherlich trotzdem kein so gutes Ergebniss erzielen wie professionelle 3D Drucker und auch benötigt das Produkt nach dem Drucken noch viel nacharbeit (abschleifen, entgraten, usw)
    Das ABS Plastik ist aber sehr stabil und hart, daher lassen sich keine Produkte drucken die ein wenig flexibel sein sollen.
    Das Material ist halt sehr spröde wenn es ausgehärtet ist.

    Mini mk5
    998er
    baujahr 1989


    Andere Fahrzeuge:
    Dodge Chargum 2005, V8 5,7 Liter Hubraum
    Gasanlage
    280.000 KM


    Kawasaki ZZR 1400
    1400 ccm
    18000 km

  • Bleiben die hohen Kosten und die Textur des Druckverfahrens. Inno Türtaschen kann man als Nachbau aus GFK kaufen - bei mir zB.


    dietmar

    Adding power makes you faster on the straights. Subtracting weight makes you faster everywhere. (Colin Chapman)

  • Bei uns gibt es professionelle 3D-Druckdienste, damit könnte man ggf. die ein oder andere Grössenvorgabe umgehen.


    Meine Vorstellung wäre, dass jemand der sich mit CAD auskennt bestimmte Einzelteile plant und umsetzt, sodass er die STL-Dateien verkaufen und jeder diese dann nachdrucken kann. Dass das Material allerdings sehr spröde ist war mir nicht bewusst.


    Naja, vielleicht entwickelt sich das ganze ja noch weiter, dass auch diese Hürden genommen werden können.


    Danke für eure Erfahrungen!

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  • Ohne jetzt nähers auf die einzelnen Druckverfahren einzugehen:


    Von Funktionsbauteilen mit auch nur annähernd guten Eigenschaften wie ein Bauteil aus herkömmlicher Fertigung sind wir noch sehr weit entfernt.
    Es liegt u.a. an der Layertechnologie, d.h. man hat überall entsprechende Sollbruchstellen im Material. Dazu die mäßig akzeptablen Oberflächenstrukturen....
    Und die tollen STL-Punktewolken sind am CAD auch nicht wirklich ein Spaß.


    Abgesehen von den Kosten. ich weiß nicht, welche Stundensätze gerechnet werden. Aber ein professionelles Gerät (Stratasys etc.) mit bisschen Bauraum ist schon eine deutlich 6-Stellige Investition. So eine Türtasche zu drucken dauert grob geschätzt ca. einen Tag. Also 24h. Was das kostet inkl. Finish + Lack kann sich jeder selbst ausmalen. 50 Euro werden aber wohl eher nicht ganz ausreichen.


    Reden wir in frühestens 5, eher 10 Jahren nochmal drüber.

    POWER!!!!!!!!!!!!
    Jeremy Clarkson

  • Im Bereich des Lasersintern gibt es aktuell für kleinere Bauteile auch schon sehr hochwertige Lösungen im Hinblick auf die mechanische Belastbarkeit, die Oberfläche entspricht einem guten Sandguß. Ein Bekannter von mir lässt damit Propellerblätter für Unterwasserscooter fertigen, dem Einsatzzweck geschuldet müssen die einiges aushalten. Aber es bleibt teuer und geht bei diesem verfahren auch nicht in beliebiger Größe.


    Lasersintern ist im Übrigen auch bei Metallen sehr interessant.


    dietmar

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